Branchenmeldungen 23.09.2013
30 Jahre Parodontitistherapie – alles wunderbar?
Vom 19. bis 21. September fand in Erfurt die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie e.V. (DGParo) statt. Das Tagungsmotto „Notwendig vs. machbar – parodontale Therapie beim älteren Patienten“ beschäftigte sich mit den aktuellen Herausforderungen in der Zahnmedizin. Mehr als 800 Teilnehmer konnten begrüßt werden.
Der Programmschwerpunkt der DGParo-Jahrestagung lag in diesem Jahr auf den älteren Patientinnen und Patienten. Dabei bot der vielerorts thematisierte demographische Wandel auch in Erfurt reichlichen Diskussionsstoff und warf eine Vielzahl von Fragen auf: welche Therapien sind für ältere, oftmals auch morbide und gebrechliche Patienten adäquat? Wie beeinflussen altersbedingte Gegebenheiten die Behandlungsmöglichkeiten? Welche Informationen aus der Anamnese älterer Patienten sind bei der Behandlungsplanung zu beachten und welche Medikamente zu berücksichtigen? Zwei Aspekte der zahnmedizinischen Therapiefindung wurden dabei besonders beleuchtet: das oftmals schwierige Abwägen der Notwendigkeit gegen die Machbarkeit bei Therapiebehandlungen und der immer deutlicher werdende Zusammenhang zwischen Allgemeinkrankheiten und Parodontopathien.
Impressionen aus Erfurt
Ein besonderer Programmpunkt der Fachtagung bot Dr. Wolfgang Westermanns Rückblick auf 30 Jahre Parodontitistherapie. Unter dem Titel „Dumm gelaufen oder alles wunderbar? Auch das Parodont altert“ wurde, anhand ausgewählter Fallbeispiele, nicht nur das ganze Spektrum möglicher parontaler Schädigungen gezeigt, sondern gleichzeitig Potential und Bedeutung systematischer Behandlungstherapien erläutert. Zusätzlich zu den Vorträgen wurden in kleinen Gruppen und mittels Tischdemonstrationen alltägliche Herausforderungen der Implantologie, Parodontologie und Qualitätssicherung interaktiv und praxisnah dargelegt.
Auch ein „First“ konnte die Tagung dieses Jahr vorweisen – erstmals in einer eigenen Sektion des Programms thematisierte das neu gegründete Junior Committee der DGParo die Vielfalt und Relevanz der Parodontologie, denn „was das Fach bietet, welche Perspektiven sich öffnen und wie spannend dieser Bereich sein kann, wenn man ihn als Schnittstellenfach versteht, das“, so Dr. Inga Harks, „sehen unsere Altersgenossen oft noch gar nicht“. Auch das Erfurter Rahmenprogramm setzte den Akzent bei der jüngeren Generation: es wurde zu Abwechslung, Interaktivität und Lockerheit eingeladen und so ein modernes und informelles Vernetzen und fachlich übergreifendes Austauschen angeregt.
Quelle: DGParo