Branchenmeldungen 10.04.2011
"Modedroge" elektronische Zigarette - Risiko für die Zähne
Nikotinkonzentrat gefährlich für Menschen mit Zahnimplantaten
Hollywood-Stars wie Katherine Heigl rauchen sie, auch in Deutschland ist
sie total angesagt: Die elektronische Zigarette qualmt und stinkt
nicht, fällt nicht unter das Rauchverbot und färbt die Zähne nicht gelb.
Mediziner befürchten dennoch gesundheitliche Risiken.
Die meist aus China importierten und im Internet vertriebenen
elektrischen Plastik-Glimmstängel gelten als "gesündere" Alternative zu
herkömmlichen Zigaretten. Das Prinzip ist simpel: Mit jedem Zug
inhaliert der Raucher Nikotinkonzentrat, dass ein Akku-Brennelement
verdampft hat. Die Anbieter werben damit, dass dabei angeblich keine
Schadstoffe aufgenommen werden. Experten der US-Behörde Food and Drug
Administration (FDA) haben im Kondensat allerdings bereits Krebsverursachende Nitrosamine sowie weitere schädliche Substanzen nachgewiesen.
Jetzt warnen auch deutsche Mediziner vor gesundheitlichen Folgeschäden:
"Die Nikotinaufnahme durch elektrische Zigaretten ist besonders riskant
für Menschen mit Zahnimplantaten",
berichtet der Lübecker Kieferchirurg und Implantologe Hans-Peter
Ulrich. "Nikotin vermindert die Durchblutung der Mundschleimhäute. Wer
diese vermeintlich weniger gesundheitsschädlichen Zigaretten konsumiert,
riskiert, dass frisch eingesetzte Implantate
nicht einheilen," erklärt Ulrich, der auch Mitglied der European
Centers for Implantology (ECDI) ist. In dieser Vereinigung sind 17
Zentren aus Deutschland sowie weitere Zentren in Österreich und der
Schweiz zusammengeschlossen.
Auch Träger von fest eingewachsenen Zahnimplantaten
müssen mit unangenehmen Folgeschäden durch elektrische Zigaretten
rechnen: Weil der Nikotingehalt in diesen Produkten oft höher sein kann
als in herkömmlichen Zigaretten, ließe sich eine stärkere Schädigung der
Mundschleimhäute und Kieferknochen nicht ausschließen, so Ulrich.
Quelle. ots, ECDI GmbH