Branchenmeldungen 30.05.2011
GKV-Versorgungsgesetz geht in richtige Richtung
Entwurf ermöglicht Reform der vertragszahnärztlichen Vergütung
Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) hat den Arbeitsentwurf zum GKV-Versorgungsgesetz gestern in einer ersten Reaktion positiv bewertet.
Dazu erklärte der Vorstand:
Der Entwurf sieht die wesentlichen Eckdaten für die
überfällige Strukturreform des vertragszahnärztlichen Vergütungssystems vor.
Damit kann die Mittelplanung für die vertragszahnärztliche Versorgung endlich
am tatsächlichen Behandlungsbedarf ausgerichtet werden und das
Morbiditätsrisiko geht wieder auf die Kassen über. Das ist eine gute Nachricht
für Patienten und Zahnärzte.
Kassenzahnärztliche
Vereinigungen und Krankenkassen können zukünftig mit größerer regionaler
Autonomie die Gesamtvergütungen für die vertragszahnärztliche Versorgung
festlegen. Die Selbstverwaltung wird so gestärkt. Bei der jährlichen
Fortschreibung der Mittel wird die strikte Orientierung an der Grundlohnsumme
aufgegeben. Man hat erkannt, dass sie nicht das richtige Steuerungsmittel ist.
Zukünftig können auch Zahl und Struktur der Versicherten sowie die
Morbiditätsentwicklung berücksichtigt werden. In einem wettbewerblich
orientierten System ist dies unerlässlich. Insgesamt kann viel näher am
tatsächlichen Versorgungsbedarf geplant werden. Dies dürfte dazu beitragen,
dass die allerherbstlichen Auseinandersetzungen um erschöpfte Budgets endlich
der Vergangenheit angehören. Der Vorstand der KZBV begrüßt außerdem, dass bei
der geplanten Aufhebung der Vergütungsunterschiede zwischen den
unterschiedlichen Krankenkassenarten keine Mittel aus der vertragszahnärztlichen
Versorgung abfließen sollen.
Positiv zu bewerten ist
auch, dass der Gesetzgeber die Reform der schwerfälligen
Entscheidungsstrukturen des Gemeinsamen Bundesausschusses in Angriff nimmt und
den Leistungserbringern damit ein pragmatischeres Arbeiten ermöglicht.
Als Resümee zum
Gesetzentwurf bleibt festzuhalten: Statt der üblichen Kostendämpfungsgesetze
hat die Politik sich dieses Mal an Strukturreformen gewagt. Wir
Vertragszahnärzte heißen das gut.
Quelle: KZBV