Branchenmeldungen 02.03.2015
Dank Mercy Ships: Chirurgen entfernen 7,5 kg schweren Tumor
Hilfsorganisation Mercy Ships operiert einen der bisher größten Tumore in ihrer 36-jährigen Geschichte
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter von Mercy Ships staunten nicht schlecht, als vor einigen Wochen in der Hafenstadt Tamatave der schätzungsweise 60-jährige Madagasse Sambany vor ihrem Hospitalschiff „Africa Mercy“ auftauchte. Von seinem linken Unterkiefer hing ein monströser Gesichtstumor. Später sollte sich herausstellen, dass dieser ganze 7,5 kg wog, und damit der größte Tumor war, den der amerikanische Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg Dr. Gary Parker je entfernt hat. Nach einer 12 Stunden dauernden, riskanten Operation und nach 17 (!) lebenswichtigen Bluttransfusionen aus der schiffseigenen speziellen „Blutbank“, erholt sich der 60-Jährige zurzeit von dem massiven Eingriff.
19 von seinen 60 Lebensjahren hatte Sambany mit diesem vom linken Kiefer aus langsam wachsenden Tumor leben müssen. Mit der Zeit war dieser körperlich und auch seelisch zu einer enormen Last für den Mann aus Madagaskar geworden. Nachdem ihm ein Freund vom Hospitalschiff im Hafen von Tamatave erzählt hatte, begab Sambany sich, von seinem Enkel begleitet, auf einen drei Tage lagen Fußmarsch. Als er am 21. Januar 2015 zur Africa Mercy kam, brachte man ihn sofort an Bord, um mit dem schiffseigenen CT-Scanner einem Bildschnitt von Kopf und Tumor zu machen. Aufgrund der Testergebnisse und seines Gesundheitszustandes war es lange nicht klar, ob Sambany überhaupt operiert werden könnte. Schließlich beschloss das Ärzteteam, mit Einverständnis des Patienten, den riskanten Eingriff vorzunehmen.
Sambany sagt vorher: „Ich bin einfach nur glücklich. Ich weiß, dass ich ohne eine Operation sterben werde. Ich bin mir bewusst, dass ich auch während des Eingriffs sterben könnte, doch ich fühle mich innerlich bereits wie tot, da ich jahrelang nur abgelehnt und ausgegrenzt worden bin.“ Als er dann nach der Operation langsam zu Bewusstsein kam, waren Sambanys erste Worte: „Ich so froh bin, dass mir geholfen wurde. Ich weiß, dass ich meine Rettung Gott und Mercy Ships verdanke.“ Zu seiner Genesung wird er jetzt noch einige Monate lang auf dem Schiff bleiben müssen. Aber als Sambany sich zum ersten Mal im Spiegel, und ohne seinen Tumor, sah, sagte er „Mir gefällt das. Ich fühle mich frei und ich bin so überglücklich. Ich habe ein neues Gesicht bekommen!“
Während der Operation hatte Sambany viel Blut verloren. Die Hilfsorganisation kann zum Glück auf eine einzigartige „Blutbank“ zurückgreifen – ihre blutspendenden Mitarbeiter. 17 von ihnen, welche die gleiche Blutgruppe hatten, spendeten dem Madagassen ihr Blut. Doch die Zahl derer, die direkt und indirekt an Sambanys Rettung beteiligt waren, ist sehr viel höher. Dazu zählen nicht nur das medizinische Personal im Operationssaal, sondern auch alle ehrenamtlichen Mitarbeiter, die nicht nur für den Flug, sondern auch für die Verpflegung und Unterkunft selber aufkommen.