Endodontologie 07.09.2017
Therapiemöglichkeit einer Pulpanekrose
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Apikale Behandlung mit Anwendung von MTA REPAIR HP – Bericht eines klinischen Falls.
Ein Patient, 28 Jahre alt, meldete sich mit dem asymptomatischen Krankheitsbild einer Farbänderung des Zahnes 11 (Abb. 1) und berichtete über ein Dentaltrauma während seiner Kindheit. Klinische und radiologische Untersuchungen ergaben den Verdacht auf Pulpanekrose (Abb. 2) und Zahn 11 wurde einer endodontischen Behandlung unterzogen.
Nach Lokalanästhesie erfolgte zunächst die absolute Trockenlegung. Die Pulpanekrose konnte bei der Trepanation klinisch bestätigt werden. Der Patient erhielt Spülungen mit einer 2,5%igen NaOCl-Lösung im Crown-downVerfahren. Da ein Apex-Lokalisator nicht angewendet werden konnte, erfolgte die Längenmessung nach den anatomischen Gegebenheiten mit der radiologischen Methode, um die Ergebnisse nicht zu verfälschen (Abb. 3).
Die Vorbereitung wurde manuell (Step-back) unter Anwendung von K-Feilen der 3. Generation (Maillefer) vorgenommen. Als Spüllösung wurde 2,5 %iges NaOCl genutzt. Bei jedem Instrumentenwechsel erfolgte eine passive Ultraschallspülung (Abb. 4) mit glatten Ultraschallansätzen mit dem Ziel, die Reinigungswirkung zu verstärken. Zur weiteren Dekontaminierung des Wurzelkanals wurde eine zweimalige Einlage mit Calciumhydroxid (Ultracal, Ultradent) im Abstand von zwei Wochen vorgenommen (Abb. 5). Auf diese Weise wurde der erreichte Reinigungsgrad durch die Röntgensichtbarkeit bewertet (Abb. 6).
Nach der Entfernung der medikamentösen Wurzelkanaleinlage und Trocknung wurde nach erfolgter Messung ein apikaler Plug mit MTA REPAIR HP (Angelus) (Abb. 7) mittels Pluggern (Abb. 8) appliziert. Ziel war das Füllen und Versiegeln der apikalen 4 mm (Abb. 9).
Weitere Behandlung
Nach 24 Stunden erfolgte die Wurzelkanalfüllung mittels thermomechanischer Kondensation nach Tagger mit einem auf MTA Fillapex (Angelus) basiertem Sealer.
Radiologisch konnte ein idealer Verschluss des gesamten Wurzelkanals festgestellt werden, zudem gab es keinerlei postoperative Komplikationen (Abb. 10). Nach sechs Monaten schloss sich eine radiologische Nachkontrolle an, bei der im apikalen Bereich eine Knochenneubildung festgestellt werden konnte (Abb. 11).
Der Artikel ist in der Dental Tribune German Edition Nr. 6/2017 erschienen.