Branchenmeldungen 12.02.2016

8. DDT diskutiert aufbauende und abtragende Verfahren



8. DDT diskutiert aufbauende und abtragende Verfahren

Foto: © OEMUS MEDIA AG

Mittlerweile gehört der Kongress Digitale Dentale Technologien – kurz DDT – in Hagen zur festen Größe im dentalen Veranstaltungskalender. Zum bereits achten Mal trafen sich am 19. und 20. Februar Spezialisten, Zahntechnik-VIPs und interessierte Teilnehmer zur jährlichen Standortbestimmung der zahntechnischen und zahnmedizinischen Digitaltechnologie. Die inhaltliche Konzeption lag wie immer in den Händen von ZTM Jürgen Sieger, der gleichzeitig die Moderation der Vorträge am Samstag übernahm.

Die knapp 300 Teilnehmer zählende und damit restlos ausverkaufte Veranstaltung im Dentalen Fortbildungszentrum Hagen begann tags zuvor mit zwei Workshop-Staffeln zu jeweils vier Kursen. Unter dem Tagungsmotto „Digitale Fertigung – aufbauend oder abtragend?“ haben sich sowohl die Workshops als auch die Vorträge mit den Möglichkeiten und Grenzen der subtraktiven bzw. additiven Verfahren befasst. Deutlich wurde, dass sowohl die Material- als auch die Verfahrensvielfalt ganz neue Horizonte eröffnet, von denen wir momentan nur grob abschätzen können, was sie für die Zukunft bringen. Gewiss ist allerdings schon jetzt, dass in der Zahntechnik nichts mehr so sein wird wie noch vor ein paar Jahren.

Auftragend und abtragend – wohin geht es?

Den Eröffnungsvortrag am Samstag, der die nötigen Begriffe klärte sowie die Verfahren und Materialien vorstellte, lieferte ZTM Ralph Riquier. Gewohnt grundlegend und detailliert führte er die Unterschiede und Limits der aufbauenden und abtragenden Verfahren aus. Kritisch wies Riquier u.a. darauf hin, dass bestimmte z.B. durch 3-D-Druck hergestellte Kunststoffprovisorien laut Medizinproduktegesetz oft nicht länger als 30 Tage im Mund verweilen dürfen – damit ist die Sinnhaftigkeit dieser Kunststoffprovisorien in Frage gestellt. Bei der subtraktiven Herstellung von Metallgerüsten hingegen komme es darauf an, dass die durch die Frästemperaturen entstehenden Spannungen an der Werkstückoberfläche durch ein finales Entspannungssintern behoben werden.

Impressionen Digitale Dentale Technologien 2016

Es folgte ein Vortrag von ZTM Andreas Röthig zum Thema „3-D-Druck 2.0 – Eine neue Technologie hält Einzug in die dentale Welt?“. Röthig zeigte, dass vor allem im automatisierten 3-D-Druck inzwischen viel Potential liegt. Vom Model über Schienen, individuelle Abformlöffel und Bohrschablonen lassen sich zahlreiche Indikationen mit dieser Art der generativen Verfahren effektiv und wirtschaftlich abdecken. ZTM Andreas Schunke führte aus, dass Schiene nicht gleich Schiene ist und verdeutlichte, wie wichtig die Funktionsdiagnostik in diesem Bereich ist. Nach der Pause kam ZTM Andreas Hoffmann zum Zug: „Nur das Beste ist gut genug: Die digitale Krone. Das Material. Der Preis.“ Hoffmann verdeutlichte, dass die Wirtschaftlichkeit, Langlebigkeit und Ästhetik von monolitisch gefrästen CAD-CAM-Kronen inzwischen gegeben ist.

Im Anschluss sprach statt ZT Martin Suchert dessen Kollegin ZT Michaele von Keutz über die Aussicht auf die „Digital Denture – die Prothese von morgen“. Von Keutz beschrieb den bereits von WIELAND entwickelten Workflow, der die Präzision der Übertragungs- und Planungstechniken in die Herstellung von Totalprothesen beinhaltet. Die schon zur IDS 2015 von Ivoclar Vivaden und WIELAND vorgestellte Vision einer Totalprothese mittels vollständigem digitalem Workflow nimmt bereits konkrete Züge an und zeigt, wohin die Reise geht.

Der jährlich mit Freude erwartete Vortrag von Enrico Steger überzeugte einmal mehr mit Stegers Appel an die Ehre und ästhetischen Ansprüchen seiner im Auditorium befindlichen Kollegenschaft. „Was gut ist, muss auch Geld kosten, sonst ist es nichts wert!“, so lautete ein typischer Steger-Satz. Dass dabei die digitalen dentalen Technologien ein Werkzeug zur Wertsteigerung darstellen können, machte die Südtiroler Zahntechnik-Legende an implantatgetragenen, monolitisch gefrästen CAD-CAM-Prothesen deutlich. Homogenität, Passgenauigkeit und herausragende Ästhetik lassen sich mittlerweile durch die entsprechende Planungssoftware und Maschinen erzeugen.

Dr. Uwe Böhm gab einen Rück-, Aus- und Überblick über abtragende und aufbauende Verfahren in der Zahntechnik. Böhm ordnete die Techniken, Technologien und Materialien in einen historischen Kontext ein und machte eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Verfahren. Das so genannte Lasermilling stelle zum Beispiel eine Option für die effektive Materialbearbeitung der dentalen Zukunft dar.

Es ist inzwischen ein Markenzeichen der DDT, dass sie nicht nur als Kongress, sondern auch als Ort des persönlichen Austausches unter Experten genutzt wird. Sowohl die Teilnehmer als auch die anwesenden Industrieabgesandten der Dentalausstellung und Sponsoren setzten sich hier konspirativ zusammen oder schauten dem Mitbewerber interessiert über die Schulter.

Ausblick 2017

Im IDS-Jahr 2017 wird am 17. und 18. Februar die neunte DDT veranstaltet. Der Arbeitstitel lautet „Zirkon – Ein Werkstoff für alle Fälle?“ und wird mit Sicherheit einige zentrale Themen der IDS vorwegnehmen.

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