Branchenmeldungen 28.02.2011
3. Mittelmeer-Symposium: Eulen nach Athen getragen
In den vergangenen zwei Jahren begleitete der Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa (BDIZ EDI) mehr als 90 griechische Zahnärzte/innen durch drei Curricula Implantologie. Die Teilnehmer/innen haben auf diese Weise eine berufliche Qualifizierung erreicht, die dem „Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie“ in Deutschland entspricht. Das Engagement in Griechenland war auch der Grund für die Wahl von Athen als Veranstaltungsort des 3. Mittelmeer-Symposiums. Nach Montenegro 2007 und Kreta 2008 richtete der BDIZ EDI Mitte April seine einwöchige Fortbildungsveranstaltung unter dem Motto „Update Implantologie 2009“ diesmal im Athenischen Stadtteil Vouliagmeni am Saronischen Meer aus.
„Der Ausgangspunkt für die großartigsten Unternehmungen liegt oft in kaum wahrnehmbaren Gelegenheiten.“ Demosthenes’ Satz aus seinen philippischen Reden ist bezeichnend für die junge Geschichte der Mittelmeer-Symposien des BDIZ EDI. Aus den kleinen Anfängen und Gelegenheiten ist ein Ansatz geworden, der das Miteinander europäischer Zahnmediziner über Ländergrenzen hinaus wachsen lässt und damit den fachlichen Austausch innerhalb Europas intensiviert. Bestes Beispiel bot das nunmehr 3. Mittelmeer-Symposium. Es zeigte, dass und wie deutsche und griechische Implantologen voneinander profitieren können.
Gemeinsam mit dem dentalen Fachverlag OMNIPRESS Greece organisierte der BDIZ EDI eine Woche mit Symposium, Workshops und interaktiver Fortbildung, in der sich alles um Diagnostik und Planung sowie um Therapie und Nachsorge in der implantologischen Praxis drehte und die bildgebenden Verfahren ebenso einbezog wie die Laserbehandlung. Dabei stellte Prof. Dr. Hakan Özyuvaci aus Istanbul die Vorteile einer dreidimensionalen Bildgebung für die Oralchirurgie und die Implantologie heraus und Dr. Julia Kenter-Berg aus Köln zeigte anhand von Studien die Wirksamkeit der Behandlung mit dem Low-Laser bei der Periimplantitis-Behandlung auf.
Das gesamte Spektrum der Implantologie
Die gesamte Bandbreite der oralen Implantologie wurde dargestellt und visualisiert – angefangen bei der sorgfältigen Planung als Herausforderung der Implantologie im MKG-Bereich durch Prof. Dr. Vitomir Konstantinovic von der Universität Belgrad bis hin zu zuverlässigen Methoden bei der biologischen Knochenregeneration durch Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller von der Universität Köln. Der notwendigen medizinischen Abwägung für eine Sofortbelastung nahm sich Dr. Stavros Pelekanos, Privatdozent an der Universität Athen, an und zeigte Fallbeispiele, die von der Einzelzahnversorgung bis zum zahnlosen Kiefer reichten.
Wie stark unterscheiden sich Vorgehensweisen und Ansätze? Den interessanten Vergleich in Bezug auf Planung und Umsetzung der Implantation in der Teamarbeit lieferten Dr. Ioannis Fakitsas aus Athen mit dem Team-Athen-Konzept und Dr. Detlef Hildebrand aus Berlin mit dem Team-Berlin-Konzept – und siehe da: Es mag unterschiedliche Mittel und Wege geben, im Ergebnis ist man jedoch gemeinsam auf der Ziellinie. Dr. Holger Janssen, ebenfalls Berlin, lieferte Fallstudien zu einer neuartigen Implantatoberfläche und Dr. Ralf Masur aus Bad Wörishofen beschäftigte sich mit dem Thema Platform-switching. Um die Wirkung von Implantat- und Abutment-Material auf die Osseointegration und das Weichgewebe ging es Dr. Stratis Papazoglou, Privatdozenten an der Universität Athen, und Dr. Spyros Karatzas aus Patras beschäftigte sich im Anschluss mit Biologie und klinischer Vorgehensweise, die für eine optimale Ästhetik nach parodontal-chirurgischen Eingriffen notwendig sind.
Annäherung der Disziplinen Endodontie und Implantologie
Insbesondere die Abgrenzung der beiden Disziplinen Endodontie und Implantologie erfuhr durch die Referate von Dr. Constantine Laghios aus Athen und Christian Berger aus Kempten eine fachliche Annäherung: Laghios machte sich für eine neue Gewichtung der Endodontie in der Zahnmedizin im Verhältnis zur Implantologie stark, während Berger zuvor die Teilnehmer in die Entscheidungsfindung Zahnerhalt oder Implantation bei den gezeigten Fällen einbezogen hatte. Ingesamt war dieses eintägige Symposium gekennzeichnet vom lebhaften Austausch und Dialog zwischen den Referenten und den vorwiegend deutschen und griechischen Teilnehmern.
Der BDIZ EDI setzt sich für eine Implantologie auf hohem Niveau und mit hoher Qualität ein und strebt europaweit vergleichbare Standards in der Implantologie an. Aus diesem Grund wird er auch 2010 sein bewährtes Konzept fortsetzen, Fortbildungskurse im Ausland anzubieten.
Quelle: Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa e.V. (BDIZ EDI)/ European Association of Dental Implantologists, 30.04.2009