Branchenmeldungen 10.02.2012
Eurorettungszertifikate - Sichere Geldanlage in Zeiten der Krise
Geld,
mit meinen 42 Jahren, davon 19 in der DDR habe ich bereits 3 Währungen erlebt - die Aluminiumtaler der sowjetischen Besatzungszone, die harte D-Mark nach der Währungsunion und dann seit 10 Jahren der Euro. Spätestens nach der Lehmann-Brothers-Pleite hat man einen immer währenden Zweifel am jetzigen Währungssystem. Es schleicht wie ein ständiger Begleiter im Schatten mit mir herum.
Griechenland ist ein wunderschönes Land und das bleibt es auch, wenn die Griechen den Euro hinter sich lassen. Jeder neue Krisengipfel bestärkt nur das chronisch ungute Gefühl, dass etwas Grundlegendes nicht stimmt. Nach einer neuen Studie wurden letztes Jahr so wenig Euros wie sonst nie zuvor gefälscht. Wenn noch nicht mal das organisierte Verbrechen Vertrauen in den Euro hat, ist das ein ganz wichtiger Indikator. Man könnte völlig apathisch werden und suizidale Gedankengerüste erbauen oder man besinnt sich auf die Überlebensformel. Die kann einerseits im direkten Tauschhandel liegen. In der DDR war die Mangelgesellschaft längst vom Geld abgekoppelt. Holz wurde gegen Zement getauscht, Sand gegen Porzellan, eine Autoanmeldung gegen Gold oder eine gute Uhr. Alles war möglich. Die andere Möglichkeit ist, dass man sich seine Euroanleihen selbst druckt. Noteuroscheine und Griechenlandkonkursanleihen, Frischgeldzertifikate und Völkermordanleihen ... es ist einfach eine wunderbare Sache statt Banken zu überfallen. Anstelle all der damit verbundenen Stressfaktoren wie Fluchtwagen, falsche Papiere, Blutbad im Schalterraum, stellt man sein Geld selbst her. Am Rande gibt es aber auch da Probleme .
Bei meinem Rückflug aus Norwegen fragte mich der Beamte vom Zoll ob ich mehr als 10.000 Euro dabei habe. Ehrlich wie ich bin, machte ich darauf aufmerksam, dass allein das mitgeführte Frischgeldzertifikat einen Nennwert von 4 Billionen Euro hat. 30 Minuten später durfte ich dann doch einreisen. Kunst ist nicht immer sofort erkennbar. Die von mir gestalteten Eurobons habe ich mit gezeichneten Diktatorenportraits versehen, da gerade in der letzten Zeit der Respekt vorm Geld fast völlig verloren gegangen ist. Um sich von dem Geldwahnsinn völlig abzukoppeln, muss man das Übel an der Wurzel packen. Wenn ich mir nichts borge, müssen auch keine Zinsen gezahlt werden. Ob man selbstgedrucktes Geld auch zu Zinsen verborgen sollte, ist noch nicht endgültig geklärt. Bis jetzt sind es die frei erfundenen Wert- und zweckfreien Finanzprodukte. In Gedanken sind wir alle frei. Die Freiheit des eigenen Geldes ist und bleibt aber etwas ganz Besonderes. Was als sozialkritisches Experiment gedacht war, hat sich inzwischen so herumgesprochen, dass die Kunstgeldzertifikate tatsächlich gegen echte Euros getauscht werden. Notare, Banker, Anwälte und Immobilienhaie legen für die Papiere den Euro auf den Tisch. Ich sehe das als Hilfestellung. Wenn Menschen ihr Geld für Kunst ausgegeben haben, kann es die Inflation nicht mehr auffressen. Es kann auch nicht verloren gehen. Beruhigend ist auch das zu vermittelnde Gefühl, 4 Billionen Euro an die Wand zu hängen. Wenn jeder sein eigenes Geld druckt würde das Kunstwährungssystem schon sehr bald zusammen brechen. Bei Kunst gibt es immer den Einen oder Anderen der glaubt zu wissen, was Kunst und was wertvoll ist. Genau so wird es auch beim Kunstgeld gehandhabt. Obwohl die meisten Kritiker selber überhaupt nichts herstellen, wird auch da der Zensor herausgeholt. Davon lasse ich mich natürlich nicht beeindrucken. Ziel ist die finanzielle Unabhängigkeit mit völlig neuen selbsterdachten Phantasieprodukten. Das Einrichten eines eigenen Geldkreislaufes bedarf der harten und konsequenten Planung. Es wird kein Selbstläufer. Kontakte in die Politik und zu Wirtschaftslenkern sowie zu Vertretern des Öffentlichen Lebens sind dabei sehr wichtig. Es ist billiger, sein eigenes Geld herzustellen als aufwändig Druckplatten und das speziale Papier zu besorgen, um reales Geld zu fälschen. Mit der Mittel- und Zeitersparnis kann man ganz wunderbare Sachen tun. Man ist völlig stressfrei. Man stellt sein eigenes Zahlungsmittel her und hat zudem noch die Zeit, sich der Kunst und Kultur zu widmen. Dabei kann man Kontakte pflegen. Diese sind ganz wichtig, um die eigenen Finanzprodukte ins gesellschaftliche Bewusstsein zu rücken.
Das schönste Erlebnis, was ich in dieser Hinsicht hatte, war bei dem Neujahrsempfang der Deutschen Bank. Dort wurde ich Herrn Jürgen Fitschen vorgestellt und zeigte ihm eine 4-EURO-Ersatzanleihe. Er war sehr freundlich, sagte aber gleich, dass er es sich nicht vorstellen könnte, dass diese Papiere zu jeweils 250 EURO verkauft werden könnten. In diesem Moment drängte sich ein stadtbekannter Bauunternehmer ins Gespräch und rief mir für alle hörbar zu dass er einen ganzen Satz kaufen will. So hatte ich in der historischen Schalterhalle der Deutschen Bank Umsatz generiert und den designierten Chef der Deutschen Bank ins Staunen versetzt. Ganz spannend wird es, wenn das Kunstgeld verkauft ist und dann die reale Steuerklärung fällig wird. Zu versteuerndes Einkommen ...
Autor: Michael Fischer-Art