Branchenmeldungen 02.10.2023

Vorreiter für eine senioren- und behindertengerechte Zahnmedizin



Vorreiter für eine senioren- und behindertengerechte Zahnmedizin

Foto: BPR

Das Schweizer Unternehmen BPR Swiss zählt ­seit Langem zu den Marktführern im Bereich portable und mobile Dentaleinheiten. Im Interview geben Lucien Graf (Sales Director Europe) und Andreas Saner (Sales Director International) Auskunft über ihr Anliegen, die Senioren- und Behindertenzahn­medizin optimal und nachhaltig zu unterstützen.

Herr Graf, Herr Saner, was treibt Sie in Ihrer Produktentwicklung an?

Graf: Wir freuen uns, dass wir mit unserem Know-how und Equipment dabei helfen können, die zahnmedizinische Versorgung in der Senioren- und Behindertenzahnmedizin optimal zu gewährleisten. Das ist sehr motivierend und entspricht unserer Firmenphilosophie – für Herausforderungen Lösungen zu finden. Bereits bei der Entwicklung unserer Produkte steht immer die Frage im Vordergrund: Mit welchen Problemen haben unsere Kunden und Patienten zu kämpfen und wie können wir sie dabei unterstützen? Wenn unsere Lösungen in der Breite Menschen helfen, ergibt sich die Nachfrage von selbst.

Saner: Dem kann ich nur beipflichten und ­ergänzen: Als wir vor rund zwei Jahrzehnten ­unseren Fokus auf die Senioren- und Behin­dertenzahnmedizin legten, war dieses Gebiet noch eine absolute Randerscheinung. Unsere Geschäftsführer Marcel und Marc Maurer wa­ren damals fest davon überzeugt, dass sich die zahnmedizinische Unterversorgung im Bereich der Senioren- und Behindertenzahn­medizin weiter verschärfen wird und es neue Ansätze braucht. Sie nahmen in Kauf, dass sie anfangs dafür belächelt oder ignoriert wurden. Die Anerkennung für unsere Innovationskraft stellte sich erst später ein.

Wie verschieden wird die zahnärztliche Versorgung vulnerabler Gruppen weltweit thematisiert?

Graf: Es gibt in der Tat große regionale Unterschiede bezüglich Bewusstsein, Fachkenntnissen, Finanzierungsmodellen, Ausbildungsmöglichkeiten und Ausstattung im Bereich der Senioren- und Behindertenzahnmedizin. Die Niveaudifferenzen innerhalb der Kontinente sind aber größer als zwischen den Kontinenten. Es gibt auch in Europa überraschend große Niveau­abweichungen teilweise zwischen Nachbarländern in allen erwähnten Punkten.

Saner: Es gibt in allen Weltregionen Länder, die im ­Bereich der Senioren- und Behindertenzahnmedizin in den letzten zehn Jahren enorme Fortschritte gemacht haben. Dies gilt insbesondere, aber nicht nur, für ­Länder in Europa, der arabischen Halbinsel und dem Fernen Osten. Wir versuchen überall, wo wir sind, mit möglichst vielen mobilen Zahnärzten und Patienten im Bereich der Seniorenzahnmedizin in Kontakt zu kommen. Die wichtigsten Bedürfnisse der Zahnärzte sind überall ähnlich. Es geht um angemessene Bezahlung, professionelles Equipment, die Möglichkeit spezifischer Zusatzausbildungen und zufriedene Patienten. Was ebenfalls immer gleich bleibt, sind die Kernbedürfnisse dieser Patientengruppe. Sie möchte eine adäquate zahnärztliche Versorgung, ohne das Gefühl haben zu müssen, eine Last zu sein.

Mit Blick auf Ihre langjährige Erfahrung – ­was würden Sie einem Zahnarzt mit auf den Weg geben, der sich überlegt in die geria­trische Zahnmedizin einzusteigen?

Saner: Ich würde sagen: Überlegen Sie sich, in welchem Umfang, aber machen sie es! Nicht jeder Zahnarzt muss sich als Spezialist der Seniorenzahnmedizin eine Organisation aufbauen, mit welcher er hunderte oder tausende Patienten besuchen kann. Dafür soll es auch in Zukunft begeisterte Spezialisten geben. Es ist aber unsere Vision, dass jeder Zahnarzt so ausgestattet ist, dass er zumindest weniger komplizierte Arbeiten, wie professionelle Dentalhygiene oder kleinere zahnerhaltende Arbeiten, vor Ort an Patienten durchführen kann. Gerade an jenen immobilen, dementen oder behinderten Patienten, die dem Zahnarzt ein Leben lang treu waren und die von keinem spezialisierten Zahnarzt besucht werden können. Jedem auch noch so beeinträchtigten Patienten sollte eine solche Versorgung zu­teilwerden. Denn wir wissen: Die meisten von uns werden irgendwann mal in dieser Situation sein.


Lucien Graf:

„Die aktuelle Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) zeigt, im Unterschied zu den jüngeren Alterskohorten, bei der Altersgruppe von 75 bis 100 Jahren eine Häufung von Erkrankungen und Problemen. Obwohl sich bereits sehr viel getan hat, ist die Dentalhygiene bei den meisten Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen stark vernachlässigt. Diese älteren Menschen werden oft nur für Notfälle zum Zahnarzt gebracht. Das soll sich weiter verbessern. Mit regelmäßigen Behandlungen stressfrei vor Ort, in engem Kontakt mit dem Pflegepersonal und den Ärzten der Pflege­einrichtung. Damit können wir gemeinsam die Lebensqualität dieser Menschen weiter signifikant verbessern.“


Weitere Informationen zu den Produkten von BPR Swiss unter: www.bpr-swiss.com

Dieses Interview ist unter dem Originaltitel „Equipment-Vorreiter für eine senioren- und behindertengerechte Zahnmedizin“ in der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis erschienen.

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