Branchenmeldungen 03.09.2015
Mehr als 1.600 Teilnehmer beim 56. Bayerischen Zahnärztetag
Vom 22. bis 24. Oktober 2015 fand der 56. Bayerische Zahnärztetag im The Westin Grand München statt. Die Themenschwerpunkte Kieferorthopädie und Kinderzahnheilkunde lockten über 1.600 Teilnehmer in die bayerische Landeshauptstadt. Veranstalter sowie Teilnehmer waren überaus zufrieden. Die parallel laufende Fortbildung für das Praxispersonal stand unter dem Thema Kinder – Karies – KFO.
Das wissenschaftliche Programm des diesjährigen Zahnärztetages nahm die Behandlungsnotwendigkeit und -möglichkeiten beim Zahndurchbruch, bei Zahntraumata und beim Zahnwechsel in den Fokus, insbesondere in der Kieferorthopädie und Kinderzahnheilkunde.
Video des 56. Bayerischen Zahnärztetages
Die Referenten des Bayerischen Zahnärztetags berichteten unter anderem über präprothetische kieferorthopädische Behandlungskonzepte, Implantate in der Kieferorthopädie und psychologische Aspekte bei der kieferorthopädischen Behandlung von Kindern. Im Rahmen des Schwerpunkts Kinderzahnheilkunde ging es um Füllungstherapien, Implantate und eine frühprothetische Versorgung von Kindern.
Impressionen des 56. Bayerischen Zahnärztetages
Der vertragszahnärztliche Teil widmete sich der Abrechnung
kieferorthopädischer Behandlungen und Hilfsprojekten von Zahnärzten im In- und
Ausland. Das Programm für das zahnärztliche Personal stand unter dem Motto
„Kinder – Karies – KFO“. Begleitet wurde der Kongress von einer umfangreichen Dentalausstellung.
Neue Behandlungskonzepte – angemessene Kommunikation
Prof. Dr. Andrea Wichelhaus, München, zeigte in ihrem Vortrag „Präprothetische kieferorthopädische Behandlungskonzepte“ die Einflüsse neuer Technologien und Materialien auf die Behandlungskonzepte in der Kieferorthopädie. Psychologischen Aspekten bei der kieferorthopädischen Behandlung von Kindern widmete sich am Samstag die Diplom-Psychologin Dr. Jutta Margraf-Stiksrud, Marburg. Im Mittelpunkt stand der Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Persönlichkeitseigenschaften bei Kindern und einer darauf abgestimmten, angemessenen Kommunikation in der Praxis.
Lückenversorgung und Weisheitszähne
Unter dem Thema „Implantate bei Jugendlichen“ in der KFO berichtete Prof. DDr. Georg Watzek, Wien, auf der Basis langjähriger Erfahrung, über unterschiedliche implantologische Indikationsstellungen. Kann eine Lückenversorgung bei fehlenden Zähnen durch einen kieferorthopädischen Lückenschluss erreicht werden oder ist entsprechender Zahnersatz vorzusehen? Dazu sprach am Samstag Dr. Klaus Hertrich, Erlangen. Er zeigte die Vorteile autologer Transplantation von Zähnen bei Jugendlichen auf, die bei richtiger Indikationsstellung in mehreren Bereichen liegen könne. Beim Lückenschluss spielt die Kieferorthopädie eine wichtige Rolle. Dr. Björn Ludwig, Traben-Trarbach, stellte in seinem Vortrag „Implantate als Verankerungselemente in der Kieferorthopädie“ anhand der Indikation Lückenschluss bei Nichtanlagen aktuelle Möglichkeiten und Grenzen dieser Behandlungsmethode dar.
KFO-Abrechnung
Die „Abrechnung kieferorthopädischer Behandlungen“ ist in der gesetzlichen Krankenversicherung insbesondere durch die Einführung der Kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG) und der KFO-Richtlinien deutlich differenzierter geworden. Dr. Anton Schweiger, München, gab dazu am Freitag einen Überblick aus Sicht der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns.
Weisheitszähne
Prof. Dr. Dr. Martin Gosau, Nürnberg, diskutierte am Samstag an klinischen Beispielen aus der Oral- und MKG-Chirurgie die Entfernung von Weisheitszähnen. Er erläuterte Symptome im Zusammenhang mit Erkrankungen von Weisheitszähnen, die damit verbundene Untersuchung und Diagnostik sowie die Indikation und Entscheidungsfindung zur Weisheitszahnentfernung.
Kinderzahnheilkunde
Im Mittelpunkt des Referats von Prof. Dr. Dr. Norbert Krämer, Gießen, ging es um Fragen der Entfernung von Karies, um Möglichkeiten zur Schonung der Zahnhartsubstanz, um adhäsive Zahnheilkunde im Milchgebiss sowie um Füllungsmaterialien und um Grenzen der Füllungstherapie. Dr. Verena Bürkle, Salzburg, sprach über die frühprothetische Versorgung bei Kindern unter Fragestellungen wie „Welche Indikationen und Kontraindikationen für die frühprothetische Versorgung gibt es? Welche Versorgungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung und wie praxistauglich sind sie?“
Endondotie
Das Behandlungskonzept von dentoalveolären Verletzungen hängt auch vom Stand des Wurzelwachstums des betroffenen Zahnes ab. In ihrem Beitrag „Dentoalveoläre Traumatologie: abgeschlossenes versus nicht abgeschlossenes Wurzelwachstum“ zeigte Dr. Barbara Holzschuh, Bergen, wie unterschiedlich sich die Auswirkungen bei Zähnen – je nach Schweregrad der Verletzung – manifestieren und wie dies die endodontische Behandlung dieser Zähne beeinflussen kann. Dr. Christoph Kaaden, München, ging mit der „Problemerkennung und Fehlervermeidung in der Endodontie“ auf Misserfolge bei der Behandlung ein und beleuchtete intensiv die Behandlungsabfolge der modernen endodontischen Behandlung Schritt für Schritt.
Funktionsdiagnostik und –therapie
Bei der CMD-Therapie wird immer wieder – unabhängig von der angewandten Methode – auf die gleichbleibenden (guten) Erfolgsraten verwiesen. Prospektive Studien sehen vor allem psychische Faktoren als Ursache für subjektive Empfindungen. Prof. Dr. Dr. Johann Müller, München, zeigte in seinem Vortrag „Tägliche Praxis der Funktionsdiagnostik und Funktionstherapie“, dass zahnärztliche Maßnahmen häufig eine kausale – nicht nur eine symptomatische – Therapie bei CMD ermöglichen. Prof. (Univ. Zagreb) Dr. Alexander Gutowski, Schwäbisch Gmünd, sprach über die Schienentherapie als Erfolgsrezept bei der Behandlung von Funktionsstörungen im stomatognathen System. Schritt für Schritt stellte er dar, wie eine solche Schienentherapie Erfolg versprechend durchgeführt wird.
Zahnärzte helfen weltweit
In weiteren Vorträgen ging es um soziale Themen. Prof. Dr. Dr. Carl-Peter Cornelius, München, berichtete unter dem Thema „Ethiopian jaws – rekonstruktive Gesichtschirurgie zwischen München und Addis Abeba“ über humanitäre Hilfsaktionen mit Unterstützung des Vereins „Zahnärzte helfen“. Dr. Cornelius Haffner, München, ging bereits am Freitag auf Fragen ein, die sich bei der zahnmedizinischen Versorgung von Asylbewerbern stellen. Peter Reithmayer und Leo Hofmeier, beide München, berichteten über internationale Hilfsprojekte bayerischer Zahnärzte, zum Beispiel über die Einsätze bayerischer Zahnärzte in Nepal und Äthiopien.
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Jetzt schon vormerken: Der 57. Bayerische Zahnärztetag findet vom 20. bis 22. Oktober 2016 in München statt.
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