Cosmetic Dentistry 28.12.2025
Ästhetische Parodontalchirurgie: Minimalinvasive Kronenverlängerung mit Schall
Die 31-jährige Patientin stellte sich mit dem Wunsch nach einer ästhetischen Optimierung im Oberkieferfrontzahnbereich vor. Klinisch zeigte sich bei Zahn 11 eine vestibulär-mesial-palatinale Karies sowie weitere insuffiziente Kompositfüllungen im Frontzahnbereich. Zudem lagen Abrasionsschäden der Inzisalkanten 11 und 21 vor (Abb. 1). Durch die apikale Ausdehnung der Füllungen war eine moderate Kronenverlängerung notwendig, um eine suffiziente Restauration mit klaren Randschlüssen und guter Hygienefähigkeit zu ermöglichen.
Digitale Planung und Mock-up
Zur präzisen ästhetischen Analyse wurde im Vorfeld ein digitales Smile Design erstellt. Dabei konnten das optimale Längen-Breiten-Verhältnis der Frontzähne sowie eine symmetrisch verlaufende Gingiva geplant werden (Abb. 2). Auf Basis dieser Planung wurde ein Mock-up gefertigt, welches der Patientin die zu erwartende Zahnform visuell darstellte und gleichzeitig als Referenz für den Eingriff diente (Abb. 3).
Indikation zur Kronenverlängerung
Die Indikation wurde aufgrund der Ausdehnung der Füllungen und unzureichenden klinischen Kronenlänge sowie der Verletzung der biologischen Breite gestellt. Ziel war es, sowohl die funktionellen als auch die ästhetischen Parameter unter maximalem Gewebeerhalt zu verbessern. Um die gesunden Papillenspitzen zu erhalten, fiel die Entscheidung bewusst auf eine minimalinvasive, rein bukkale chirurgische Kronenverlängerung.
Technisches Vorgehen
Nach Korrektur des Gingivaverlaufs mittels Elektrotom kam die oszillierende Schallspitze SFS120 zum Einsatz, die speziell für feine, parodontalchirurgische Eingriffe mit minimaler Osteotomie entwickelt wurde (Abb. 4). Die Schalltechnologie ermöglicht eine präzise, kontrollierte Osteotomie mit minimaler Traumatisierung des umliegen-
den Gewebes. Nach lokaler Anästhesie erfolgte die bukkale Gingivakorrektur auf die gewünschte Länge (Mock-up). Mit der SFS120 wurde dann der gewünschte Knochenanteil gezielt abgetragen, um das biologische Breitenmaß (ca. 3 mm Abstand zur zukünftigen Restaurationsgrenze) sicherzustellen. Aufgrund der schlanken und abgerundeten Form der Spitze konnten auch schwer zugängliche Areale atraumatisch erreicht werden. Die feine Vibrierbewegung erlaubte ein gutes taktiles Feedback und reduzierte das Risiko unerwünschter Hartgewebsverletzungen. Der Frontzahnbereich wurde nach Präparation für die definitive Keramikrestauration provisorisch versorgt (Abb. 5).
Postoperative Phase und Versorgung
Nach kurzer Heilungsphase zeigte sich ein stabiles, reizfreies Weichgewebe. Anschließend erfolgte die definitive ästhetische Versorgung mit individuell gefertigten keramischen Veneers im Oberkieferfrontzahnbereich, angepasst an das zuvor erstellte Mock-up (Abb. 6+7).
Fazit
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Autorin Dr. Nele Schwenk