Branchenmeldungen 02.08.2011

Honorare 2011: KZVB und AOK Bayern einigen sich

Honorare 2011: KZVB und AOK Bayern einigen sich

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Mit einem Verhandlungsergebnis endete das Schiedsamt zwischen Kassenzahnärztlicher Vereinigung Bayerns (KZVB) und AOK Bayern am vergangenen Freitag. Demnach steigen die Punktwerte für konservierend-chirurgische (KCH), kieferorthopädische (KFO), parodontologische Leistungen (PAR) sowie für Schienen- und Kieferbruchbehandlungen (KB) um 0,75 Prozent, die Gesamtvergütungsobergrenze steigt um 0,9 Prozent.

Die KZVB begrüßt, dass es nicht zu einem Schiedsspruch gekommen ist. „Diese einvernehmliche Lösung ist ein Sieg der Vernunft. Beide Vertragspartner haben sich bewegt und so einen Kompromiss erzielt, mit dem sowohl die bayerischen Vertragszahnärzte als auch ihre Patienten leben können“, so der KZVB-Vorsitzende Dr. Janusz Rat. Er hebt hervor, dass die Gesamtvergütung exakt im Rahmen der gesetzlichen Höchstgrenze erhöht wurde. Beim Punktwert wurde die Marke nur um 0,15 Prozentpunkte verfehlt. Dadurch, dass die Punktwerterhöhung etwas hinter der Gesamtvergütungserhöhung zurückbleibt, dürfte sich im Jahr 2011 die bei der AOK Bayern angespannte Budgetsituation geringfügig entschärfen.
 
Die KZVB rechnet in der Folge damit, die Zahl der sogenannten Puffertage für die Versicherten der AOK Bayern im Gegensatz zum Vorjahr reduzieren zu können. Dennoch sind die durch AOK-Versicherte abgerufenen zahnärztlichen Leistungen weiterhin unterfinanziert. „Es bleibt die Kernforderung der bayerischen Zahnärzte, die Budgetierung endlich ganz abzuschaffen. Dazu hätte die AOK Bayern schon heuer einen ersten Schritt tun können, wie es andere Krankenkassen in Deutschland vorgemacht haben. Fest steht, dass die zahnärztliche Versorgung nicht für die steigenden Kosten im Gesundheitswesen verantwortlich ist. Das wird jedoch weder vom Gesetzgeber noch von den betroffenen Krankenkassen honoriert“, so Rat.
 
Im Vorfeld des Schiedsamts hatte die AOK Bayern noch eine Nullrunde beim Budget und eine Punktwertabsenkung von acht Prozent gefordert. „Mit solchen Forderungen ist weder der AOK noch ihren Versicherten gedient“, meint der KZVB-Chef.
 
Rat hofft, dass die größte bayerische Krankenkasse nun auch in anderen Sachfragen ihre Blockadehaltung aufgibt und an den Verhandlungstisch zurückkehrt. „Wir sind dazu bereit, die Vertragspartnerschaft mit der AOK Bayern neu zu beleben. Die Verbesserung der Patientenversorgung ist das primäre Ziel, an dem wir gemeinsam arbeiten müssen“, so Rat.
 
Quelle: KZVB

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