Branchenmeldungen 28.02.2011

Dr. Oesterreich: Besser Schnuller als Daumen

Stöpsel rein, Kind still. Davon träumen Eltern wahrscheinlich des Öfteren. Doch so einfach geht es auch mit einem Schnuller nicht. Eine Erfolgsgeschichte ist er trotzdem. Kaum ein Kinderwagen, an dem kein Schnulli baumelt, kaum eine Mutter, die nicht mindestens ein Paar in ihrer Handtasche mit sich herumträgt. Es gibt kleine und große, aus Latex und Silikon hergestellte Sauger. 60 Jahre nach seiner Erfindung hat sich der Schnuller durchgesetzt.

Denn Kinder haben das angeborene Bedürfnis zu saugen. «Kinder nuckeln manchmal schon im Mutterleib am Daumen», sagt Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer in Berlin. Der Daumen ist aus Sicht des Kindes zwar praktisch, weil er immer verfügbar ist. Trotzdem rät Oesterreich eher zum Schnuller.

«Der Daumen ist nicht kiefergerecht geformt», erklärt der Zahnarzt. Die harte Struktur führe auf Dauer zu einer starken Deformierung des Kiefers. Der Oberkiefer entwickele sich weiter nach vorn, der Unterkiefer bleibe zurück, und ein offener Biss könne entstehen. «Abbeißen wird schwieriger, das Kind muss den Unterkiefer nach vorn schieben», erläutert Oesterreich. Der eingeschränkte Mundschluss behindere die weitere Kieferentwicklung - ein Kreislauf setzt ein. Ein Schnuller sei die deutlich bessere Variante.

Quelle: dpa, 01.07.2009


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