Laserzahnmedizin 22.05.2013

Ganzheitliche Behandlungsmethoden dank Hightech-Zahnmedizin

Lasereinsatz in der Zahnmedizin

Getreu dem Motto „Zu jedem Zahn gehört auch ein Mensch“ versuchen wir als moderne Zahnarztpraxis jeden Tag, innovative Zahnheilkunde mit ganzheitlichen Behandlungsmethoden in Einklang zu bringen. Was sich für viele wie ein Widerspruch anhört, empfinden wir als tägliche Bereicherung. Immerhin suchen immer mehr Menschen Alternativen zur Schulmedizin. Wir bieten sie an, ohne auf die Errungenschaften der modernen Zahnheilkunde zu verzichten – z.B. durch den Einsatz eines Dentallasers, dem eine wichtige Rolle in unserer ganzheitlichen Ausrichtung zukommt.

Mit dem Dentallaser können wir nicht nur minimal­invasiv und effektiv arbeiten, sondern aufgrund seiner Softlaserfunktion stellt er auch ein Schmerztherapeutikum dar. Das Highlight dabei ist: Aufgrund der bakteriziden Wirkung müssen wir dem Patienten nur noch äußerst selten Antibiotika verschreiben. Auch das verstehen wir unter ganzheitlich. Moderne Technologien sind ein Mittel zum Zweck, aber nicht Selbstzweck. Wir setzen den Laser adjuvant ein – ob bei PA- und Wurzelbehandlungen zur Keimreduktion, bei chirurgischen Eingriffen, zur Füllungstherapie sowie nach Präparationen und Zahnextraktionen zur Schmerzbehandlung. Der Laser delos 3.0 (ein Kombinationsgerät aus Diode, Softlaser und Erbium:YAG) ermöglicht uns derzeit mehr als 100 Anwendungsbereiche.

Keine Endo-Behandlung mehr ohne Laser

Mit dem Laser kann ich eine fast hundertprozentige Reduktion aller oralen Keime und Bakterien erzielen, ohne ein Antibiotikum einzusetzen. Das gibt mir ein gutes ­Gefühl, und das kann ich dann an die Patienten weitervermitteln. Beispiel Kariesexkavation: Da ich mir nie ­sicher sein kann, ob die gesamte Karies ausgeräumt ist, wähle ich nach der Präparation das Dekontaminationsprogramm und gehe mit dem Laser noch einmal drüber. Unsere hohen Haltbarkeitsraten von mehr als zehn Jahren bei Füllungen sprechen hier für sich. Dass beim Freilegen der Präparationsgrenzen nichts mehr blutet, überzeugt ebenfalls. Wurzelspitzenresektionen habe ich früher nicht mit dem Laser vorgenommen. Seit ich auf der elexxion-Website gesehen habe, wie gut das geht, gibt es bei mir keine Wurzelspitzenresektion mehr ohne Lasereinsatz. Es ist fantastisch, zu sehen, wie schnell der Erbium:YAG-Laser Knochen und Zahnhartsubstanz abträgt. Für die klassischen Endodontologen ist die mechanische Aufbereitung das Nonplusultra. Sie diskutieren meist nur noch, mit welchem System der Hauptkanal am besten aufbereitet werden kann. Das ist mir zu kurz gedacht, denn sie vergessen dabei die Desinfektion der Seitenkanälchen; von Sterilisation will ich gar nicht reden! Diese klinische Sicherheit kann meines Erachtens nur der Laser leisten, was auch wissenschaftlich bestätigt ist.

Schmerzmittel werden bei uns nicht mehr verschrieben

Ein weiterer großer Vorteil des Lasers neben der Bakterienreduktion ist die Schmerzbehandlung. Die meisten Patienten sagen, dass sie nach der Therapie keine Beschwerden gehabt hätten. In unserer Praxis ist es daher normal, keine Schmerzmittel zu verschreiben. Wir haben uns so daran gewöhnt, dass wir diesen Laser-Vorteil gar nicht mehr wahrnehmen. Außerdem kann ich kleine ­Kavitäten nicht nur schnell und minimalinvasiv, sondern auch ohne Anästhesie eröffnen. Das ist sensationell. Nicht nur aus klinischer Sicht ist der Laser sinnvoll; er ist auch ein hervorragendes Marketinginstrument. Allein durch die Öffentlichkeitsarbeit, die wir über die Lasertherapie machen, haben wir in unserem ländlichen ­Umkreis den Ruf einer sehr anspruchsvollen und engagierten Hightech-Praxis und gegenüber Kollegen ein ­Alleinstellungsmerkmal. Wir veröffentlichen regelmäßig Artikel in der Tageszeitung und in lokalen Journalen, wir beschreiben Indikationen und Vorteile des Lasers auf der Website und gehen auf Gesundheitsmessen. Das spült Patienten in die Praxis. Noch ein Hinweis zum Teamgedanken: Die Mitarbeiter müssen hinter der Praxisphilosophie und damit auch hinter dem Laser stehen. Nur so können sie den Patienten aufklären, ihn motivieren und für die Therapie begeistern. Als meine Mitarbeiterinnen gesehen haben, wie vielseitig der Laser eingesetzt werden kann, dass die Patienten postoperativ keine Schmerzmittel brauchen und nichts anschwillt, waren sie schnell überzeugt. Diese Begeisterung wecken sie auch beim Patienten – eine bessere Werbestrategie gibt es nicht.

Schneller und effizienter durch 50 Prozent Leistungszuwachs

Noch ein paar Worte zur Technik: Ich arbeite seit Kurzem mit dem delos 3.0-Laser (elexxion AG), der die Wellenlängen 810 und 2.940nm kombiniert. Da ich ein ungeduldiger Mensch bin, war mir das Vorgängermodell bei der Präparation auf Dauer zu langsam; ich wollte noch schneller lasern können. Der Hersteller verspricht für den delos 3.0 „50 Prozent Leistungszuwachs“ beim Er:YAG-Laser. Das kann ich bestätigen. Ich bin nach wie vor verblüfft, wie schnell und effizient die Hartgewebsablation mit dem neuen Gerät geht. Dank der Kombination aus einem der schnellsten Er:YAG-Laser und einem extrem leistungsstarken Diodenlaser kommt der delos 3.0 bei uns bei allen konservierenden und prothetischen Behandlungen zum Einsatz, ebenso in der Endodontologie, der Chirurgie, zum Bleachen und zur Bakterienreduktion bei PA- und Wurzelbehandlungen. Als Softlaser unterstützt er zudem die Schmerz- und Wundbehandlung. Er ist also ein echtes Universalgerät, das bei fast jeder Indikation eingesetzt werden kann.

Fazit

Die Bedienbarkeit des Gerätes ist intuitiv. Sie können den Laser einschalten und direkt loslegen. Wer eine so lange Lasererfahrung hat wie ich, weiß bestimmt noch, wie früher jeder einzelne Parameter am Laser eingegeben und gespeichert werden musste. Das konnte bis zu drei Minuten dauern! Heute ist das nicht mehr notwendig. Mehr als 100 Indikationen sind beim delos 3.0 programmiert und über den großen Touchscreen bequem zu ­bedienen. Der neue Gelenkarm ist ideal ausbalanciert und ermöglicht ein fast schwereloses Arbeiten. Ich muss ihn während der Behandlung nicht einrasten lassen; ich kann ihn einfach loslassen; er bleibt da, wo er ist. Wer dem Laser immer noch skeptisch gegenübersteht, dem rate ich zu einer Hospitation. Denn wer ihn einmal in Aktion erlebt und seine Bandbreite gesehen hat, hat seine Vorurteile meist schnell vergessen. Natürlich lässt sich vieles in der Praxis auch ohne solch ein Hightech­gerät machen. Mit ihm sind die Ergebnisse jedoch viel überzeugender und nachhaltiger. Um es auf den Punkt zu bringen: Das breite Einsatzspektrum im Zahnhart- und Weichgewebe, die hohe Bakterienreduktion, die präzise Schneidleistung, die variable Pulsfrequenz sowie die Schmerz- und Wundbehandlung machen den delos 3.0 für mich zu einem modernen und ganzheitlichen Instrument, auf das ich nicht mehr verzichten kann – genauso wie mein Team und meine Patienten.

Autor: Dr. Steffen Balz

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