Branchenmeldungen 26.04.2016

Bedeutung guter Prophylaxe­winkelstücke und Poliernäpfe

Bedeutung guter Prophylaxe­winkelstücke und Poliernäpfe

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Bei der professionellen Zahnreinigung werden Zahnstein, Plaque und Verfärbungen von den Zahnoberflächen entfernt. Der letzte Arbeitsschritt ist die Politur mit dem Ziel, möglichst schonend ganz glatte Zahnoberflächen zu hinterlassen. Für den Poliervorgang der Glattflächen verwendet man am besten ein Prophylaxewinkelstück mit Polierkelch, für die Kauflächen Bürstchen. Durch die oft beengten anatomischen Verhältnisse im Vestibulum ist es schwierig, insbesondere bei Anlage des Weisheitszahnes, den Bereich der Oberkiefermolaren zu polieren. Auch im lingualen Bereich der Unterkiefermolaren ist bei hohem Zungendruck und starkem Speichelfluss das Polieren erschwert. Es besteht die Gefahr, bei angespannter Zunge den Würgereiz auszulösen oder die Schleimhaut im Unterzungenbereich zu verletzen.

Patientenfall

Der vorgestellte Patientenfall stellt sich wie folgt dar: Die Patientin ist 18 Jahre alt, raucht ca. zehn Zigaretten am Tag, trinkt ca. zwei Tassen Kaffee am Tag und war das letzte Mal vor einem Jahr zum jährlichen zahnärztlichen Check-up inklusive professioneller Zahnreinigung. Für die häusliche Mundhygiene benutzt sie eine Schallzahnbürste, für die Interdentalraumpflege einmal pro Woche Zahnseide sowie Superfloss unter einem Retainer in der Unterkieferfront.

Unter dem Retainer hat sich lingual und interdental Zahnstein gebildet, im Oberkiefer bildete er sich im Bereich der Speichelausführungsgänge zwischen 6er und 7er. Verfärbungen durch Nikotin und Kaffee sind generalisiert im oralen Bereich zu sehen. Nach dem Entfernen von Zahnstein und Plaque mittels Ultraschall und der manuellen Depuration mittels Scalern und Universalkürette folgte die Politur.

Wahl der passenden Instrumente

Auf dem Markt existiert eine große Auswahl an Polierkelchen, häufig sind diese jedoch zu hart, sodass dadurch keine ausreichende Adaption auf der Zahnoberfläche gegeben ist. Um eine optimale Politur zu gewährleisten, sollte sich der Polierkelch gut an die Zahnoberflächen anschmiegen, damit ausreichend Polierpaste an den Oberflächen gehalten und eine Überhitzung der Zahnhartsubstanz vermieden wird. Außerdem sollte der Kelch möglichst Außenlamellen haben, welche verhindern, dass beim Poliervorgang Paste wegspritzen kann.

Hier eignet sich die neue Generation der Polierkelche aus dem Poliersystem Young sehr gut. Durch das Screw-in- oder Snap-on-System sind die Polierer und Bürstchen in Sekundenschnelle an das dazu passende Proxeo-Winkelstück von W&H angebracht.

Insgesamt sind drei unterschiedliche Standardlängen erhältlich: als mittlere Größe (10 mm), als „Junior“ (8,4 mm) und als kurze „Petite“ (7,0 mm), welche besonders bei beengten Platzverhältnissen von Vorteil ist. Ich bevorzuge die Stärken „weich“ oder „extra weich“ mit Außenlamellen.

Der extra weiche Polierkelch spreizt sich weit auf und schmiegt sich auch bei sehr konkaven Zahnoberflächen und im Bereich der Zahnhälse besonders gut an. Durch die hervorragende Adaption verbleibt eine ausreichende Menge an Polierpaste auf den Zahnoberflächen, was eine schonende Politur – ohne Erwärmung des Zahnhartgewebes – gewährleistet.

 

 

Verbesserter Behandlungskomfort

Die Auswahl der neuen, reduzierten Kelchgrößen ermöglicht ein einfaches Handling in bisher schwer zugänglichen Arealen. Dies wiederum führt zu einem höheren Patientenkomfort. Ein großer Vorteil besteht in der Kombination eines nur für die Prophylaxe bestimmten Polierwinkelstücks und den dazu passenden Polieraufsätzen. Da der Polieraufsatz unmittelbar an den Kopf des Winkelstücks angrenzt, können sich keine Polierpastenreste darunter setzen.

Wichtige Hygieneaspekte

Das von W&H speziell für die Prophylaxe entwickelte Proxeo-Handstück überzeugt außerdem durch seine hygienefreundliche kompakte und glatte Oberfläche. Nach der üblichen Wischdesinfektion besteht die Möglichkeit der unkomplizierten Vorreinigung im Thermodesinfektor auf den dafür vor­gesehenen Aufsteckdüsen. Der Sterilisationsvorgang kann in jedem handelsüblichen Autoklaven erfolgen.

Für den Schulungsbereich oder die Behandlung von Risikopatienten mit an­steckenden Krankheiten wie Hepatitis oder HIV steht zusätzlich das Proxeo-Handstück mit den Young-Einmalpolieraufsätzen zur Verfügung. Die Einwegwinkelstücke lassen sich einfach aufstecken und werden nach jeder Anwendung komplett entsorgt. Die Auswahl der Einmalaufsätze wurde ebenfalls um die kurzen Kelche (7 mm) erweitert. Gerade unter Berücksichtigung der in den Fokus gerückten Hygienerichtlinien in der Zahnmedizin gewinnt das Poliersystem „Young“ deshalb immer mehr an Bedeutung.

Autor: Babette McLaren-Thomson

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