Branchenmeldungen 21.02.2011
KZVB und BKK Landesverband Bayern schließen Endo-Vertrag
Ein echter Meilenstein in der vertragszahnärztlichen Versorgung ist der Strukturvertrag über endodontische Behandlungen (sprich Wurzelbehandlungen), den die Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns (KZVB) mit dem Landesverband Bayern der Betriebskrankenkassen abgeschlossen hat. Das Zuzahlungsverbot in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wird in einem weiteren Teilbereich überwunden – zum Vorteil der Patienten.
Auf dem Gebiet der Endodontie, also der Wurzelbehandlung von Zähnen, wurden in den letzten Jahren enorme Fortschritte erzielt. Unter einer Wurzelbehandlung versteht man die Behandlung eines Zahnes mit entzündetem oder abgestorbenem Nerv (lateinisch: Pulpa). Viele Zähne, die früher gezogen werden mussten, können heute erhalten werden. Doch eine Wurzelbehandlung nach modernsten Behandlungsmethoden ist in vielen Fällen äußerst aufwändig und dadurch teurer. Sie geht dann über den GKV-Leistungskatalog hinaus. Bislang mussten gesetzlich Versicherte in diesen Fällen die Kosten dafür in voller Höhe selbst tragen.
Ab dem 1. Januar 2010 ändert sich das für die bayerischen BKK-Versicherten. Die Betriebskrankenkassen beteiligen sich an den Kosten der aufwändigeren Privatbehandlung in Höhe der Kosten, die sie als Kassenleistung übernommen hätten.
„Der Vorteil für den Patienten besteht darin, dass er in den Genuss modernster, aber auch sehr aufwändiger Endodontieverfahren kommt, ohne seinen Anspruch auf die Kassenleistung zu verlieren“, sagt Dr. Janusz Rat, Vorsitzender des Vorstandes der KZVB. Zudem werden die Patienten in ihrer Entscheidungsfreiheit gestärkt. Jeder Versicherte kann durch den Vertrag selbst entscheiden, ob eine aufwändige endodontische Behandlung durchgeführt werden soll oder nur die Standardbehandlung, auf die er als Kassenpatient Anspruch hat.
Auch Werner Rychel, Vorstand des BKK-Landesverbandes Bayern, sieht in dem Vertrag eine enorme qualitative Verbesserung für die BKK-Versicherten: „Der Erhalt der natürlichen Zähne hat für uns Vorrang gegenüber dem Zahnersatz. Deshalb unterstützen wir unsere Versicherten auch finanziell bei der aufwändigeren Wurzelbehandlung.“
Der Vertrag zwischen der KZVB und dem BKK Landesverband Bayern ist in Deutschland bislang einzigartig und wegweisend für die Zukunft der vertragszahnärztlichen Versorgung.
Quelle: KZVB, 15.12.2009