Branchenmeldungen 12.10.2011

Sachsenmetropole lud zum Erfahrungsaustausch



Sachsenmetropole lud zum Erfahrungsaustausch

Siebzehn Jahre nach der ersten  Tagung im wiedervereinten Deutschland fand in Dresden erneut die Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie statt. Ein Bericht von Cornelia Pasold.

Mit ca. 1.900 Teilnehmern ging En­de September die 84. Wis­senschaftliche Jahrestagung der DGKFO im sächsischen Dresden zu Ende, erstmals mit einem Parallelsymposium für den wis­senschaftlichen Nachwuchs. Da der Wettergott mitspielte und die wunderschöne Barockstadt sich somit von ihrer besten Seite präsentieren konnte, vermisste man am ersten Kongresstag noch ein wenig die vollen Vortragssäle. Doch das änderte sich dann im Laufe der Veranstaltung.

Wissenschaftliches Programm

Der Donnerstag widmete sich bis in den Nachmittag hinein ganz dem Thema „Kieferorthopädie und Mundgesundheit“. Dabei wur­de insbesondere die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität mit den Schwerpunkten Funktion, Ästhetik und Struktur aus dem Blickwinkel der Kiefer­orthopädie betrachtet. Was ist gesundheitsbezogene Lebensqualität und wie kann diese gemessen werden – dieser Frage stellte sich Prof. Dr. Monika Bullinger. Dabei standen insbesondere Studien an Kindern im Mittelpunkt, die verdeutlichten, dass (auch zahnmedizinische) Behandlungen effektiver gestaltet werden können, wenn die kleinen Patienten vorab gezielt zu verschiedenen Lebensqualität-Dimensionen befragt würden.

Den erfolgreichen Einsatz eines Fragebogens zur mundbezogenen Lebensqualität bei kiefer­orthopädischen Patienten stellte Dr. Jens Bock vor. So sei die Lebensqualität abhängig vom eingesetzten Therapiemittel. Zwar sei die LQ bei festsitzender KFO-Behandlung deutlich eingeschränkt, jedoch fiele die Limitation durch eine festsitzende Therapie bei sozialen Aktivitäten signifikant geringer aus, als zunächst vermutet. Inwieweit ein höherer Body-Maß-Index gleichgesetzt werden kann mit einem geringeren kieferorthopädischen Behandlungserfolg, verdeutlichte der Vortrag von Dr. Julia von Bremen. So bedeute ein höherer BMI nicht zwangsläufig ein schlechteres Therapieergebnis. Jedoch wären aufgrund der schlechteren Kooperation ein höherer Aufwand sowie eine längere Behandlungsdauer notwendig, um gleich gute Ergebnisse zu erzielen.

Dr. Anton P. Demling zeigte am Frei­tag, der ganz im Zeichen freier Vortragsthemen stand, einen inte­ressanten Vergleich der Biofilmbildung auf Metall- und Keramikbrackets in vivo. Dabei konnte bei Anwendung einer rasterelektronen-mikroskopischen Analyse nachgewiesen werden, dass Keramikbrackets unter klinischen Bedingungen eine sig­nifikant geringere Langzeitbiofilm-Adhäsion als Metallbrackets aufweisen. Inwieweit sich der anteriore Un­ter­kiefer für den Einsatz von kieferorthopädischen Verankerungsplatten eignet, demonstrierte Dr. Thomas Präger. So weisen diese, sofern sie in einer gewissen Distanz von den Wurzelspitzen und der Unterkiefermitte platziert werden, eine größere Stabilität aufgrund vorliegender größe-rer Kortikalstärke auf. Wird ei-ne bikortikale Verankerung angestrebt, sollten die Minischrauben in der Peripherie des untersuchten Areals länger sein als in der Mitte des Unterkiefers und zudem wurzelnah.

Professor Dr. Dieter Drescher sprach über ein interessantes therapeutisches Konzept für die skelettal verankerte Klasse III-Therapie beim wachsenden Patienten – die MentoPlate-Hybrid-Hyrax. So würde hierbei eine aktive orthopädische Behandlung unter Verwendung skelettal verankerter, ausschließlich intra­oral getragener Apparaturen ermöglicht. Die Konstruktion der MentoPlate gestatte eine Insertion bereits nach Durchbruch der unteren Inzisivi. Zudem optimie­re die simultan durchgeführ­te GNE den Effekt auf die Maxilla.

Der Samstag als letzter Kon­gress­tag widmete sich der in­terdisziplinären Betrachtung der Angle Klasse II/2. Dabei zeigte z.B. Dr. Benedict Wilmes eindrucksvoll, dass die Distalisierung der Oberkiefermolaren mit­tels skelettaler Verankerung gut zur dentoal­veolären Korrektur einer gering bis moderat ausgeprägten Klasse II/2 geeignet ist. Hierbei biete sich insbesondere die Nutzung des anterioren Gaumens an, da hier die Zahn­bewegungen nicht durch Miniimplantate im Alveolarfortsatz behindert würden und eine ho-he Erfolgswahrscheinlichkeit erreicht werden könne. Dr. Dirk Wiechmann demons­trierte in seinem Vortrag eindrucksvoll, dass die Kombination einer vollständig individu­ellen, lingualen Apparatur mit dem Herbst-Scharnier eine ef­fiziente Behandlungsoption der Klasse II/2 darstelle – insbesondere auch unter kariesprophy­laktischen Aspekten.

Einen hoch interessanten Beitrag bot auch Dr. Philipp Meyer-Marcotty dar. Er stellte eine Studie vor, die die Veränderungen der Kopfoberfläche bei Säug­lingen mit lagerungsbedingter asym­metrischer Hinterkopfabflachung mittels Kopforthese dreidimensional analysierte. So stelle die interdisziplinäre Therapie des Lagerungsplagiozepha­lus im Sinne einer kopfortho­pädischen Wachstumssteuerung eine Erweiterung des kieferorthopädischen Behandlungsspektrums dar. Die wachstumsregulierende Therapie führe zu einer Symmetrierung des gesamten Hinterkopfes, wobei durch den frühzeitigen Ausgleich der neurokraniellen Asymmetrie der Gefahr der Manifestation einer viszerokraniellen Asymmetrie vorgebeugt wird. Selbstverständlich können an die­ser Stelle nicht alle Vorträge aufgeführt werden, auch wenn sicherlich noch viele andere Referenten interessante Untersuchungsergebnisse darlegten.

Industriemesse

Mit 1.700m2 Ausstellerfläche konn­ten die Veranstalter zwar rund 200m2 mehr als zur Frankfurter Tagung aufweisen, jedoch ist weniger manchmal mehr. So dürfte eine Handvoll der insgesamt 75 ausstellenden Firmen in diesem Jahr eher unzufrieden mit ihrer Standplatzierung gewesen sein – zu verwinkelt, zu dunkel, zu unübersichtlich.

Brackets/Bögen
Ein vollständig digitalisiertes, individuelles SL-Lingualsystem namens HARMONY® stellte Ame­rican Orthodontics vor. Dieses von Dr. Patrick C. Curiel entwickelte System umfasst mittels CAD/CAM-Technologie gefertig­te interaktive SL-Brackets mit in­dividualisierten Klebepads, anteriore Positionsierungs-Jigs sowie mittels Robotertechnologie gefertigte Bögen. Für die Anwendung ist kein spezieller Zertifizierungskurs erforderlich, stattdessen genügt eine Online-Zer­tifizierung.
Nachdem das neue individuelle RMO-Lingualbracketsystem LingualjetTM im Frühjahr zur AAO gezeigt wur­de, konnten nun die Dresdner Messebesucher dieses kennenlernen. Die Brackets des Systems für die Straight-Wire-Technik werden dabei mittels CAD/CAM-Technologie gefertigt, wobei laut Anbieter ein Höchstmaß an Individualisierung erreicht werden könne. LingualjetTM ist mit Standardlingualbögen verwendbar.

Seit kurzem erhältlich ist das IncognitoTM 3-3 Bracketsystem, welches 3M Unitek u.a. in Dresden zeigte. Dieses wird zur Korrektur moderat ausgeprägter Frontzahn-Engstände eingesetzt. Zudem können Rotationen und Fehlstellungen sowie Abweichungen 1. und 3. Ordnung mithilfe der neuen Systemvariante korrigiert werden. Neu ist auch eine spezielle Patientenwebsite zum Thema (www.incognito. net/3-3). Am Dentaurum-Stand konnten die Messebesucher die neue Generation des bekannten selbstligierenden discovery®-Brackets (discovery® sl 2.0) kennenlernen. Diese weist u.a. Neuerungen auf, wie eine verbesserte, elastische Clipbremse, die den Clip beim Bogenwechsel offen hält. Zudem wurde die zweite Generation mit einem neuen Öffnungsme­chanismus sowie mit einer neuen Bracketgeometrie versehen, sodass der Clip stets gerade und verbiegungsfrei öffnet. Für sein 2D® Lingual-Bracketsystem wird FO­RESTADENT ab nächs­tem Jahr einen Laborservice anbieten, welcher insbesondere für Lingualtechnik-Anfänger sowie an Fremdlaborleistungen inte­res­sierte Neu-Anwender des Systems gedacht ist.

Mit SMILERx präsentierte gleiche Firma eine neue Bracket-Pre­scription, die zur Reduzierung von Bukkalkorridoren beitrage, indem sie eine möglichst natür­liche Zahnstellung realisiert. Insbesondere die Wurzeln der Prämolaren würden dabei senkrecht im Kieferknochen belassen. SMILERx kombiniert zwei bukkale SL-Brackets in einem System – die aktiven BioQuick®- (von 2–2) und die passiven BioPassive®-Brackets (von 3–5). FORESTADENT zeigte zudem das neue, konventionell ligierbare Keramikbracket GLAM®. Das in einem Stück gefertigte, vollständig transluzente Bracket weist eine neuartige matt schimmernde Keramikstruktur auf und verfügt über eine entfernbare Markierung für ein verwechslungsfreies Positionieren. GLAM®-Brackets sind von 5–5 im Ober- und Unterkiefer verfügbar. Zudem können die Seitenzahnbrackets (3–5) optional mit integrierten Haken für den Einsatz von Elastikketten bezogen werden.

Auch 3M Unitek stellte ein neues Keramikbracket vor – ClarityTM ADVANCED. Dieses überzeugt laut Hersteller u.a. durch seine brillante Ästhetik, Verfärbungsresistenz und ein extrem flaches Profil. Temporäre horizontale und vertikale Markierungen sowie Farbpunkte ermöglichen des Weiteren ein sicheres und ein­faches Platzieren und eine pa­tentierte Sollbruchstelle das zuverlässige Debonding. ClarityTM ADVANCED gibt es auch mit der bekannten APCTM-Beschichtung (APCTM II oder APCTM PLUS). Ende des Jahres wird das neue ästhetische SL-Bracketsystem Click-ItTM bei  TP Orthodontics erhältlich sein. Dieses ist während der 1. Behandlungsphase passiv, wird mit der 2. Phase progressiv und in der 3. Phase dann komplett aktiv. Während das Öffnen durch ein spezielles Instrument  (Click-It Forceps) vereinfacht wird, erfolgt das Schließen, indem mittels Fingerdruck der Bogen auf die Feder im Slot nach unten gedrückt wird.

Erstmals dem deutschen Markt gezeigt wurde das Standard-Copolymer-Braket TOPIC® CLEAR (Fa. World Class Orthodontics Ortho Organizers GmbH®). Dieses weist eine mechanische Basis auf, sodass keine zusätzliche Beschichtung oder Silanisierung notwendig ist. Durch zusätzliches Auftragen eines Kunststoff-Primers könne eine Haftverstärkung von über 20% erreicht werden. TOPIC CLEAR® ist vollständig transparent und in .0180 bzw. 0.220 (Roth) sowie als MBT-Variante (OK/UK 3er mit Häkchen) verfügbar. Eine individualisierte Lingual­lösung für die selbstligierenden In-Ovation® L-Brackets namens E-clips bieten jetzt DENTSPLY/ GAC (über deren französisches Labor Ortho-Concept) sowie auch die Firma Lifedental aus ihrem Labor in Herborn an. Dabei schickt der Kieferorthopäde den Silikonabdruck an das Labor mit allen Behandlungsdetails. Dort wird dann nach den Vorgaben des Behandlers ein Set-up erstellt und zur Prüfung eingescant. Mithilfe der Model Viewer-Software bestätigt oder korrigiert der Behandler das Ergebnis und nach erfolgter Freigabe werden die Schablonen mittels 3D-Printer für die Bracketplatzierung erstellt. Innerhalb von zwei Wochen erhält der Kiefer­or­thopäde dann die fertigen Transfer-Trays sowie mindestens zwei Drahtbögen.

Ein neues Einfach-Kleberöhrchen für den ersten Molaren im System MBT 22 ist in der Ortho-CastTM-Familie bei Dentaurum erhältlich. Es bildet zusammen mit dem Ortho-CastTM mini für den zweiten Molaren die „M Serie“ und weist u.a. eine lasterstrukturierte 3D-Basis, biegbare Kugelkopfhäkchen sowie eine trompetenförmige Öffnung zum einfachen Einführen des Bogens auf.

Ormco hat sich neu strukturiert und weist seit diesem Jahr eine neue Abteilung „Digitale Produk­te“ auf, zu deren Bereich u.a. das für den Patienten individualisier­te InsigniaTM-System mit den Insignia SLTM-Brackets zählen. Bei diesen wird bereits in Kürze eine klare Variante (Insignia SLTM Clear) erhältlich sein. Ab Sommer 2012 ist ein digitaler intraoraler Scanner geplant sowie ei­ne passiv selbstligierende lingu­ale InsigniaTM-Version. Das Bracketübertragungssystem QMS® (Quick-Modul-System) der Firma Thomas Halbich Lingu­altechnik wird jetzt auch für die EVOLUTION SLT®-Lingualbrackets von adenta angeboten. Das System ermög-liche – unter Berücksichtigung der jeweiligen Patientensituation und der Arbeitsgewohnheiten des Behandlers – jegliche indirekte Bracketübertragung sicher, wiederholbar und präzise. Dabei sei völlig unerheblich, auf welchen Arbeitsunterlagen die Bracketpositionen festgelegt worden sind.

Von DENTSPLY/GAC gibt es ebenfalls Neues zu berichten. So habe dessen japanischer Produktionspartner die Fertigung wieder aufgenommen, sodass folgende Lieferdaten bekannt ge­geben werden können: In-Ovation® L und MTM (13.10.2011, vol-le Kapazität bis Ende 12/2011), In-Ovation® R und C (15.12.2011, volle Kapazität bis Ende 1/2012), Micro- und OmniArch (17.11.2011, volle Kapazität bis Ende 1/2012), Mystique® und Allure® (15.12.2011, volle Kapazität bis Ende 1/2012). Bezüglich Bänder, Attachments, Sentalloy-Produkte und Zubehör wird im Moment der 28.12.2011 genannt (volle Kapazität bis En­de 2/2012) – dieser Termin ist jedoch noch nicht bestätigt. dentalline stellte einen neuen rhodinierten Draht „Plated“ vor, der ab sofort als superelastische sowie Stahlbogen-Variante erhältlich ist und perspektivisch auch als TMA-Drahtbogen angeboten werden wird. Plated biete aufgrund eines speziellen Ver­edlungsverfahrens beste Gleiteigenschaften, sodass die Friktion zwischen Bracket und Drahtbogen minimiert und Verluste beim Übertragen wirkender kräfte reduziert werden konnten.

Aligner
Seit Anfang des Jahres wird das In-Line®-System des Rasteder KFO Spezial-Labors mit einer wesentlich dünneren Schienendicke von 0,6 bis 0,7mm (statt bisher 0,9 bis 1,1mm) für einen noch höheren Patientenkomfort angeboten.

Instrumente
Über World Class Orthodontics Ortho Organizers GmbH® ist ab sofort die modifizierte Adhäsiv-Entfernungszan­ge (Adhesive Removing Plier) nach Dr. Edler beziehbar. Die-ses handliche Instrument ist aufgrund eines Federmechanismus selbstöffnend.

Ein neues Einzelzahn-Torque-Set für die Unterkiefer-Front (32 bis 42) ist bei der Firma Hammacher erhältlich. Mithilfe dieses Sets – es werden die zwei schmalen Varianten 2,5 bzw. 3,5mm Bracketbreite angeboten – kann der Behandler den gewünschten Torque direkt setzen, ohne dass vorab ein Umsetzen bzw. Debonding der Brackets erforderlich ist.

Pelz & Partner zeigten zum einen eine neue Weingart-Zange mit extra langen Griffen und sehr feinen, grazilen Spitzen. Die Zan­­ge weist zudem eine spezielle Hartstahleinlage auf, für eine lang anhaltende Grifffähigkeit. Zudem wurde eine neue Band-Entfernungszan­ge, ebenfalls mit extra langen Griffen, präsentiert. Mit ihr wird dem Behandler laut Anbieter ein leichter Zugang zum 6er und 7er Bereich ermöglicht.

Die erstmals zum AAO gezeigte LED-Polymerisationslampe VALO® Ortho (Fa. Opal Orthodontics) wurde nun auch dem deutschen Markt vorgestellt. Die­­se bietet u.a. einen Xtra Power Quadrant-Modus, der eine 3-sekündige Polymerisation von fünf Zähnen unmittelbar nacheinander mit nur einem Knopfdruck ermögliche. Durch eine spezielle Glaslinse wird das abgegebene Licht fokussiert und erzielt dabei einen gebündelten Lichtstrahl, der eine gleichmäßi­ge Polyme­risation sogar direkt auf der Labialfläche von Brackets gewährleiste.  Auch über dentalline ist eine neue LED-Lampe beziehbar – die „FlashMax P3“ von RMO. Laut Anbieter sei diese die derzeit stärkste verfügbare Polymerisationsleuchte am Markt mit einer Ausgangsleistung von 4.000 bis 6.000mW/cm2 bei ei-ner Wellenlänge von 460nm +/- 20. Die kabellose Leuch­te bietet drei verschiedene Funktionen und kann beidseitig von der Ober- und Un­terseite des Gerätes bedient werden.
 

Weitere Neuheiten
Promedia präsentierte neue, speziell auf die DualTopTM-Schraube abgestimmte KFO-Abutments (Aufsteckröhrchen), so dass Distalisationen und Erweiterungen der Gaumennaht in der Hybrid-Technik durchführbar sind. Zudem wurde ein dazu passendes Abzugsgerät vorgestellt. Des Weiteren zeigte der Siegener Dental­anbieter die MentoPlate nach Prof. Dr. Dieter Drescher zur skelettalen Verankerung, welche das Tragen extraoraler Behandlungsgeräte bei Klas­se III-Therapie (z.B. Gesichtsmaske oder Kopf-Kinn-Kappe) überflüssig machten.

Für das BENEFIT-System (Fa. PSM, Vertrieb über dentalline) sind jetzt neue Gleitröhrchen (Modifikation nach Dr. Banach) verfügbar. Dadurch kann der Beneslider direkt adhäsiv an den Molaren befestigt werden, sodass eine Bandauswahl und Zementierung entfällt.

Ein neues Hilfsmodul für den Einsatz von Gummizügen bei Klasse II-Behandlungen ist ab sofort mit dem Class II Jig verfügbar (FORESTADENT). Dieser realisiere eine optimale Verankerung, indem er Eckzahn und ersten Molaren stabil verbindet und so unerwünschten Nebenwirkungen (z.B. Extrusion der Ankerzähne, Steilstand oberer Eckzähne oder Kippung der Okklusionsebene) entgegenwirkt. Am Stand der digitec-ortho-solutions GmbH konnten sich Messebesucher über modernste digitale Scan-, Design- und Fer­tigungstechnologien für die Kieferorthopädie informieren.

World Class Orthodontics Ortho Organizers GmbH® stellte ein neues Produkt vor, welches vor Entkalkung rund um Brackets schützt – ORTHO-COATTM. Dieses ist ein lichthärtendes, Fluorid freisetzendes Resin zur Abdeckung von Bracket und Zahn, um Ablagerungen von Speiseresten und Bakterien an und unter den Brackets vorzubeugen und somit Entkalkungen und Verfärbungen von vornherein zu verhindern. Zudem zeigte gleiche Firma das Etch-RiteTM Ätzgel mit 38% Phosphorsäure. Das weiche, blaue, thixotrope Gel wird durch dünne Hohlnadeln platziert, besitzt laut Anbieter eine hohe Standfestigkeit und lässt sich leicht wieder abwaschen. Etch-RiteTM liefere das optimale Ätzmuster auf Dentin- und Schmelzflächen und garantiere somit die mechanische Retention von Kleber, Kompositen und kunstharzgebundenen Zementen.

Ein Mundschutz speziell für Mul­tibracketpatienten (Shock DoctorTM) ist ab sofort über World of Orthodontics erhältlich. Dabei dämpft weicher, latexfreier Silikon Stoßeinwirkungen beim Sport und schützt Schleimhaut, Kiefergelenk und -knochen vor Verletzungen. Shock DoctorTM ist entweder nur für den OK oder für OK/UK in den Farben blau und pink erhältlich und für Patienten ab elf Jahren geeignet. Ein spezieller „Orthochannel“ spart den Multibracketbereich aus. Gleicher Dentalanbieter zeig­te zudem die CS-2000 Klasse II-Feder, welche statt am Headgear-Röhrchen befestigt, direkt auf den Bogen gezogen wird und auch bei Klasse III-Therapien einsetzbar ist.

Unter dem Namen Liberty® Bielle FixTM ist bei dentalline ein neues Herbst-Scharnier beziehbar. Die­ses verfügt über ein flaches Profildesign, ist mit und ohne Bänder verfügbar und wird direkt am Bogen mittels Schrauben befestigt. Ein weiteres Herbst-Derivat ist unter dem Namen BioBiteCorrector® (BBC) bei der BBC-Orthotec UG erhältlich. Der BBC ist im Ober- und Unterkiefer aufschraubbar, setzt keine Molarenbänder voraus und besitzt in beiden Kiefern Kugelgelenke. Er garantiert laut Anbieter eine direkte UK-Vorverlagerung in eine beidseitige Neutralverzahnung. Dies erfolgt allein durch die Längeneinstellung des Scharniers mittels C-förmiger Distanzhülsen (die auf die Teleskopstange gecrimpt werden) und ohne das Vorhandensein einer Druckfeder. Die Kugelgelenke verringern die Kraftbelastungen auf den BBC und die Multibracketapparatur. Eine grazile Gestaltung des Geräts wird ermöglicht und Reparaturen an der Multibracketapparatur vermieden. Das Mehrfach-Teleskop erlaube eine weite Mundöffnung und könne sich nicht wie eine klassische Herbst-Apparatur aushängen.

Pelz & Partner stellten den Micro­etcherTM CD von Danville vor, wel­cher exklusiv über erstgenannte Firma vertrieben wird. Dieser kann einfach auf den Turbinenansatz gesteckt werden, sodass keine separate Luftleitung notwendig ist. Für eine genaue wie einfache Herstellung einer Twin Block-Apparatur bietet RealKFO das Twin Block-Tool an. Dieses vereinfacht und verkürzt den Streu- und Ausarbeitungsvorgang, indem es die Realisierung eines exakten 70°- bzw. 45°-Winkels gewährleistet. Zudem wurde bei gleicher Firma, die seit En-de letzten Jahres exklusiv für Deutschland die Produkte des amerikanischen Anbieters MASEL vertreibt, die zwei­te Generation des Fixed Twin Block nach Dr. William Clark gezeigt. Der FTB 2.0TM kann jederzeit in festsitzende Apparaturen integriert werden, wobei die Formblöcke mit den Zähnen verklebt werden.

Ausblick

Die nächste Wissenschaftliche Jahrestagung der DGKFO wird vom 26. bis 29. September 2012 in Stuttgart statt­finden. Tagungspräsident ist dann Prof. Dr. Dr. Gernot Göz von der Poliklinik für KFO des Universitätsklinikums Tübingen.

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