Branchenmeldungen 17.09.2014
Kariesbefall bei Kleinkindern nimmt zu
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Die
häufigsten Erkrankungen bei Kleinkindern im Vorschulalter sind nicht etwa
Fieber, Magen-Darm-Erkrankungen oder Mumps, sondern frühkindliche Karies, die
im Volksmund häufig als Nuckelflaschenkaries bezeichnet wird. Während
Erwachsene die Qualität ihrer Zähne mittlerweile besser erhalten, sind Kinder
noch immer vom Kariesbefall betroffen. Leider ist diese Tendenz bei bestimmten
Personengruppen besonders ausgeprägt, obwohl ein Vorbeugen leicht möglich wäre.
Tendenzen deutlich erkennbar
In Studien der Zahnärzteorganisationen wurde festgestellt, dass Karies bei
Kindern in den letzten Jahren immer mehr zunimmt. Bereits 10-15 % aller
Vorschulkinder sind hiervon betroffen. Die deutlich drastischere Zahl hingegen
ist jene, dass 2 % der Kinder insgesamt 52 % vom gesamten Kariesbefall auf sich
vereinen. Dies lässt erkennen, dass es Extremfälle gibt, in denen die
Zahnhygiene komplett vernachlässigt wird. Durch die Studie wurde deutlich, dass
Familien im sozialen Brennpunkt 40 % der Kariesfälle auf sich vereinigen.
Außerdem besteht häufig ein Migrationshintergrund innerhalb der Familie.
Besonders betroffen sind Kinder von Eltern, die jünger als 20 Jahre alt
sind. Ebenfalls lassen sich regionale Unterschiede beobachten: Der Kariesbefall
in Brandenburg liegt bei einem Spitzenwert von 12,7 %, wohingegen in
Schleswig-Holstein nur 7,5 % der Vorschulkinder betroffen sind.
Verursachung schwerwiegender Folgen
Karies ist leider keine leichte Erkrankung. Nicht nur, dass die Kleinkinder starke Schmerzen erleiden können,
sondern vor allem Folgeschäden für die bleibenden Zähne können zu Problemen
führen. Die Karies kann den Zahnnerv erreichen und hier die Entwicklung der neuen
Zähne beeinflussen, die in den späteren Lebensphasen nur durch ein langwieriges
Tragen von Zahnspangen korrigiert werden kann. Doch auch wenn die betroffenen
Milchzähne gezogen werden, um Zahnfleisch und Nerv zu retten, so bekommen die
Kinder Probleme durch die entstandenen Zahnlücken. Diese stören beim Kauen oder
beim Sprechen lernen, was letztendlich zur Ausgrenzung des Kindes führt, wenn
dieses sich nicht richtig verständigen kann. Eine Kariesbehandlung ist durch
die genannten Gründe daher stets ratsam.
Karies kann vorgebeugt werden
Ein Kariesbefall sollte auf keinen Fall einfach hingenommen werden, da die
Zähne der Kleinkinder durch einfache Verhaltensregeln geschützt werden können. Experten
raten in erster Linie dazu, die Nuckelflaschen der Kinder nur in der Ausnahme
mit Saft oder gesüßtem Tee zu füllen, da die Zähne hierdurch dauerhaft mit
Zucker in Kontakt kommen würden. Außerdem ist auf ein regelmäßiges Zähneputzen
von der ersten Stunde an zu achten, was insbesondere nach dem Verzehr von Schokolade,
Kuchen oder Keksen geschehen sollte. Letztendlich gehört ein Zahnarztbesuch
mehrmals im Jahr auf den Kalender, damit mögliche Schäden bereits frühzeitig
behandelt werden können. Eltern haben gegenüber ihren Kindern eine
Verantwortung, die auf keinen Fall vernachlässigt werden darf.
Quelle: www.zahn-zahnarzt-berlin.de/