Branchenmeldungen 21.02.2011
Implantate halte viele Jahre - bei richtiger Pflege
Implantate statt Prothesen – pro Jahr entscheiden sich mittlerweile über 300.000 Patienten bei Zahnersatz für Implantate, die fest im Mund verankert werden und – zum Beispiel zur Pflege – nicht herausgenommen werden müssen. Für viele eine komfortable und ästhetische Lösung. Doch um die Lebensdauer zu erhöhen, sollten Implantate regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden, empfiehlt das Informations- und Qualitätszentrum Zahntechnik (iq:z) – eine Initiative der Zahntechniker-Innungen Baden und Württemberg.
„Auch bei einem implantierten Zahn kann bei falscher Pflege der Verlust drohen“, erläutert Harald Prieß, Obermeister der Zahntechniker-Innung Baden. Ähnlich wie eine Parodontitis bei natürlichen Zähnen können sich auch bei implantierten Zähnen Entzündungen bilden. Die Periimplantits entsteht im Übergangsbereich von der Krone zum Zahnfleisch. Das Gewebe um das Implantat entzündet sich, es bilden sich tiefe Taschen im Zahnfleisch, in denen sich Bakterien ansiedeln und eine Entzündung auslösen können. Im schlimmsten Fall wird der Knochen abgebaut, und das Implantat muss entfernt werden. Das natürliche Zahnbett ist durch fasrige Strukturen besser geschützt als ein Implantat, da das Zahnfleisch etwas lockerer anliegt.
„Die Gefahr einer Entzündung ist beim Implantat also etwas höher. „Viele Patienten wissen nicht, dass Implantate deshalb genauso gepflegt werden müssen wie natürliche Zähne“, so Jochen Birk, Obermeister der Zahntechniker-Innung Württemberg (ZIW). Die Zähne sollten wie natürliche Zähne auch regelmäßig – möglichst mehrmals täglich – mit einer Handzahnbürste oder einer elektrischen Zahnbürste gereinigt werden. Wichtig ist dabei, dass die Borsten unter den Zahnfleischsaum reichen. Aber auch die Zwischenräume sollten mit Zahnseide – für Implantate eignet sich vor allem so genannte flauschige Zahnseide – oder mit Interdentalbürsten gesäubert werden. Ebenso wichtig sind zwei- bis dreimal jährliche Kontrolluntersuchungen in der Zahnarztpraxis, wo kleinste Schäden sofort erkannt werden und gegebenenfalls im Zahntechniklabor behoben werden können. Ein erhöhtes Risiko besteht für Raucher, deren Zahnfleisch bei einer Entzündung schlechter heilt als bei Nichtrauchern.
Quelle: Informations- und Qualitätszentrum Zahntechnik (iq:z), 13.04.2009