Wissenschaft und Forschung 03.11.2021
Medikamente gegen Sodbrennen minimieren Paro-Verlauf
share
Die Einnahme von Medikamenten gegen Sodbrennen geht laut einer aktuellen Studie der Universität Buffalo mit einem geringeren Schweregrad von Zahnfleischerkrankungen einher.
Ein Forscherteam der Abteilung für Parodontologie und Endodontie der Universität Buffalo hat einen interessanten Zusammenhang zwischen der Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (PPI), die normalerweise zur Behandlung von Symptomen wie Sodbrennen und saurem Reflux eingesetzt werden, und der Gesundheit des Zahnfleischs entdeckt.
Wie die Universität mitteilte, wiesen die Probanden, die diese Art von Medikamenten konsumierten, mit größerer Wahrscheinlichkeit eine geringere „Sondierungstiefe“ des Zahnfleisches auf als andere, die diese Art von Medikamenten nicht konsumierten. Die Studie wurde in der Zeitschrift Clinical and Experimental Dental Research veröffentlicht.
Lisa M. Yerke, eine der Autorinnen der Studie, erklärt, dass PPI-Medikamente aufgrund dieser Erkenntnisse möglicherweise zusammen mit anderen Medikamenten zur Behandlung von Zahnfleischerkrankungen eingesetzt werden könnten, dass aber noch weitere, eingehendere Studien durchgeführt werden müssen, um den Zusammenhang zwischen PPI-Medikamenten und Zahnfleisch sowie das Potenzial dieser Medikamente, den Schweregrad der Parodontitis zu verringern, wirklich zu verstehen.
Daten und Ergebnisse
Die Forscher verwendeten die Daten von etwa 1.000 Patienten mit Parodontitis. Einige von ihnen nahmen PPI-Medikamente ein, andere nicht. Die Daten enthielten auch Angaben zu den Sondierungstiefen.
Die Forscher stellten fest, dass bei Patienten, die PPI-Medikamente einnahmen, nur 14 Prozent der Zähne eine Sondierungstiefe von 6 mm oder mehr aufwiesen. Bei Patienten, die das Medikament nicht einnahmen, wiesen durchschnittlich 24 Prozent der Zähne diese Sondierungstiefe auf.
Die Forscher fanden auch heraus, dass bei denjenigen, die PPI-Medikamente einnahmen, 27 Prozent der Zähne eine Sondierungstiefe von 5 mm oder mehr aufwiesen, verglichen mit 40 Prozent der Zähne bei denjenigen, die die Medikamente nicht einnahmen.
Den Forschern zufolge verändern die PPI-Medikamente möglicherweise den Knochenstoffwechsel oder das parodontale Mikrobiom.
DOI: 10.1002/cre2.495