Branchenmeldungen 20.10.2008

LAG Berlin verabschiedet und ehrt Vorsitzende Dr. Erika Reihlen

LAG Berlin verabschiedet und ehrt Vorsitzende Dr. Erika Reihlen

Foto: © LAG Berlin

Dr. Erika Reihlen: „Ich wünsche mir, dass die Finanzierung der Gruppen-
prophylaxe in der bewährten Form er­halten bleibt.“


Mit einem gelungenen Spagat zwischen beeindruckendem Rückblick auf die Anfänge der Gruppenprophylaxe einerseits und modernen Kommunikationsmitteln wie dem „Zahnputz-Rap“ andererseits verabschiedete die Landesarbeitsgemeinschaft Berlin zur Verhütung von Zahnerkrankungen (LAG) im Kreis vieler Ehrengäste am 14. Oktober im Haus der AOK Berlin ihre langjährige Vorsitzende Dr. Erika Reihlen.

Einen Menschen, der sich derart aufrichtig für die Kleinen und Schwachen eingesetzt habe, verabschiede man nicht alle Tage, sagte Dr. Reih­lens Nachfolgerin im Amt der LAG-Vorsitzenden, Gerlinde König, zurEröffnung der Fest­veranstaltung. Dass der Abschied ausschließlich auf den „ausdrücklichen Wunsch von Dr. Reihlen zurückgeht“, nicht aber auf die Wünsche der Mitglieder der Organisation, machte Werner Felder als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der ankenkassenverbände Berlins deutlich: „Sie war 17 Jahre für die LAG im Einsatz, und wenn es nach uns ginge, wäre sie auch die nächsten 17 Jahre noch dabei.“ Man könne den Erfolg ihrer Arbeit mit der LAG zwar an Zahlen ablesen – schließlich habe sich die Kariesfreiheit der 12jährigen geradezu verdoppelt – allerdings würde sie vermutlich diese Anerkennung gar nicht akzeptieren: „Leistung war und ist für Dr. Reihlen immer das Ergebnis aller Beteiligten. Das macht viel­leicht auch den großen Erfolg aus.“

Kämpferin, nicht Streiterin
Auf feine Unterschiede auf dem Weg zum Erfolg, wenn man mit so vielen verschiedenen Organisationen zu tun hat, machte Karsten Geist, Vizepräsi­dent der Zahnärztekammer Berlin aufmerksam: „Sie war nie Mit-Streiterinfür die Sache. Eine Streiterin ist Dr. Reihlen nicht. Sie war und ist Kämpferin, und damit hat sie für ihre Ziele überzeugt.“ Die Zahnärztekammer sei ihr zu großem Dank verpflichtet – diesen richte er hier­mit aus. Zwei Weg-Gefährten aus den Anfangstagen übermittelten in Laudatio und Festvor­trag ihre Anerkennung: Der ehemalige Berliner Gesundheitssenator Ulf Fink schilderte die gemeinsamen Erfahrungen in Berlin bei der Einführung der Zahngesundheitsförderung und welche Widerstände besonders durch das Eintreten von Dr. Reihlen gemeistert werden konnten. Ihr wissenschaftlicher Weggefährte, der „Doyen“ der Gruppenprophylaxe in Europa, Prof. Dr. Thomas Marthaler / Zürich stellte in seinem Festvortrag die
Ausgangslage für die Gruppenprophylaxe in der Schweiz den aktuellen Entwicklungen dort und auch in Deutsch­land gegenüber und verwies auf die nach wie vor hohe Bedeutung dieser Gemeinschaftsauf­gabe: „Die frühkindliche Karies ist wieder auf dem Vormarsch. Wir dürfen nicht nachlassen.“ Er erinnere sich gern an die vielen Briefe, mit denen Dr. Reihlen ihn und seine Arbeit unter­stützt habe: „Und dann haben wir auch nach endlosen Jahren der Diskussion eine grundle­gende Übereinstimmung in den Zahnputztechniken erreicht: Dank der von Dr. Reihlen etab­lierten KAI-Methode haben wir nun eine auch für die Kinder verständliche Instruktion gefun­den.“

Auszeichnung mit „LAG Krokodil“ – und weitere Premieren
Speziell zu Ehren von Dr. Reihlen wurde eine Bühnenversion des bei den Jugendlichen be­liebten Zahnputz-Rap aufgeführt. Die LAG demonstrierte damit, dass die Förderung der Mundgesundheit heute viele verschiedene „Sprachen“ spricht: „Ich putze vorn, ich putze hinten, ich putze unten, ich putze oben, eyh, cool, das ist doch zu loben.“ Uraufgeführt wurde der neue Film über die Arbeit der LAG und das enorme pädagogische Konzept im Hintergrund. Er macht die Bedeutung des Emotionalen Lernens als Grundlage für den Weg der Salutogenese fühlbar: Prophylaxe in Lebenswelten schafft Empowerment, Selbstverantwortung, Mundgesundheit.

Eine weitere Premiere schloss sich an: Aus Anlass der Verabschiedung überreichte LAG-Geschäftsführer Rainer Grahlen als Aus­druck der Wertschätzung der Verdienste von Frau Dr. Reihlen das neu geschaffene in Glas gelaserte LAG-Krokodil. Dr. Reihlen nahm den Preis mit viel Freude entgegen und be­dankte sich für die Feier ‚typisch Dr. Reihlen’: „Die Aufgaben der LAG sind nicht erle­digt“, gab sie allen Festgästen mit auf den Weg, „wir müssen dabei bleiben und mindestens das erreichte Niveau halten - möglichst aber weitere Fortschritte machen!“ Kernaufgaben seien die Gesunderhaltung der Milchzähne und der Bereich der Betreuung von Kariesrisikokindern. „Ich wünsche mir, dass die Finanzierung der Gruppenprophylaxe in der bewährten Form er­halten bleibt.“

Quelle: Presseinformation der LAG, über zahndienst.de, 20.10.08


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