Branchenmeldungen 06.12.2021

Eintagsfliege oder Trend? Tacheles eines Praxisteams zur Bio-Prophylaxe



Eintagsfliege oder Trend? Tacheles eines Praxisteams zur Bio-Prophylaxe

Foto: Zahnarztpraxis Tanja Derksen und Kollegen

Mundgesundheit, die aus der Natur kommt – klingt vielversprechend, doch wirft zugleich Fragen auf, bei PraxisinhaberInnen wie auch Praxisteams. Die Zahnärztliche Assistenz sprach mit beiden Seiten über ihre Erfahrungen bei der Implementierung des biologischen Mundgesundheitskonzepts von Janine Sarah Klee in die eigene Prophylaxeabteilung.

Teil 1: Aus Sicht der Praxisinhaberin

Fragen an Tanja Derksen, Zahnärztin und Inhaberin der Zahnarztpraxis Tanja Derksen und Kollegen in Kelberg, Rheinland-Pfalz.

Wie sind Sie auf das Bio-Prophylaxekonzept von Frau Klee aufmerksam geworden?

Ich habe zufällig die Werbung zu einem Workshop bei Janine Klee über die Grundlagen der Natural Aroma Prophylaxe gesehen und wollte das unbedingt mit meinen ZFAs ausprobieren. Bereits seit Jahren habe ich für meine Praxis für ganzheitlich biologische Zahnheilkunde nach Alternativen aus der Naturheilkunde gesucht, um unsere Patienten noch besser und mehr auf biologischer Basis behandeln zu können. Ab der ersten Workshop-Minute war ich überzeugt und bin nach wie vor begeistert. Janine Klee hat uns alle mit unglaublicher Überzeugung und tiefem Wissen in die Welt der Natural Aroma Prophylaxe entführt.

Was hat Sie überzeugt?

Ich habe mich im Workshop bereit erklärt, als Patientin die biologische Zahnreinigung zu bekommen. Es war ein besonders sanftes, natürliches, wohltuendes und duftendes Erlebnis. Seitdem habe ich kein einziges Mal die konventionelle Mundspülung und Polierpaste haben wollen. Als die Lieferung mit den Produkten in der Praxis angekommen ist, haben wir sofort gestartet und seitdem immer mehr Patienten dafür begeistern können.

Inwieweit profitiert (neben den Vorteilen für die Patienten) auch die Praxis wirtschaftlich davon?

Es ist schwierig hier von Wirtschaftlichkeit zu sprechen. Wie bei jedem qualitativ hochwertigen Produkt sind die Kosten höher. Tatsache ist, dass unsere Patienten ohne Weiteres den höheren Preis akzeptieren, weil sie einen ganz anderen Gegenwert bekommen und mit einem völlig neuen, deutlich besseren Mundgefühl nach einer Prophylaxesitzung nach Hause gehen. Die meisten möchten nur noch biologische Prophylaxe bekommen.

Teil 2: Aus Sicht des Praxisteams

Fragen an ZFA Natascha Schmitz sowie die ZMPs Mireille Umutoni und Katharina Jagus von der Zahnarztpraxis Tanja Derksen und Kollegen in Kelberg, Rheinland-Pfalz.

Wie verlief die Fortbildung?

Natascha Schmitz: Leider war aufgrund der Coronapandemie nur eine Online-Schulung möglich, aber diese war sehr gut. Es ist mir anschließend ganz leicht gefallen, das Konzept anzuwenden und meinen Kolleginnen Mireille und Katharina mein erworbenes Wissen in der Praxis weiterzuvermitteln.

Waren Sie von Anfang an vom Konzept überzeugt oder gab es Zweifel?

Natascha Schmitz: Ich war zunächst skeptisch was die Polierpasten angeht. Aber bereits nach der ersten Behandlung war ich begeistert von der schonenden und sanften Politur mit vier verschiedenen Geschmacksrichtungen.

Mireille Umutoni: Ich hatte zu Beginn Bedenken, dass die Beratung sehr viel Zeit einnimmt.

Katharina Jagus: Auch ich hatte Bedenken, dass die biologische Prophylaxe deutlich länger dauern würde, und dass die Politur die Zähne nicht so gut glättet.

Dauert die Prophylaxesitzung nun länger?

Natascha Schmitz: Die biologische Zahnreinigung dauert insgesamt tatsächlich etwas länger (ca.  5–7 Minuten), da mehr Produkte angewendet werden und das Ölziehen zusätzlich Zeit beansprucht. Die biologischen Mundgesundheitskonzepte werden zudem mehr Zeit in Anspruch nehmen als die Zahnreinigung (ca. 60 Minuten). Aber unser erklärtes Ziel besteht darin, die Gesundheit zu erhalten, Entzündungsfreiheit zu erlangen und Krankheiten vorzubeugen. Die Zahnreinigung besteht eben nicht nur aus dem Reinigen der Zähne. Dazu gehört einfach mehr – wie z.B. der Mund- und Schleimhautcheck, die Instruktion und Motivation sowie eine sanfte Tiefenreinigung in den Prophylaxesitzungen.

v.l.n.r.: Katharina Jagus, Natascha Schmitz und Mireille Umutoni. © Zahnarztpraxis Tanja Derksen und Kollegen

Gab es einen „Aha-Effekt“?

Natascha Schmitz: Ja, denn erst durch die Erläuterungen sind mir manche Dinge klar geworden. Die Produkte konnte ich direkt testen und habe dadurch viele neue Facetten kennengelernt. Jetzt steht meine Ausbildung zur Natural Aroma Prophylaxe-Spezialistin an, um auch biologische Mundgesundheitskonzepte anbieten zu können.

Wie sind die Reaktionen seitens der Patienten?

Natascha Schmitz: Durchgehend positiv! Der Großteil empfindet die natürliche Prophylaxebehandlung als sehr sanft, schonend und wohlschmeckend. Bisher empfand nur ein Patient das Gefühl von Öl im Mund unangenehm, war aber ansonsten mit der Behandlung zufrieden.

Katharina Jagus: Die allermeisten empfinden die Prophylaxe mit dem biologischen Konzept als sehr angenehm. Es pflegt, reinigt und nährt die Schleimhäute und hinterlässt ein angenehmes Gefühl.

Wie überzeugen Sie skeptische Patienten?

Natascha Schmitz: Da wir eine ganzheitlich arbeitende Praxis sind, wurde das Konzept sehr schnell von unseren Patienten angenommen und von vielen war zu hören: „Endlich gibt es eine Alternative!“ Viele Patienten wünschen sich die Produkte auch für den privaten Gebrauch.

Mireille Umutoni: Manchmal dauert es etwas länger, aber meist nur, weil Klarheit gewünscht wird, warum etwas kostenintensiver ist. Die meisten unserer Patienten kennen schon das Ölziehen und die Vorteile natürlicher Inhaltsstoffe. Sie erkennen sofort den Mehrwert der natürlichen Zahnreinigung.

Für wen eignet sich die biologische Prophylaxe?

Natascha Schmitz: Einfach für jedermann. Ich finde, dass man während der Behandlung merkt, dass man den Zähnen und dem Zahnfleisch etwas Gutes tut. Bei der herkömmlichen Variante hatte ich bislang immer das Gefühl, dass den Zähnen wichtige Stoffe entzogen werden. Bei der biologischen Variante ist es genau umgekehrt. Die Zähne werden auch während der Behandlung mit allen wichtigen Wirkstoffen versorgt und haben einen ganz tollen natürlichen Glanz nach der Politur. Das spüren auch die Patienten, die die biologische Prophylaxe als viel angenehmer empfinden und auch im Anschluss keine Überempfindlichkeiten etc. aufweisen.

Mireille Umutoni: Insbesondere empfehlen wir die Therapie auch PatientInnen mit Schwangerschaftsgingivitis, nach Chemo/Strahlentherapie sowie allen, die auf Konservierungsstoffe und andere chemische Zusätze verzichten müssen/wollen. Die biologische Prophylaxe und Mundpflege sollte eine Gesundheitspflege sein, welche die Schleimhäute mit natürlichen Baustoffmaterialien wie z.B. Vitaminen, Enzymen, Mineralien und Nährstoffen versorgt.

Katharina Jagus: Auch ich empfehle die biologische Prophylaxe allen Patienten. Jenen mit Vorerkrankungen (z.B. onkologischen Patienten), Allergikern, Schwangeren und chronisch Kranken lege ich die natürliche Prophylaxe besonders ans Herz, um die Prozesse der Mundschleimhaut und Gesundheit optimal zu fördern.

Wenden Sie diese Art der Prophylaxe auch bei sich selbst an?

Natascha Schmitz: Unbedingt, JA!

Mireille Umutoni: JA!

Katharina Jagus: Ja, natürlich.

Vielen Dank für die Einblicke!

Kontakt:

Zahnarztpraxis Tanja Derksen und Kollegen
Dauner Straße 3
53539 Kelberg
Tel.: +49 2692 203
www.eifelzahnarzt.de

Dieser Beitrag ist in Zahnärztliche Assistenz erschienen.

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