Branchenmeldungen 02.06.2011
Deutsche Zahnärzte: Kostendruck steigt
Da die gesetzlichen Krankenkassen lediglich 30 Prozent aller
Zahnbehandlungen ihrer Versicherten zahlen, sind Zahnärzte zunehmend dem
Kostendruck ihrer Wettbewerber und Zulieferer unterworfen. Die Zunahme
des Wettbewerbs in allen Gesundheitsmärkten, deren Vernetzung, sowie das
steigende Qualitäts- und Kostenbewusstsein der Verbraucher veranlassen
zwei von drei Zahnärzte, ihre Stategien anzupassen, bzw. sogar zu
wechseln. Nahezu jeder zweite sieht auch Auswirkungen auf das eigene
Angebot.
Vor diesem Hintergrund hat die dostal & partner management-beratung
gmbh, Vilsbiburg, im Frühjahr 2011 erstmalig bei einer Befragung Player
aus dem gesamten 1. und 2. Gesundheitsmarkt, einschließlich
Kostenträgern und B2B-Unternehmen befragt. Die Marktforscher gehen dabei
auf die zunehmende Verflechtung der einzelnen Gesundheitsmärkte, deren
Einflussfaktoren, sowie zukunftsträchtige Handlungsoptionen ein. Unter
anderem wird in der Studie ganz speziell auf den Gesundheitsmarkt
Zahnärzte / Kiefernorthopädie eingegangen.
Die Einschätzungen der knapp 500 Experten zeigen, dass langfristig im 1. und 2. Gesundheitsmarkt nichts bleibt wie es heute ist: Das im Wandel begriffene Gesundheitssystem erfordert Kooperationen mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette, kommunale und regionale sektorenübergreifende Zusammenarbeit, sowie Kooperationen auf der gleichen Wertschöpfungsebene und Verbünde im eigenen Gesundheitsmarkt und Einkaufsgenossenschaften.
Drei Viertel der befragten Entscheidungsträger halten solche Arten von
Kooperationen für unersetzlich, bzw. fast unersetzlich. Diese
Zusammenarbeit über die Grenzen der einzelnen Gesundheitsmärkte hinweg
wird in der Zukunft zu enormen, heute noch nicht absehbaren Impulsen,
für eine weitere Vernetzung und Verflechtung führen.
Die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Geschäftsentwicklung in nahezu
allen Gesundheitsmärkten sind erwartungsgemäß die Gesundheitspolitik (76
Prozent) und die allgemeine Wirtschaftsentwicklung (39 Prozent). Im
Bereich Zahnärzte / Kiefernorthopädie liegt der Einflussfaktor
Gesundheitspolitik hingegen erkennbar unter 70 Prozent, die allgemeine
Wirtschaftsentwicklung deutlich über 40 Prozent.
Jeder zweite Player im Gesundheitssystem sieht, dass die
Geschäfts-entwicklung des eigenen Schwerpunktmarktes "sehr stark /
stark" von der Entwicklung in anderen Gesundheitsmärkten abhängig ist.
Die jeweiligen Top Five und Last Five der beeinflussenden
Gesundheitsmärkte variieren von Gesundheitsmarkt zu Gesundheitsmarkt
recht stark und zeigen Tendenzen für weitere Verflechtungen, bis hin zu
innovativen Geschäfts- und Kooperationsmodellen auf.
Im Bereich Zahnärzte / Kiefernorthopädie bestehen die tendenziell
wichtigsten Abhängigigkeiten nach den Kostenträgern (GKV , PKV,
Berufsgenossenschaften usw.) von den Medizinischen Versorgungszentren
(MVZ), vom Sanitätshandel, von Drogerien und dem branchennahen Handel
und vom Weiterbildungs- / Wissenschaftsbereich.
Vor diesem Wandel des Marktes sollte sich jedes einzelne Unternehmen im
Gesundheitswesen die Frage stellen, wie man die daraus bestmöglichen
Chancen erkennen und erfolgreich umsetzen kann. Akteure, die diesen
Schritt nicht gehen, werden im Gesundheitsmarkt von morgen keine
tragende Rolle mehr spielen.
Die kompletten Ergebnisse mit weiteren Untersuchungsergebnissen zu allen
Gesundheitsmärkten können mit der Studie “Entwicklungen und Chancen
durch das Zusammenwachsen des 1. und 2. Gesundheitsmarktes in
Deutschland” erworben werden.
Quelle: dostal & partner management-beratung gmbh