Branchenmeldungen 16.07.2011
Hochschulmedizin bildet ausreichend Mediziner aus
In
Deutschland werden ausreichend Ärztinnen und Ärzte für eine
flächendeckende Versorgung ausgebildet. Dies belegen Daten des
Statistischen Bundesamtes und der OECD (Organisation for Economic
Cooperation and Development). 95 Prozent der Studierenden schließen ihr
Studium erfolgreich ab. Darauf hat Dr. Volker Hildebrandt,
Generalsekretär des Medizinischen Fakultätentages (MFT), im Rahmen einer
Pressekonferenz am 14. Juli 2011 beim Innovationskongress der deutschen
Hochschulmedizin in Berlin hingewiesen.
„Entscheidend ist, dass die hohe Qualität der Ausbildung erhalten bleibt
und weiter verbessert werden kann“, sagte Hildebrandt. Eine Aufstockung
der Studienplätze würde dies gefährden. Die aktuelle Erfolgsquote der
Absolventen von 95 Prozent für die Fächergruppe
„Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften“ zeige, dass auch künftig eine
ärztliche Versorgung auf hohem Niveau sichergestellt werden könne.
Landärzte brauchen für ihre Berufsausübung jedoch mehr Anreize und
bessere Arbeitsbedingungen. „Durch eine Erhöhung der Studienplatzzahl
oder die Gründung weiterer Fakultäten lassen sich Verteilungsprobleme
innerhalb der Ärzteschaft nicht beseitigen“, sagte Dr. Volker
Hildebrandt. Viel wichtiger sei es, dem Nachwuchs strukturierte
fachärztliche Weiterbildungen anzubieten sowie Ärztinnen und Ärzte von
bürokratischen Aufgaben zu entlasten, damit sie mehr Zeit für die
Versorgung ihrer Patienten haben.
Verlässliche Daten für politische Entscheidungen
Sowohl in der Anzahl der Medizin-Absolventen als auch in der Anzahl der
praktizierenden Ärztinnen und Ärzte steht Deutschland international mit
an der Spitze. Um politische Entscheidungen auf verlässlicher Grundlage
treffen und damit erfolgreiche und bedarfsgerechte Strukturen zu
schaffen, müsse Schluss sein mit irreführenden Daten. „Insbesondere die
vorhandenen Primärdaten zum Medizinstudium sollten mehr beachtet werden.
Ferner müssen wichtige Kenngrößen für die Arztzahlentwicklung endlich
bundesweit einheitlich erhoben werden. Hierzu zählt die Erfassung der
ärztlichen Approbationen“, so Dr. Hildebrandt. Dazu brauche Deutschland
außerdem unabhängige Einrichtungen zum Monitoring der
Fachkräfteentwicklung, zur Bedarfsplanung und sachgerechten
Ressourcenallokation.
VII. Innovationskongress der deutschen Hochschulmedizin
Der VII. Innovationskongress wird am 14. und 15. Juli 2011 in Berlin
gemeinsam vom Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD), dem
Medizinischen Fakultätentag (MFT) und der Arbeitsgemeinschaft der
Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) veranstaltet.
Experten aus der Hochschulmedizin diskutieren aktuelle Themen mit
hochrangigen Vertretern aus Gesundheitswesen und Wissenschaft: Welche
Rahmenbedingungen braucht die Universitätsmedizin in Deutschland, um
ihre hohe Leistungsfähigkeit zu erhalten? Wie sollten sich Bund und
Länder künftig finanziell und in der Gesetzgebung engagieren? Dabei
steht die prekäre finanzielle Förderung der Universitätsmedizin im
Mittelpunkt.