Branchenmeldungen 21.02.2011
DAK startet mit Ausgabe der elektronischen Gesundheitskarte
Im Oktober beginnt in Nordrhein die Kartenausgabe / Karte enthält Foto des Versicherten / DAK schreibt ihre Versicherten an
Die DAK wird im Oktober die ersten Versicherten mit der elektronischen Gesundheitskarte ausstatten. „Damit setzen wir einen weiteren Meilenstein in der Verwirklichung eines der weltweit größten Projekte der Informationstechnologie“, sagt Claus Moldenhauer, Stellvertretender Vorsitzender des DAK-Vorstandes. „Die elektronische Gesundheitskarte eröffnet eine ganz neue Dimension der Vernetzung im Gesundheitswesen. Unser Ziel ist es, die Versorgungsqualität zu verbessern“.
Die elektronischen Behandlungsdaten beschleunigen den Informationsaustausch zwischen den niedergelassenen Ärzten, den Krankenhäusern und anderen Leistungserbringern im Gesundheitswesen. „Dabei hat der Datenschutz höchste Priorität: Ohne Einverständnis des Patienten hat niemand Zugriff auf seine Behandlungsdaten. Der Datenaustausch ist sicherer als der Geldverkehr per Kreditkarte“, betont Moldenhauer.
Auch neu an dieser Karte ist: Sie enthält ein Foto des Versicherten. In der kommenden Woche schreibt die DAK ihre Versicherten in der Startregion Nordrhein mit der Bitte an, ein Passfoto einzureichen. Die Versicherten können das Foto per Post oder Internet versenden. Die Fotos sollen den Missbrauch und den unberechtigten Zugang zu Leistungen der Krankenkassen verhindern. Grundsätzlich sind gesetzlich Versicherte verpflichtet, ein Foto einzureichen. Ausnahmen gibt es für Kinder unter 15 Jahren sowie für Pflegebedürftige oder Bettlägerige – sie bekommen ihre elektronische Gesundheitskarte auch ohne Lichtbild.
Ausgehend von der Startregion Nordrhein wird die DAK ab Oktober die elektronische Gesundheitskarte bundesweit gestaffelt ausgeben. Nicht in allen Regionen Deutschlands werden die Versicherten zum gleichen Zeitpunkt eine Karte erhalten. Wichtig ist: Die alte Karte ist zunächst weiterhin gültig und muss auch weiter genutzt werden, zum Beispiel für einen Arztbesuch außerhalb Nordrheins.
Noch unterscheiden sich die Funktionen der elektronischen Gesundheitskarte nicht wesentlich von denen der jetzigen Krankenversichertenkarte. Im ersten Schritt werden zunächst die neue Karte, die dazugehörigen Kartenterminals und die entsprechend angepassten Praxisverwaltungssysteme eingeführt. Dem sollen dann weitere wichtige Funktionen folgen, wie der elektronische Arztbrief, das elektronische Rezept oder der Notfalldatensatz.
„Mit dem Start der Kartenausgabe in Nordrhein gehen wir den ersten Schritt in die richtige Richtung. Sobald die Online-Funktionen der Karte verfügbar sind, wird sie bundesweit ausgegeben. Dann wird ein wesentlicher Nutzen der Telematik spürbar sein: Der Leistungsanspruch und die Versichertendaten können online geprüft und aktualisiert werden, sodass beispielsweise bei einem Umzug keine neue Karte ausgestellt werden muss. Allein bei der DAK wird dann der Austausch von knapp einer Million Karten vermieden“, sagt Claus Moldenhauer, Stellvetretender Vorsitzender des DAK-Vorstandes.
Quelle: DAK, 18.09.2009