Branchenmeldungen 07.08.2017
Infektion und Behandlung der Zahnwurzelspitze
Nicht jeder Zahnschmerz ist gleich und auch die konkreten Ursachen der Beschwerden können ganz unterschiedlich gelagert sein. Entzündungen der tief im Zahninneren liegenden Zahnwurzel verursachen den Betroffenen oft massive Beschwerden, können aber auch relativ unauffällig verlaufen - mit schwerwiegenden Folgen.
Wie entsteht eine Zahnwurzelspitzentzündung?
Die Zahnwurzelspitzentzündung betrifft den Zahnnerv, der sich innerhalb der Zahnwurzel befindet. Im Zahnmark, der so genannten Pulpa, gelegen bildet der Zahnnerv die Kommunikationsleitung zwischen dem einzelnen Zahn und dem entsprechenden Kieferknochen. Wird der Zahnerv gereizt, kommt es zu den unangenehmen Empfindungen, die sich bis zu starken Schmerzen entwickeln können. Tatsächlich sind es meistens eindringende Bakterien, die eine Zahnwurzelentzündung verursachen. Als Eintrittspforte nutzen sie beispielsweise einen unbehandelten Karies oder eine erweiterte Zahnfleischtasche, in der sich die Bakterien ungestört ansiedeln können - oft in Folge einer Parodontitis. Die Stoffwechselprodukte der Bakterien können so bis zum Zahnnerv vordringen und ihn beschädigen.
Welche Symptome verursacht eine Zahnwurzelspitzentzündung?
Auf eine Zahnwurzelspitzenentzündung werden Betroffene auf ganz unterschiedliche Art und Weise aufmerksam. Natürlich deuten vor allem klopfende, pochende Schmerzen im Zahn auf eine akute Zahnwurzelentzündung hin. Oft haben Betroffene Aufbißschmerzen, wohingegen Kältereize den Schmerz in manchen Fällen sogar vertreiben können. Nicht selten sind auch vollkommen schmerzlose Verläufe. Hier ist lediglich ein Aufbißschmerz festzustellen und eine Lockerung des betroffenen Zahns. Röntgenbilder können den dann bereits vorhandenen Abszess an der Zahnwurzelspitze zweifelsfrei feststellen. Ignoriert der Patient die Zahnwurzelentzündung kommt es im weiteren Verlauf zu einem Absterben des Zahnnervs, was aber auch zu einem subjektiven Verschwinden der Schmerzen führt. Tatsächlich aber schreitet die Schädigung des Zahns dennoch weiter voran und dringt bis in den Kieferknochen vor. Eine sichtbar angeschwollene "dicke Backe" weist sehr häufig auf eine Zahnwurzelentzündung hin, auch, wenn die Schmerzen nicht ausgeprägt sind. Ist bereits ein eitriger Abszess im Kiefer vorhanden kann es zu starken Kieferknochenschäden oder einem Wandern der Entzündung im ganzen Körper kommen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es heute?
Auch eine wenig stark ausgeprägte Zahnwurzelentzündung kann nur in seltenen Fällen selbst abheilen. Zunächst wird versucht, den Entzündungsherd im Rahmen einer Wurzelkanalbehandlung zu beseitigen. Das Verschließen des Kanals mit einem Guttaperchapfropfen oder einer Überkronung kann das Eindringen neuer Bakterien verhindern. Trotzdem ist eine Wurzelkanalbehandlung keine Garantie für eine vollständige Beseitigung der Zahnwurzelentzündung. Tritt die Entzündung erneut auf, kann oft nur eine Wurzelspitzenresektion den Zahn retten. Bei diesem chirurgischen Eingriff wird das Zahnfleisch aufgeschnitten, damit der entzündete Teil von Zahnwurzel und umliegendem Gewebe entfernt werden können. Die Wurzelspitzenresektion kommt als Therapiemaßnahme auch dann in Frage, wenn der Wurzelkanal des betroffenen Zahns aufgrund zu starker Krümmung nicht standardmäßig behandelt werden kann. Eine Wurzelspitzenresektion heilt im Allgemeinen innerhalb von sieben Tagen unkompliziert ab.