Branchenmeldungen 21.02.2011

Forscher entwickeln neue Testmethode für Parodontalerkrankungen

Forscher entwickeln neue Testmethode für Parodontalerkrankungen

Foto: © Shutterstock.com

Zahnärzte der Temple University fanden heraus, dass ein einfacher Farbteststreifen eine schnellere und einfachere Methode sein kann, um Patienten auf Zahnfleischerkrankungen zu untersuchen.

Etwa 80% der Erwachsenen leiden unter irgendeiner Form der Parodontitis oder Gingivitis, welche nicht nur zu Zahnverlust führen kann, sondern auch mit Herzerkrankungen, Diabetes, Blutinfektion, niedrigem Geburtsgewicht, Krebs und erst kürzlich mit Adipositas in Verbindung gebracht wurde.

Die Untersuchung einer parodontalen Erkrankung ist oft kostenintensiv, zeitraubend und manchmal schmerzhaft für den Patienten. Doch Forscher der Temple University fanden heraus, dass ein einfacher oraler Farbteststreifen helfen kann, die Zahnfleischerkrankung eines Patienten schneller und leichter zu erkennen als mit traditionellen Screeningmethoden.

Forschungsleiter Ahmed Khocht, Professor der Parodontologie an der Temple University, und sein Team untersuchten die Wirksamkeit dieses Streifens bei der Erkennung von Parodontalerkrankungen an 73 Patienten. Diese wurden in drei Gruppen eingeteilt: gesunde Testpersonen, Patienten mit Gingivitis (Zahnfleischblutung) und solche mit Parodontitis (Zahnfleischblutung und -rückgang). Die Farbreaktion wurde anhand einer Farbtabelle bewertet. Die Ergebnisse wurden mit Werten aus traditionellen klinischen Methoden wie dem Plaque-Index, den Gingival-Index, Attachment-Level und Blutung auf Sondierung verglichen.

Die Forscher fanden starke Übereinstimmungen zwischen den Ergebnissen der klinischen Untersuchungen und den Werten des oralen Teststreifens, was darauf hindeutet, dass der Streifen eine gleichwertige Screeningmethode sein könnte.

„Der Streifen ändert seine Farbe von Weiß zu Gelb, abhängig von der Konzentration mikrobieller Schwefelverbindungen im Speichel,“ sagte Khocht. „Eine höhere Konzentration dieser Verbindungen bedeutet eine stärkere Ausprägung der Zahnfleischerkrankung und wird durch dunklere Gelbnuancen angezeigt.“

Weil eine Parodontitis die Allgemeingesundheit beeinträchtigen kann, ist es laut Khocht wichtig, über eine Screeningmethode wie den oralen Streifen zu verfügen, der schnell und einfach für den klinischen Gebrauch genutzt werden kann.

„Je schneller wir die Erkrankung entdecken können, desto zeitiger können wir mit einer Behandlung beginnen“, sagte Khocht weiter. „Da der Streifen seine Farbe ändert, dient er auch als Orientierungsgröße für den Zahnarzt, um die richtige Behandlung für den Patienten zu finden und den Verlauf der Erkrankung zu überwachen.“

Quelle: Temple University/Philadelphia über Eurekalert, 15.04.2009


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