Branchenmeldungen 21.02.2011
Bayerns Vertragszahnärzte lehnen Söders Vorschläge ab
„Entmachtung der Selbstverwaltung“
Die bayerischen Vertragszahnärzte weisen die Angriffe von Gesundheitsminister Markus Söder auf die ärztliche Selbstverwaltung entschieden zurück. Söder hatte Ärzten und Zahnärzten vorgeworfen, zu wenig Erfahrung im Management von Institutionen zu haben. Als Konsequenz fordert er, dass die Honorare von Ärzten und Zahnärzten künftig zentral von der Bundesregierung festgelegt werden können.
Die Vertreterversammlung (VV) der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB) beschloss am Mittwoch deshalb folgende Resolution:
1. Die Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns missbilligt die Kritik von Herrn Staatsminister Dr. Markus Söder an der ärztlichen und zahnärztlichen Selbstverwaltung. Sie treffen aus Sicht der VV nicht auf die KZVB zu. Die Verantwortung für die ausufernde Bürokratie sowie die Unterfinanzierung des deutschen Gesundheitswesens tragen die Politik und einige Krankenkassen, nicht die ärztliche und zahnärztliche Selbstverwaltung.
2. Die VV lehnt die Festlegung von Honoraren durch die Bundesregierung ab. Dies käme einer Entmachtung der Selbstverwaltung gleich. Die Höhe der Honorare muss auch künftig in Verhandlungen zwischen den KZVen und den Krankenkassen regional festgelegt werden. Dabei ist dem medizinischen Fortschritt sowie den allgemeinen Kostensteigerungen Rechnung zu tragen.
3. Die VV fordert den bayerischen Gesundheitsminister auf, sich sowohl für eine Abschaffung der Budgetierung zahnärztlicher Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung, als auch gegen die sogenannte. Öffnungsklausel in der Gebührenordnung für Zahnärzte einzusetzen. Nur so lassen sich eine flächendeckende Patientenversorgung und das hohe Niveau der Zahnheilkunde sicherstellen.
Quelle: KZVB