Branchenmeldungen 28.02.2011
Prof. Dr. Dr. h. c. Annerose Borutta erhält Tholuck-Medaille 2010
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Ehrung für das Lebenswerk zur Förderung der Zahngesundheit
Jahrzehntelange internationale Forschung und Lehre, über 300 Publikationen und Buchbeiträge, mehr als 400 Vorträge im In- und Ausland – und bis heute ein Engagement im Dienste der dentalen Prophylaxe, das seinesgleichen sucht: Ihr berufliches Lebenswerk macht Frau Prof. Dr. Dr. h. c. Annerose Borutta zu einer der renommiertesten Expertinnen im Bereich der präventiven Kinderzahnheilkunde in Deutschland und über die Landesgrenzen hinaus. Jetzt ist sie auch Trägerin der Tholuck-Medaille des Vereins für Zahnhygiene e.V. (VFZ), die Frau Prof. Borutta für ihre außerordentlich großen Verdienste in der Kinder- und Jugendprophylaxe verliehen wurde. Anlässlich der Übergabe im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung der LAGZ Bayern am 29. Oktober 2010 in Wildbad Kreuth fasste Michael Mohr, Erster Vorsitzender des VFZ, das Wirken der Geehrten zusammen: „Selten wird einem der Begriff ‚Berufung’ so klar vor Augen geführt wie bei der Vita der Preisträgerin. Unzählige Menschen haben von ihren Anstrengungen profitiert – das verlangt allerhöchsten Respekt!“
Dazu leistete Prof. Annerose Borutta Pionierarbeit: Denn zu Beginn ihrer Berufstätigkeit Mitte der 60er Jahre in der DDR war sie zwar bereits als Bereichszahnärztin für die Gebisssanierung von tausenden Kindern aus ländlichen Regionen verantwortlich, doch die Vorteile einer zahnärztlichen Prävention waren nur theoretisch bekannt. Das sollte sich nicht zuletzt auch durch ihr Engagement in den folgenden Jahren und Jahrzehnten grundlegend ändern. In den 70er Jahren setzte schließlich der Paradigmenwechsel in der kinderzahnärztlichen Betreuung von einer kurativen zu einer präventiv ausgerichteten Strategie ein.
Fortan war die Idee der Prophylaxe nicht nur von akademischem, sondern auch praktischem Interesse. Die berufliche Tätigkeit von Frau Prof. Borutta war dabei geprägt von zahlreichen Aktivitäten zur Optimierung der Mundgesundheit von Kindern und Jugendlichen: Neben der präventiv orientierten kinderzahnärztlichen Versorgung engagierte sie sich in der Ausbildung, hielt Vorlesungen, gestaltete Seminare, organisierte klinische Kurse und Symposien und forschte. Von 1994 bis zu ihrer Emeritierung 2008 war Prof. Borutta schließlich als Professorin und Leiterin der „Abteilung Kinderzahnheilkunde der Poliklinik für Präventive und Kinderzahnheilkunde der Friedrich-Schiller-Universität Jena“ tätig. Gleichzeitig engagierte sie sich auch international mehr als 10 Jahre lang bis 2009 als Direktorin des WHO-Kollaborationszentrums „Prävention oraler Erkrankungen“. Und im Ruhestand ist sie noch lange nicht: Seit 2004 ist sie Mitglied des Vorstands der Landesarbeitsgemeinschaft Jungendzahnpflege in Thüringen e.V., präsentiert weiter auf fachlichen Kongressen und publiziert.
Ihr großes Engagement in den vergangenen Jahrzehnten bis heute macht sie nach Meinung der Jury auch zu einer mehr als würdigen Trägerin der Tholuck-Medaille. Die Auszeichnung ist nach dem Frankfurter Obermedizinalrat in Ruhe Dr. Hans-Joachim Tholuck benannt. Verliehen wird sie seit 1973 an Persönlichkeiten, die sich um die zahngesundheitliche Aufklärung und Erziehung verdient gemacht haben. Der Jury gehören Vertreter des Arbeitskreises Zahnmedizinische Information, der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege und des VfZ an.
Quelle: Verein für Zahnhygiene e.V.