Branchenmeldungen 21.03.2011

Fortsetzung des KZBV-Intern-Krieges

Fortsetzung des KZBV-Intern-Krieges

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Die sich vor der KZBV-Vertreterversammlung nach einem unglaublichen Polit-Intrigen-Kampf im Vorfeld der Neuwahlen zum KZVB-Vorstand als sichere Sieger aufgrund der Zusagen aus den KZVen wähnten, mussten am letzten Wochenende ein Debakel hinnehmen. Fedderwitz als bisheriger KZBV-Chef siegte mit 30:29 gegen Eßer als bisheriger Vositzender im Kampf um die Wahl in den neuen Vorstand für die nächsten 6 Jahre und damit war das Teamkonzept Eßer, Buchholz und Pochhammer nur gemeinsam und auf jeden Fall ohne Fedderwitz im KZBV-Vorstand zu regieren, kaputt. Vor der KZBV-Wahl hatte Eßer mit seinen Partnern landauf und landab erklärt, das Verhältnis zu Fedderwitz sei so zerrüttet und gestört, dass jegliche Zusammenarbeit sich einfach verbiete und nicht funktionieren könne. Noch in der KZBV-Vertreterversammlung in Berlin hatte Wolfgang Eßer dies bekräftigt und darauf beharrt, mit Fedderwitz könne man nicht arbeiten.

Da sich aus der KZBV-Vertreterversammlung heraus keinerlei KZV-Funktionär gefunden hat, aufgrund der totalen Zerrüttung, sich als Vorstandmitglied für die Spitzenorganisatoren der Kassenzahnärzte in Berlin zu bewerben, wurde auf Antrag aus der KZV-Baden-Württemberg heraus die Sitzung unterbrochen. Emissäre und Vermittler der beiden Lager Fedderwitz/Eßer empfahlen der Eßer-Phalanx auf einem Kandidaten aus ihrer Crew zu verzichten - Pochhammer, da er in Berlins KZV sowieso versorgt sei - und im "alten Team Fedderwitz/Eßer/Buchholz für sechs Jahre einfach weiterzumachen".

Eine "persönliche Erklärung" jagte die andere in der KZBV-VV, ein "Einfach-So-Weiter" also die Fortsetzung des Dauerkrieges im KZBV-Vorstand dürfe es nicht geben, hieß es, alles müsste in der Zusammenarbeit im neuen KZBV-Vorstand auf eine ganz andere Basis gestellt , die Verantwortlichkeiten und Ressortzuschnitte neu geordnet werden.

Unterbrechung folgte Unterbrechung und man ging ohne Ergebnis - das wichtigste einer Vertreterversammlung stand an - in einem feucht-fröhlichen Gesellschaftsabend. Die Kontrahenten Eßer/Fedderwitz verhandelten weiter bis das Ergebnis feststand: Man macht gemeinsam wie bisher weiter, an den Ressortzuschnitten wird sich nichts ändern, das alte Kampfteam Fedderwitz, Eßer, Buchholz ist auch das Neue.

Friede wurde für die Zukunft geschworen, man schlug sich für die Ämter im KZBV-Vorstand zur Wahl gegenseitig vor, zwei Drittel der Delegierten spielten mit Ja-Stimmen die Inszenierung mit und Fedderwitz soll versprochen haben am 31.12.2013 aus "Altersgründen" seinen Vorsitz an Eßer weiterzureichen.

Also, alles bleibt beim Alten. Alle sind sicher, bei dem von Eitelkeiten geprägten Persönlichkeitsstrukturen der Nr. 2 und Nr. 1 wird der Streit die Arbeit für die Zahnärzte weiter dominieren. Sehen wir also, mit Altkanzler Kohl gesprochen, was künftig "hinten rauskommt".

Apropos rauskommt. Einige Delegierte fragten sich, wie können Eßer und Buchholz die Scham der Niederlage überwinden. Alle waren sich in der Antwort einig: Ein KZBV-Vorstand kommt nicht nur auf 230.000 Euro Basiseinkommen, darf auch noch 30 Prozent der Arbeitswoche in der Praxis vorbringen, bekommt einen veritablen Autozuschuss, Spesen und vor allem Sitzungsgelder und Pensionszuschüsse und alles soll sich auf über 400.000 Euro summieren, mit der Sicherheit von Übergangsgeldern bei Ausscheiden. Da lässt sich schnell mal Überzeugung hintan stellen, bei diesem Trostpflaster muss ein Zahnarzt ganz schön schuften.

Toi, toi, toi
Ihr Jürgen Pischel

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