Branchenmeldungen 05.03.2014

Erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung auch im Entwicklungsland

Erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung auch im Entwicklungsland

Foto: © Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

Gambia-Projekt der Universität Witten/Herdecke

Eine vereinfachte Wurzelkanalbehandlung führt mit oder ohne Röntgen auch unter den eingeschränkten Bedingungen eines Entwicklungslandes wie der westafrikanischen Republik Gambia zu guten klinischen Erfolgen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Zahnärzten des Gambia-Projektes der Universität Witten/Herdecke. Die Studie wurde nun im Journal of Endodontics online veröffentlicht, die Printversion ist für das erste Halbjahr 2014 angekündigt (www.jendodon.com/article/S0099-2399 (13)00974-6/abstract). Dr. Anna-Louisa Holzner, Absolventin des Studienganges Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke, hatte 2009 im Rahmen ihrer Promotion eine Methode entwickelt, die eine Wurzelkanalbehandlung ohne Strom, Wasser und mit nur minimalsten Materialien und Instrumenten möglich macht. Erste Ergebnisse des sog. Basic Root Canal Treatments wurden schon 2009 im International Dental Journal veröffentlicht.

Dr. Holzner und Priv.-Doz. Dr. A. Rainer Jordan haben nun in einer klinisch-kontrollierten Studie den Erfolg des Basic Root Canal Treatments mit und ohne röntgenologische Kontrolle verglichen. „In der Testgruppe wurde das Basic Root Canal Treatment durchgeführt. In der Kontrollgruppe wurden zusätzlich Röntgenbilder zur Erleichterung der Längenbestimmung der Zähne angefertigt. In der Studie wurden 70 Patienten über einen Zeitraum von zwei Jahren nachuntersucht“, beschreibt Priv.-Doz. Dr. A. Rainer Jordan den Ablauf. Am Ende wurde mit dem Röntgengerät für diese Studie bei beiden Gruppen der Behandlungserfolg untersucht. Das einfache Verfahren schnitt ebenso gut ab wie das aufwendige: 24 Monate nach der Behandlung war nur ein Zahn in der Testgruppe verloren gegangen. „Das Basic Root Canal Treatment kann helfen, auch Zähne mit großem Substanzverlust noch im Mund zu behalten. Somit kann verhindert werden, dass erhaltungsfähige Zähne zu früh entfernt werden“, erklärt Dr. Anna-Louisa Holzner.

Das GambiaDentCare Programm der Universität Witten/Herdecke bringt seit 1995 zahnärztliche Versorgung auch in die abgelegenen Landesteile des westafrikanischen Landes. Die neue Wurzelkanalbehandlung ergänzt die bereits bestehenden Therapiemethoden der Weltgesundheitsorganisation WHO, die Füllungen ermöglichen und Zahnverlust vorbeugen.

Quelle: Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

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