Branchenmeldungen 28.02.2011
Die neue GOZ - Zumutung, Risiken, Chancen?
Mit dem Reizthema der deutschen Zahnärzteschaft luden der Freie Verband Deutscher Zahnärzte e.V. (FVDZ) und die ZA – Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft eG (ZA) am Mittwoch zur Podiumsdiskussion in die Speaker’s Corner auf der IDS ein – und der Ansturm war erwartungsgemäß enorm. Auf der Bühne standen Dr. Ulrich Rubehn, stv. Bundesvorsitzender des FVDZ, und Dr. Daniel von Lennep, Vorstand der ZA, Rede und Antwort.
Dass die Debatte den Nerv treffen würde, ließen schon die kämpferischen Claims der beiden Redner vermuten: „Wir lassen nicht locker,“ lautet die Devise des FVDZ – „Von Zahnärzten für Zahnärzte“ das Motto der ZA. Die erste Frage lautete: Wie stehen die Chancen auf eine neue GOZ noch in dieser Legislaturperiode? Die Spannung im Publikum war unverkennbar, denn derzeit dürfte kaum ein Zahnarzt durchschauen, wann und wie die 22 Jahre alte Gebührenordnung reformiert wird. Anfang März etwa hieß es in der FAZ, „Regierung bläst Reform der Zahnarzthonorare ab.“ Kurz darauf berichtete die DZW, das Gesundheitsministerium werde noch im März einen nachgebesserten Referentenentwurf vorlegen. Damit rechnet Ulrich Rubehn aber nicht: „Es ist unwahrscheinlich, dass die Koalitionsregierung damit noch vor der Bundestagswahl herauskommt.“ Auch auf die Frage, ob er – unabhängig vom Zeitpunkt – inhaltliche Änderungen zum Referentenentwurf erwarte, rät der FVDZ-Vertreter zur Gelassenheit: „Der jetzige Entwurf taugt nur für den Reißwolf. Und was danach kommt, hängt von dem Ausgang der Bundestagswahlen ab.“ Daniel von Lennep von der ZA rät: „Statt auf eine bessere GOZ zu hoffen, sollten wir uns konsequent auf die wirtschaftliche Sicherung unserer Honorare durch Nutzung der Spielräume der GOZ konzentrieren.“
Wo gibt es da noch Handlungsspielräume, mochten sich die Zahnärzte im Publikum fragen – und wurden nicht enttäuscht. Beide Redner hatten eine Fülle pragmatischer Empfehlungen parat. „Sie müssen unbedingt Ihr betriebswirtschaftlich erforderliches Honorar ermitteln,“ schreibt Rubehn seinen Kollegen ins Stammbuch. „Wenn Sie nicht präzise kalkulieren, werden Sie nur zufällig rentabel arbeiten.“ Just dafür hat die Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft einen praktischen Honorarkalkulator entwickelt, der zurzeit auf der IDS viel Beachtung findet und auf Anfrage gratis zugesendet wird. Saubere Kalkulation für angemessene Honorare ist aber längst nicht alles. „Viel Geld wird verschenkt, wenn man bei Einsprüchen der Kostenerstatter nachgibt,“ weiß von Lennep. „Das ist völlig falsch. Ihre Ansprüche sind berechtigt. Die ZA kann sie juristisch durchfechten und der Einschüchterungstaktik einen Riegel vorschieben.“ Dafür sorgt erfolgreich ProCuraDent, eine Kooperation der ZA mit einer renommierten Fachanwaltskanzlei.
Die beiden Redner waren sich einig: Auch in der betagten GOZ schlummern noch hoch interessante Wirtschaftlichkeitsreserven! Sie werden tagtäglich von den GOZ-Beratern der Abrechnungsgenossenschaft zu Tage gefördert und verblüffen selbst alte Praxishasen. Eine ganz neue Hilfe für den unternehmerisch denkenden Zahnarzt stellte von Lennep am Schluss vor: die GOZette. Der monatlich erscheinende Online-Newsletter liefert konkrete Abrechnungstipps, die sofort nutzbringend umgesetzt werden können. Mit kräftigem Applaus bedankten sich die Zuhörer bei dem Trio auf der Bühne. „Klare Worte, gute Tipps,“ kommentierte eine Zahnärztin. „Das wurde mal höchste Zeit.“
Quelle: Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft, 30.03.2009