Branchenmeldungen 20.09.2011

4. Funktionsforum in Hannover

4. Funktionsforum in Hannover

Foto: © FUNDAMENTAL

Am 16. und 17. September 2011 fand im Radisson BLU Hotel in Hannover das 4. Funktionsforum für Zahnärzte und Zahntechniker statt. Unter dem Motto „Funktion und innovative Behandlungsmethoden“ präsentierten renommierte Referenten aus Wissenschaft, Medizin, Zahnmedizin, Physiotherapie und Zahntechnik den zahlreichen Teilnehmern ein interessantes und abwechslungsreiches Programm.

Nach den Veranstaltungen in Leipzig, Bremen und Stuttgart war nun Hannover als Austragungsort des 4. Forums ausgewählt worden. Das interessante Kongressprogramm mit dem Arbeitstitel „Funktion und innovative Behandlungsmethoden“ lockte am Samstag  180 Teilnehmer/innen ins Hotel Radisson Expo Plaza  - bereits am Freitag waren 50 Zahnärzte und Zahntechniker bei den Workshops am Nachmittag.

„Eine perfekte Veranstaltung mit abwechslungsreichen Themen bzw. interessanten und kompetenten Referenten“ kommentierte ein Teilnehmer unmittelbar nach der Veranstaltung.

Dabei begrüßten die beiden Geschäftsführer Dr. Jochen Poth und Carsten Winkler (Gesellschaft für Funktionsdiagnostik mbH & Co KG, Essen) die Gäste am Samstag und eröffneten das Tagesprogramm. Danach führte Klaus Osten (FUNDAMENTAL Geschäftsführer und Organisator der Veranstaltung) gemeinsam mit Frau Dr. med. dent. Sabine Linsen, Oberärztin Uniklinik Bonn, die Gäste durch das Kongressprogramm.

Die digitale Abformtechnik stand am Anfang und wurde von Jan Moecke (Straumann GmbH) sehr anschaulich und nachvollziehbar vorgestellt. Fazit aus dem ersten Vortrag – die Digitalisierung der Zahnarztpraxis und Dentallabors ist nicht mehr wegzudenken.

Dr. med. dent. Peter Blattner (Remscheid) sprach als niedergelassener Zahnarzt über seine Erfahrungen im Umgang mit Patienten. „Was erwartet der Patient vom Zahnarztbesuch und welche Vorstellungen hat ein Patient vom Behandlungsablauf?“  Diese und andere Fragen beantworteten P. Blattner gemeinsam mit einem seiner Patienten, der über seine persönliche Erfahrung bei Zahnarztbesuchen berichtete, was manchen Zuhörer sicher nachdenklich stimmte.

Gleich im Anschluss stellte Dr. med. dent. Farina Blattner (Remscheid) das DIR System als ein Praxiskonzept vor. Dabei ist die systematische Vorgehensweise und die lückenlose Dokumentation Voraussetzung für einen nachhaltigen (Behandlungs-) Erfolg. Die von ihr modifizierten Anamnesebögen bieten dazu eine hilfreiche Grundlage, und fanden beim Publikum großes Interesse.

Nach der kurzen Kaffeepause präsentierte die Tagungsvorsitzende, Dr. med. dent. Sabine Linsen (Bonn), ein aktuelles Update zur manuellen und bildgebenden Diagnostik. Dabei waren die animierten Filmsequenzen besonders eindrucksvoll, denn sie zeigten perfekt den Funktionszustand des Kiefergelenkes.

Das auch konventionelle Herstellungsverfahren zu einer perfekt passenden Prothetik führen können, davon war Dr. med. dent. Thomas Perkuhn überzeugt. Der in Kiel niedergelassene Zahnarzt (mit zahntechnischer Ausbildung) präsentierte einen Patientenfall zum Thema „Totale Prothese“. Fazit: Wenn man sehr gute Ergebnisse im Sinne von Passgenauigkeit und Tragekomfort erzielen möchte muss der Zahnarzt und Zahntechniker auch mehr Zeit (und Material) investieren. Das geht nicht mehr zum normalen Kassenpreis und muss vom Patient in angemessener Weise honoriert werden.

Aus der Praxis ging es danach gleich wieder zurück in die Wissenschaft. Herr Prof. Dr. Bernd Kordaß (Uni Greifswald) präsentierte neue Gesichtspunkte zur Okklusion und Okklusionstherapie. Dabei stellte er verschiedene Systeme zur instrumentellen Funktionsdiagnostik vor und hob bei der Gelegenheit die Unterschiedlichkeiten hervor. Auch eine Schienentherapie ist aus seiner Sicht eine notwendige Voraussetzung für eine gewollte Bissveränderung im Sinne einer prothetischen Neueinstellung. Dabei prägte Prof. Kordaß den Begriff „Wellness im Mund“ und erklärte, dass Patienten mit Aufbissschienen „trainieren“ müssen, um alte Bewegungsmuster auszuschalten bzw. um sich wieder wohl zu fühlen. Seine praktische Demonstration stimmte die Teilnehmer auf eine besonders humorvolle Art und Weise auf das Mittagslunch ein.

Nach der großen Pause begann Josef Schweiger mit seinem Beitrag zur CAD/CAM Technologie. Der Zahntechniker arbeitet an der Uni Zahnklinik München (Prof. Gernet; Prof. Edelhoff) und ist Spezialist für computergestützte Herstellungsvarianten von Zahnersatz. „Neue Fräsmaterialien und Werkstoffe, kombiniert mit neuester Scan- und Frästechnik,  ermöglichen heute minimalinvasive Behandlungsmethoden und ästhetisch-anspruchsvolle Ergebnisse. Ein gut nachvollziehbarer und informativer Beitrag mit tollen Bildern.

Dr. med. Felix J. Saha ( Oberarzt  Kliniken Essen-Mitte, Innere Medizin, Naturheilverfahren und integrative Medizin) referierte über die Auswirkungen einer Bisskorrektur durch die DIR Schiene auf die Schmerzintensität und die Körperstatik bei Patienten mit chronischen Kopfschmerzen. Die sich abzeichnenden Ergebnisse seiner mittlerweile 3jährigen Studie zeigen bislang, dass Patienten mit chronischen Kopfschmerzen, behandelt mit einer DIR Schiene, unter laufender Kontrolle, erheblich bessere Therapieerfolge im Sinne einer Schmerzminderung bis hin zur Beschwerdefreiheit zeigen. Sobald diese Studie endgültig abgeschlossen ist folgen wissenschaftliche Veröffentlichungen.

Interdisziplinäre Behandlungsmethoden sind bei CMD-Patienten sinnvoll und angezeigt. Dazu stellte Peter Schulz (Essen) als Physiotherapeut seine Vorgehensweise bei Patienten mit cranio-mandibulärer Dysfunktion  vor. Wichtig dabei ist seiner Ansicht nach die Netzwerkentwicklung und die dazu notwendige Kommunikation aller beteiligten Behandler – zum Vorteil des Patienten.

Wolfgang Arnold war in Doppelfunktion nach Hannover gekommen. War er einerseits Veranstalter und ebenso Motor und Firmengründer der DIR KG (Essen). Als Referent und Zahntechnikermeister präsentierte er unter dem Slogan „Gesund mit DIR“ eine eindrucksvolle, musikalisch unterlegte Bildershow und zeigte drei Patientenfälle, die mit dem DIR System erfolgreich behandelt wurden. Seine Botschaft an die Teilnehmer – mit Konsequenz und Fürsorge gemeinsam für den Patienten sorgen!

Oliver Heinzmann, ZTM aus Heppenheim, stellte sein Herstellungsverfahren von Table-Tops vor. Um ästhetisch-optimale Ergebnisse erzielen zu können, bedarf es einer sinnvollen Materialauswahl und Materialkenntnis. Gerade bei jungen Patienten mit naturgesunden Zähnen ist eine Okklusionskorrektur nur minimalinvasiv durchführbar.“Das ist heute mit dafür geeigneten Werkstoffen auch langfristig möglich“ – so seine Aussage.

Rainer Orthober aus Berlin sprach aus der Sicht des Unternehmensberaters über die Marktwahrnehmung von Zahnärzten. Er ist sich sicher, dass allein durch die mangelnde Internetpräsenz viele Zahnarztpraxen große Potentiale verschenken. Der moderne Patient bildet sich heute seine ersten Eindrücke via World Wide Web. „Allein ein guter Zahnarzt zu sein reicht nicht mehr – man muss Sie als Zahnärzte auch wahrnehmen!“, so seine Empfehlung.

Herr Prof. Dr. Udo Stratmann (Uni Münster/Danube University Krems) beendete mit seinem Vortrag das 4. Funktionsforum. Er stellte nochmal die Zusammenhänge der Kieferpositionen bzw. Kiefergelenkspositionen und den beteiligten Strukturen vor. Seiner Ansicht nach ist die systematische Schienentherapie mit den jeweils indizierten DIR Schienentypen ein geeignetes Mittel zur physiologischen Kiefergelenkseinstellung.“Die zur Zeit laufende MRT-Studie unterstreicht die Leistungsfähigkeit des DIR Systems und der daraus entstehenden Schienen-Optionen“, so der Referent.

Ein besonderer Dank schickte Klaus Osten zum Abschluss an die Industriepartner, die als Sponsoren die Veranstaltung begleitet hatten.

Ein besonders herzliches Dankeschön ging  an das interessierte Publikum mit dem Hinweis auf das 5. Funktionsforum für Zahnärzte und Zahntechniker, im Frühjahr 2012 wohl erstmals in Düsseldorf!

Interessierte können sich in Kürze auf der Homepage des Veranstalters für das 5. Funktionsforum vormerken lassen.

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