Branchenmeldungen 21.04.2011
Erste gemeinsame Tagung von DGZ und DGEndo
Heute und morgen findet die 25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) erstmals gemeinsam mit der Frühjahrsakademie der Deutschen Gesellschaft für Endodontie (DGEndo) im Düsseldorfer Hotel Hilton und an der Universität Düsseldorf statt.
Das Thema des wissenschaftlichen Kongresses lautet "Gestiegene Lebenserwartung - Endodontie und Zahnerhalt". Dabei werden verschiedene Aspekte des Erhaltes von Zähnen im Alter vorgestellt, endodontische Fragestellungen beantwortet und restaurative Therapieansätze präsentiert.
"Der Einsatz direkter Kompositrekonstruktionen zur Bisshebung im Abrasionsgebiss", wird von Prof. Dr. Thomas Attin (Universität Zürich/CH) in seinem Wissenschaftlichen Impulsvortrag am Freitag (16.15 Uhr) näher beleuchtet. Die längere Verweildauer der Zähne im Mund bewirkt eine Anfälligkeit gegenüber Zahnhartsubstanzdefekten wie Erosionen oder Abrasionen. Das hat große Auswirkungen auf das persönliche Wohlbefinden der Betroffenen und zieht umfangreiche Restaurationen nach sich. Prof. Attin empfiehlt bei der Notwendigkeit einer Bisshebung als therapeutischen Zwischenschritt, die neue Okklusionsposition durch direkte Kompositrestaurationen im Front- und Seitenzahnbereich zu stabilisieren, ehe evtl. weitere therapeutische Maßnahmen erfolgen. Diese Restaurationsart hat den Vorteil, dass i.d.R. keine zusätzliche Präparation und weitere Opferung von Zahnhartsubstanz erforderlich ist. Studien haben gezeigt, dass die so hergestellten Kompositrestaurationen auch über längere Zeit funktionstüchtig sind.
Mit seinem wissenschaftlichen Impulsreferat "Gestiegene Lebenserwartung - auch für Füllungen? Restaurative Therapie bei Senioren" geht Prof. Dr. Roland Frankenberger (Uni Marburg) am Samstag (ab 9 Uhr) der Frage nach, ob die überwiegend an Patienten unter 65 Jahren ("Best Agern") durchgeführten Studien, die der zahnfarbenen restaurativen Therapie mit Komposit und Keramik großes Potenzial bescheinigen, einfach auf Senioren übertragen werden können. Er empfiehlt die Unterscheidung zwischen "Best Agern" und Senioren mit multiplen Krankheitsbildern, um eine adäquate restaurative Therapie für die jeweilige individuelle Situation zu wählen.
Neben den wissenschaftlichen Hauptvorträgen warten insgesamt 19 Workshops auf die Teilnehmer. Sie werden an beiden Veranstaltungstagen in zwei Staffeln durchgeführt (vormittags jeweils 08.30 bis 12 Uhr, Freitagnachmittags von 14 bis 17.30 und am Samstag von 13.15 bis 16.30 Uhr). Die Teilnahme ist kostenpflichtig bis auf je zwei Seminare am Freitag und Samstag. Dazu zählen die Workshops "Lokalanästhesie bei älteren Patienten mit Vorerkrankungen" von PD Dr. Dr. M. Daubländer/Mainz sowie das „GABA-Symposium“ mit Vorträgen zur ICDAS-Klassifizierung (PD Dr. S. Rupf/Homburg), zu einem E-Learning-Tool für den ICDAS (PD Dr. A. Jablonski-Momeni/Marburg), zur Kariesdiagnostik (PD Dr. W. Buchalla/Zürich) sowie zur Dentinhypersensibilität (Prof. Dr. M. Noack/Köln). Am Samstagvormittag steht der Workshop "Präventionsmaßnahmen beim älteren Patienten" von Dr. L. Laurisch und M. Bökels (Korschenbroich) allen Teilnehmern offen, am Nachmittag gilt das ebenfalls für das Thema "Das Phänomen der exponierten Wurzeloberfläche - von der Karies bis zum Schmerz", das PD Dr. C. Gernhardt/Halle, Saale vorstellen wird.
Beim Workshop "Präventionsmaßnahmen für ältere Patienten" geht es um eine detaillierte Darstellung der in der Alterszahnheilkunde zu berücksichtigenden Risiken und der Möglichkeiten eines daraus zu entwickelnden Gefährdungsmanagements. Die Grundlagen eines Präventionskonzeptes zur Betreuung älterer Patienten werden patientennah und handlungsorientiert präsentiert und Anregungen für die Umsetzung im Praxisalltag gegeben.
Praktische Übungen begleiten den Workshop "Adhäsive in der individuellen Anwendung - wie kann die Wirksamkeit von Adhäsivsystemen verbessert werden?" von Dr. Uwe Blunck (Berlin / Freitagvormittag). Neben einer Übersicht über die verschiedenen Adhäsivsysteme nimmt Dr. Blunck auch eine Bewertung der Vor- und Nachteile der einzelnen Gruppen vor. Außerdem werden Grundlagen für die korrekte Anwendung der verschiedenen Adhäsivsysteme bei den verschiedenen Indikationsstellungen dargelegt und an extrahierten Zähnen geübt. Ebenfalls praktische Übungen erwarten die Teilnehmer des Workshops über Kariesinfiltration von PD Dr. H. Meyer-Lückel/Kiel und Dr. S. Paris/Kiel.
Informationen zur gemeinsamen Tagung von DGZ und DGEndo können der Homepage der DGZ (www.dgz-online.de) entnommen werden, hier gibt es auch weitere Informationen und das komplette Programm zur Einsicht.
Kontakt:
DGZ Deutsche
Gesellschaft für Zahnerhaltung e.V.
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