Branchenmeldungen 21.02.2011

Kein klarer Sieger bei Karies-Füllungen für Kinder

Kein klarer Sieger bei Karies-Füllungen für Kinder

Foto: © Shutterstock.com

Laut einer neuen Studie gibt es bisher keinen klaren Sieger unter den Füllungsarten, die zur Restauration von Karies bei Kindern genutzt werden.

Tatsächlich gibt es so wenige brauchbare Studien zu diesem Thema, dass es keinen ausreichenden Beleg gibt, um "Empfehlungen bezüglich der zu nutzenden Füllung auszusprechen", sagte Studienleiter Veerasamy Yengopal, ein Experte für Mundgesundheit an der University of Witswatersrand in Südafrika. Er äußerte seine Enttäuschung darüber, dass es angesichts "bemerkenswerter Fortschritte bei dentalen restaurativen Materialien in den letzten 10 Jahren" dennoch so wenige Vergleiche von Zahnfüllungen für Kinder gäbe.

Zahnmediziner müssen kluge Entscheidungen hinsichtlich der Art des restaurativen Materials treffen, welches sie für ihre Patienten wählen", sagte Yengopal. Denn das für die Füllungen verwendete Material könnte beeinflussen, wie lange die Füllung hält, wie gut sie im Mund des Kindes aussieht und ob sie irgendwelche Schmerzen verursacht.

Da die Hersteller dentaler Füllmaterialien ihre Produkte Jahr für Jahr verändern, seien hochrangige Studien über die Füllungen schwer zu bekommen, so Joel Berg, Leiter der pädiatrischen Zahnheilkunde an der University of Washington und Sprecher der American Academy of Pediatric Dentists. "Die Hersteller erneuern ihre Produkte so häufig, dass ein Produkt möglicherweise gar nicht mehr auf dem Markt ist, wenn kontrollierte Daten über seine Wirkung gesammelt worden sind."

Die Studie erscheint in der neuesten Ausgabe von "The Cochrane Library", einer Publikation der Cochrane Collaboration, einer internationalen Organisation, die medizinische Forschungen auswertet. Systematische Überblicke wie dieser ziehen evidenzbasierte Schlussfolgerungen über medizinische Methoden, nachdem sowohl der Inhalt als auch die Qualität vorhandener medizinischer Versuche zu einem Thema betrachtet wurden.

Kinder mit unbehandelter Karies könnten unter Hänseleien über ihr Äußeres leiden oder unter schlechtem Atem. Zudem könnten sie Schwierigkeiten beim Sprechen haben, wenn Zähne verfaulen und vorzeitig ausfallen.

Die drei betrachteten Studien enthielten 81 Kinder zwischen 4 und 9 Jahren. In jeder Studie hatten die Kinder mindestens eine Kavität auf jeder Seite des Mundes, die mit unterschiedlichen Materialien gefüllt wurden. Dadurch konnten die Forscher verschiedene Füllungen bei einer Person vergleichen. Die untersuchten Materialien waren Amalgam, eine Glas-Komposit-Füllung mit Granulat und eine Füllung, die ein Kunststoff-Keramik-Material mit Elementen der Glasfüllung kombiniert.

Die Forscher fanden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Materialien, weder in Bezug darauf, wie lange die Materialien hielten, noch ob die Kinder am Ende der Studien frei von Zahnschmerzen waren.

"Aufgrund fehlender brauchbarer Belege aus Sicht des Anwenders können wir keine Empfehlungen darüber geben, welches Füllungsmateriel das beste wäre, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen", sagte Yengopal.

Quelle: Health Behavior News Service/Medical News Today, 29.04.2009


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