Branchenmeldungen 21.02.2011

Einkommenskürzungen bei Vertragszahnärzten

Einkommenskürzungen bei Vertragszahnärzten

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Den vorliegenden Diskussionsentwurf eines GKV-Finanzierungsgesetzes bezeichnet der Vizepräsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer, Christian Berger, als „weitere Notoperation am offenen Herzen des Gesundheitssystems“.

Dabei gehe die Bundesregierung doch eigentlich davon aus, dass der Patient aufgrund der langfristigen demografischen Entwicklungen nur mit einer umfassenden Finanzreform zu retten ist. Dazu gehöre auch, das heutige Finanzierungssystem der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wettbewerbsfreundlicher auszugestalten. Berger warnte jedoch davor, den Wettbewerb durch einseitige Preisdiktate zu blockieren.

Erosionsprozess bei der zahnärztlichen Vergütung

Die im Gesetzentwurf vorgesehene Fortsetzung der Budgetierung bei gleichzeitiger Honorarabsenkung fördere den seit Jahren stattfindenden Erosionsprozess bei der zahnärztlichen Vergütung, den auch die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen nicht stoppen konnten. Der Honorarzuwachs für die vertragszahnärztliche Behandlung ohne Zahnersatz soll nach den Vorstellungen der Koalition in Berlin in den Jahren 2011 und 2012 jeweils um die Hälfte des im Sozialgesetzbuch vorgesehenen Anstiegs gekürzt werden. Berger kritisiert vor allem, dass die verschärfte Budgetierung teilweise auch Präventionsmaßnahmen und Prophylaxeleistungen betrifft.

Misserfolg der KZVB-Lobbyarbeit

„Das vermeintliche Erfolgsmodell der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB) ‚Evolution statt Revolution’ stößt offenbar an seine Grenzen und wird in der Politik missverstanden. Anders lässt sich das millionenschwere Sparopfer, das sich die Koalitionäre für die Vertragszahnärzte ausgedacht haben, nicht interpretieren. Von professioneller Lobbyarbeit, die unsere Kollegen in der KZVB für sich reklamieren, keine Spur. Jetzt herrscht Katerstimmung. Vielleicht sollte man sich in der KZVB aufgrund dieses Misserfolgs mit Empfehlungen zu den Gesprächen über die Amtliche Gebührenordnung für Zahnärzte, die GOZ, zurückhalten und ehrlicherweise einräumen, dass die Politik nach anderen Kriterien entscheidet als zahnärztliche Standesorganisationen“, so Berger.

Quelle: zahn-online.de, 13.09.2010


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