Branchenmeldungen 28.02.2011
FVDZ: Schmidt entmündigt Patienten
Hoffmann: Todesurteil für patientengerechte Versorgung
Sichtlich verärgert reagierte der Vorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte Westfalen-Lippe, Joachim Hoffmann, auf die Pläne von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt. Diese erklärte gegenüber der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen, sie sei für die Abschaffung der Privaten Krankenkassen.
„Dass solch ein System nicht funktionieren kann, erkennt jeder, der sich damit ein wenig beschäftigt“, erklärt der Vorsitzende. Der Staat habe schon durch seinen Einheitsbeitrag zum Gesundheitsfonds die Gesetzlichen Krankenkassen zu Einheitsleistungen verdonnert. Dadurch hätten weder Ärzte noch Patienten die Möglichkeit, die besten Therapien frei zu wählen.
„Wenn nicht der Arzt entscheiden kann, sondern der Staat vorschreibt, welche Therapie für den Patienten die beste ist, dann ist etwas gewaltig faul“, so Hoffmann deutlich. „Patienten dürfen nicht um die Versorgung bangen müssen“. Dabei sieht der Freie Verband die Leistungen der Privaten Krankenkassen als wichtiges Standbein der Gesellschaft. „Private Absicherung auch über Zusatzversicherungen muss einfach weiter möglich bleiben. Wie sollen sich Patienten sonst absichern?“ Eine Einheitsversorgung schließt Wettbewerb aus, dadurch wird eigenverantwortliches Handeln unmöglich gemacht. Es bestünden schlichtweg keine Alternativen.
Dabei ist Hoffmann nicht prinzipiell gegen eine Absicherung durch staatliche Vorgaben. Für schwere Erkrankungen und aufwändige Behandlungen, wie sie zum Beispiel bei genetischen Defekten oder Krebs erforderlich seien, fände er ein solidarisch abgesichertes System durchaus sinnvoll. Grundsätzlich müssen Therapien aber weiterhin über eigenverantwortliche Vorsorge und Leistungsinanspruchnahme durch den Patienten geregelt werden können.„Was Ulla Schmidt da aktuell in ihrem Elfenbeinturm treibt, ist höchst fahrlässig und gefährdet in hohem Maße die Volksgesundheit“
Quelle: Freier Verband Deutscher Zahnärzte, 14.01.09