Branchenmeldungen 28.02.2011
Digitale Dentale Technologien 2011
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Die vierte Auflage der DDT – Digitale Dentale Technologien – erlebte am 21. und 22. Januar 2011 eine erfolgreiche Fortsetzung. Die Kooperationsveranstaltung des Dentalen Fortbildungszentrums Hagen (DFH) unter der Leitung von ZTM Jürgen Sieger mit der OEMUS MEDIA AG, trug in diesem Jahr das Motto „Additivtechnik in der CAD/CAM-Fertigung“.
Die vielfältigen Möglichkeiten der additiven Technik, insbesondere im Kunststoffbereich, werden bisher nur begrenzt genutzt. Die über 200 Teilnehmer konnten sich daher zum Veranstaltungsauftakt am Freitag in diversen Workshops mit den neusten digitalen Verfahren der zahntechnischen Partner aus der Industrie vertraut machen. Eine umfangreiche Dentalausstellung und zahlreichen Vorträge am Samstag zeigten ebenfalls neue Einsatzgebiete der Additivtechnik auf.
Im 3M-ESPE-Workshop mit Dr. Peter Schubinski (Seefeld) machten sich die Teilnehmer mit den Möglichkeiten und Alternativen im dentalen Workflow mit Lava™ vertraut. Dr. Stephan Weihe (Dortmund) und Dr. Bettina Weihe (Dortmund) demonstrierten im Workshop der NWD-Gruppe die interdisziplinäre Zusammenarbeit zur kausalen Behandlung der Volkskrankheit CMD mit Hilfe standardisierter Funktionsdiagnostik und Therapie, die die Vorraussetzung für präzise Prothetik sind. Dr. Dagmar Schaefer (Erfurt) und Dr. Frank Schaefer (Erfurt) zeigten in der zweiten Staffel des NWD-Workshops „3-D-Implantatplanung mit CTV-System“, wie mit Hilfe von RFID-Technik die forensisch sichere Übertragung der Planungsdaten im Meistermodell möglich ist. Der Simeda-Workshop von Markus Schütz über Design und Fertigung von individuellen Abutments und implantatgetragene Suprakonstruktionen fand ebenso großen Anklang bei den Teilnehmern wie der Straumann-Workshop mit Dr. Eric-Jan Royakkers (Maastricht, NL) zum Intraoral-Scanner iTero. Im Heraeus-Workshop gab Gerhard Wächter (Kreuztal) Einblicke in das CAD/CAM Labor-System aus Anwendersicht. Philipp Schulze zur Wiesch (Bensheim) und Ralph Jennert (Bensheim) begeisterten die Teilnehmer mit einem dritten NWD-Workshop „CEREC meets Galileos, vom digitalen Abdruck über DVT, 3-D-Implantat und 3-D-Prothetikplanung bis hin zur CAD/CAM-Fertigung“. Dr. Dr. Peter Ehrl (Berlin) demonstrierte anhand von SICAT Implants die 3-D-Implantatplanung und Umsetzung. Achim Wennekers (Pforzheim) vermittelte den Teilnehmern des Amann-Girrbach-Workshops, wie mit Ceramill das CAD/CAM-gefertigte Funktionsgerüst effizient und präzise erstellt werden kann.
Impressionen DDT 2011
Gleich zu Beginn der Vortragsreihe am Samstag referierte eine der internationalen Branchengrößen, Prof. Dr. Asami Tanaka (Chicago, USA), über die Nutzung fortschrittlicher CAD/CAM-Pigmentierungs-, Bonding- und Ausarbeitungstechnologien in der modernen Zirkonoxid-Verarbeitung. Dabei unterstrich er u. a. die Notwendigkeit, bei der Ausarbeitung der Präparationsgrenzen so wenig wie möglich der natürlichen Zahnsubstanz zu entfernen. Einmal mehr wurde deutlich, dass Technologieverständnis und die Beherrschung des zahntechnischen (Kunst-) Handwerks zwei Seiten der selben Medaille sind.
Dr. Martin Klare (Dortmund) befasste sich mit dem Rapid Manufacturing in der digitalen Prozesskette und verwies dabei auf die Vorteile der unmittelbaren Umsetzung von Modellen mittels Rapid Prototyping. Über die Vorzüge der Nutzung von DVT oder CT für die 3-D-Implantatplanung mit praxisgerechtem Workflow berichtete Prof. Dr. Axel Bumann (Berlin). Thilo Brandts (Friedberg) und Emanuel Mesaric (Friedberg) gaben hilfreiche Hinweise zur additiven Fertigung von temporären Versorgungen. Dr. Frank Schaefer (Erfurt) beeindruckte die Zuhörer mit seinem Vortrag über „3-D-Diagnostik und -Navigation in der nächsten Generation“. Antonius Köster (Meschede) teilte seine Erfahrungen im "Einsatz digitaler Werkzeuge, kombiniert mit traditionellen Verfahren am Beispiel des Modellgusses". Dr. Josef Rothaut (Alzenau) gab Einblicke in den aktuellen Entwicklungsstand von Intraoral-Scannern. German Bär (St. Augustin) referierte über den Cadent iTero als Basis für den digitalen Arbeitsprozess im Dentallabor. Anhand von drei Praxisfällen gab ZTM Ingo Heinzel (Bonn) einen Überblick über die „Evolutionsstufen in der digitalen Kombitechnik“. Prof. Dr. Hans-Florian Zeilhofer (Basel, CH) spannte mit seinem Vortrag „Advanced Digital Technologies als gemeinsame Herausforderung für Chirurgie und Zahntechnik“ den Bogen von der allgemeinen Humanmedizin zur Zahnmedizin. Über „ARCUS®digma, die nächste Generation der innovativen, praxisgerechten instrumentellen Funktionsdiagnostik“ berichtete Dr. Ulrich Wegmann (Bonn). Dr. Andreas Adamzik (Dorsten) erläuterte das CAD/CAM Labor-System aus Zahnarztsicht.
Einen enthusiastischen Schlussaccord zur Vortragsreihe und zur außerordentlich erfolgreichen Gesamtveranstaltung setzte der zahntechnische „Großmeister“ Enrico Steger (Gais, IT) mit seinem Beitrag zur implantatgetragenen Prettau Bridge. Er rief die Teilnehmer auf, den Preis des Zahnersatzes vor allem an der ästhetischen Ausarbeitung und dem funktionalen Nutzen, sprich an der gesteigerten Lebensqualität für den Patienten, und nicht an den Material- und Fertigungskosten festzumachen. Für ästhetisch und funktional einwandfreien Zahnersatz könne der zahntechnische Profi einen ebenso einwandfreien Preis verlangen.
Die 5. DDT in Hagen findet am 3. bis 4. Februar 2012 statt.
Kontakt:
OEMUS MEDIA AG
Tel.: 03 41/4 84 74-3 08
E-Mail: event@oemus-media.de
www.oemus.com