Branchenmeldungen 10.08.2011

Krankenkassen geben weniger für Medikamente aus

Krankenkassen geben weniger für Medikamente aus

Foto: © Shutterstock.com

Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Medikamente sind in Sachsen erstmals seit längerer Zeit gesunken.

Die Aufwendungen für Arzneimittel betrugen im ersten Halbjahr 2011 rund 876 Millionen Euro. «Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet dies einen Rückgang um 4,8 Prozent», erläuterte Bernd Spitzhofer, Landesvertreter Sachsen des BKK Landesverbandes Mitte, am Dienstag. Dem Verband der Betriebskrankenkassen liegen die Zahlen für alle gesetzlichen Kassen vor.

Im Bundesdurchschnitt sanken danach die Ausgaben um rund 5 Prozent. Deutschlandweit zahlten die Kassen in den ersten sechs Monaten 13,3 Milliarden Euro für Arzneimittelrechnungen. Die Medikamentenausgaben sind nach den Kosten für Krankenhäuser der größte Ausgabenposten der gesetzlichen Krankenkassen. Als Gründe für den Rückgang nannte Spitzhofer unter anderem den gesetzlichen Zwangsrabatt für Arzneimittel. Dieser sogenannte Herstellerabschlag von 16 Prozent muss seit August 2010 gewährt werden.

Ein großer Teil der Medikamentenausgaben entfällt nach wie vor auf die Mehrwertsteuer. Allein in Sachsen machte dies laut Verband gut 140 Millionen Euro aus. «Das sind Gelder, die für die medizinische Versorgung fehlen. Der Gesetzgeber sollte daher zumindest über den ermäßigten Steuersatz für Medikamente nachdenken», forderte Spitzhofer.

Quelle: dpa

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