Branchenmeldungen 16.04.2025
Einsatz von Hochrisiko-KI-Systemen in Arzt- und Zahnarztpraxen – Teil 1
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Was sind Hochrisiko-KI-Systeme?
Laut dem EU AI Act handelt es sich bei Hochrisiko-KI-Systemen um solche, die potenziell erhebliche Auswirkungen auf das Leben und die Rechte von Menschen haben. Dazu gehören insbesondere Systeme, die kritische Infrastrukturen betreiben, sensible Entscheidungen in Bezug auf Bildung, Beschäftigung oder Strafverfolgung treffen oder, wie im Fall von medizinischen Anwendungen, in diagnostischen und therapeutischen Prozessen eingesetzt werden.
Im medizinischen Kontext sind Hochrisiko-KI-Systeme solche, die:
- Diagnosen erstellen oder bei der Behandlung von Patienten Entscheidungen treffen,
- in medizinischen Geräten integriert sind, die für die Patientenversorgung essenziell sind,
- sensible Patientendaten verarbeiten und daraus gesundheitlich relevante Entscheidungen ableiten.
KI-Systeme in Arzt- und Zahnarztpraxen
Auch in Arzt- und Zahnarztpraxen wird KI zunehmend eingesetzt. Sie spielt eine Rolle bei der Unterstützung von Diagnosen, der Analyse medizinischer Bilder, der Verwaltung von Patientenakten und sogar bei chirurgischen oder zahnmedizinischen Eingriffen. Dabei sind insbesondere folgende Anwendungsbereiche zu beachten:
1. Medizinische Diagnosesysteme
KI-Systeme, die auf maschinellem Lernen oder neuronalen Netzwerken basieren, können radiologische Bilder (z. B. Röntgen, CT oder MRT) analysieren, um potenzielle Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Diese Systeme helfen Ärzten, Krankheitsbilder schneller und präziser zu erkennen, wodurch sich die Behandlungsqualität verbessert.
In Zahnarztpraxen kann KI zur Analyse von Zahnaufnahmen verwendet werden, um beispielsweise Karies oder andere Zahnerkrankungen zu identifizieren, die in einem frühen Stadium schwer zu erkennen sind.
2. Medizinische Geräte mit KI-Komponenten
In der modernen Zahnmedizin und Chirurgie finden KI-unterstützte Geräte Anwendung, die besonders bei präzisen Eingriffen wie der Implantat Planung oder minimalinvasiven chirurgischen Verfahren hilfreich sind. Diese Geräte nutzen KI, um basierend auf Patientendaten personalisierte Behandlungsvorschläge zu machen und präzise Eingriffe zu planen.
3. Verwaltung von Patientendaten
KI-basierte Systeme zur Verwaltung von Patientendaten spielen eine zentrale Rolle bei der Organisation und der Analyse von Gesundheitsdaten. Diese Systeme können Zusammenhänge in den Patientendaten erkennen, die menschlichen Fachkräften entgehen könnten. Dies führt zu besseren Vorhersagen bezüglich der Patientenversorgung und erhöht die Effizienz im Praxisalltag.
Risiken und Herausforderungen des Einsatzes von Hochrisiko-KI in der Praxis
So vielversprechend der Einsatz von KI im Gesundheitswesen auch ist, er birgt Risiken. Im Falle eines Fehlers oder einer unzureichenden Transparenz der Entscheidung des KI-Systems können falsche Diagnosen oder Therapieempfehlungen die Gesundheit der Patienten gefährden. Deshalb gelten Hochrisiko-KI-Systeme im Gesundheitswesen als besonders kritisch.
Der EU AI Act sieht deshalb strenge Anforderungen für Hochrisiko-KI-Systeme vor:
- Strenge Risikobewertung und Dokumentation der Funktionsweise der KI.
- Transparenz und Nachvollziehbarkeit: KI-Entscheidungen müssen für den behandelnden Arzt oder Zahnarzt nachvollziehbar sein, um das Vertrauen in die Technologie zu gewährleisten.
- Kontinuierliche Überwachung der Leistung und regelmäßige Audits der Systeme.
- Menschliche Aufsicht: KI-Systeme sollen ärztliche Entscheidungen unterstützen, dürfen aber nicht vollständig autonom über die Behandlung entscheiden.
Die Rolle von Schulungen für das Praxismanagement
Für Arzt- und Zahnarztpraxen, die Hochrisiko-KI-Systeme einsetzen oder den Einsatz planen, ist es essenziell, dass die verantwortlichen Mitarbeitenden spezifische Schulungen durchlaufen, um mit den Anforderungen des EU AI Act vertraut zu sein und die Funktionsweise der Systeme zu verstehen. Dies betrifft sowohl den sicheren Einsatz der Systeme als auch die Einhaltung von Datenschutz- und Cyber-Sicherheitsanforderungen.
Strategische Weiterentwicklung durch KI - Entwicklung, Einsatz und Schulungen mit Zertifikat
Praxismanagement Bublitz-Peters GmbH & Co. KG ist ein erfahrener Partner im Gesundheitswesen und bietet maßgeschneiderte Schulungen und Beratungsdienstleistungen für Arzt- und Zahnarztpraxen an, die KI-Systeme einsetzen oder deren Einsatz planen. Mit einem breiten Portfolio an Dienstleistungen, darunter als zertifizierte KI-Manager, BSI-IT-Berater, Datenschutz-Manager und Hygiene-Auditoren, unterstützt Praxismanagement Bublitz-Peters Praxen umfassend in der Einführung und dem sicheren Betrieb von Hochrisiko-KI-Systemen.
Fazit: Zukunftssicherheit durch qualifizierte Beratung und Schulung
Der Einsatz von Hochrisiko-KI-Systemen in Arzt- und Zahnarztpraxen bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere in der Diagnostik und Patientenversorgung. Allerdings muss sichergestellt werden, dass diese Systeme sicher, ethisch und gesetzeskonform eingesetzt werden.
Praxismanagement Bublitz-Peters GmbH & Co. KG steht als kompetenter Partner bereit, um Arzt- und Zahnarztpraxen auf die Herausforderungen der KI im Gesundheitswesen vorzubereiten. Durch gezielte Zertifikatschulungen und Beratungen können Praxen nicht nur den Erfolgreichen Einsatz der Systeme gewährleisten, sondern auch den Wettbewerbsvorteil der modernen Technologie voll ausschöpfen.
Für weitere Informationen und individuelle Zertifikats KI-Schulungsangebote steht das Team von Praxismanagement Bublitz-Peters gerne zur Verfügung.
Im zweiten Teil der Serie gibt der Autor einen Einblick in den rechtssicheren Einsatz der KI in der Zahnarztpraxis.
Quellen:
Starke Marken mit KI | DentalMarketing - Praxismanagement Bublitz-Peters (bublitzpeters.de)
Mark Peters – ZWP online – das Nachrichtenportal für die Dentalbranche (zwp-online.info)
Kapitel 3 - Hochrisiko-KI-Systeme - KI-Verordnung (ai-act-law.eu)
Dieser Beitrag ist in der Zahnärztlichen Assistenz erschienen.