Branchenmeldungen 21.02.2011
Laser in der zahnärztlichen Praxis – zwei Praktiker berichten
Was kann der Laser und was kann er nicht? Dr. Oliver Centrella aus Oberrieden und Dr. Karl Udo Schmid aus Berg referierten vor dem Studienzirkel Appenzeller Zahnärzte.
Eine Traumkulisse bot das Restaurant Rheinspitz mit Blick über die neuerbaute Marina Rheinhof und den Bodensee bei Altenrhein. Dr. Lothar Kiolbassa begrüsste die Referenten und die zahlreich erschienenen Gäste, die trotz des wunderschönen Sommerabends an einem der schönsten Plätze den beiden Referenten aufmerksam zuhörten: Sie verpassten sogar den angekündigten Sonnenuntergang – so interessant war die Diskussion nach den Referaten. „Es war mit eine der gelungensten Fortbildung des ersten Halbjahres“, so Dr. Thomas Bauch, der für Dental Tribune das Wesentliche zusammenfasste.
Den ersten Teil des Vortrages bestritt Dr. Centrella. Der in Laseranwendungen erfahrene Privatpraktiker ist im Vorstand der Schweizerischen Gesellschaft für orale Laseranwendungen und lehrt als externer Instruktor für Laserzahnmedizin an der Universität Genf. Seinen Vortrag begann er mit dem Licht, der physikalischen Funktionsweise des Lasers und den Lasertypen. In der Zahnmedizin werden hauptsächlich Erbium:YAG-Laser (2’940 nm) als sogenannter Hardlaser, der CO2- Laser (10’600 nm) oder der Diodenlaser (810 nm) angewendet. Der Hardlaser (z. B. der Lite- Touch von Orcos Medical) ist vornehmlich für das Bearbeiten des Hartgewebes gedacht. Mit dem CO2- und dem Diodenlaser (z. B. der Spectra Denta und der White Star von Orcos Medical) ist eine grosse Sparte der Zahnmedizin abzudecken: Parodontologie, Schleimhautexzisionen, Wurzelkanaldekontamination, Lippenbändchen, Bleaching, Wundheilung und Sterilisation eines Operationsgebietes.
Dr. Centrella ging ausführlich auf alle Bereiche ein und nannte die Vorteile: weitgehende Schmerzfreiheit, kaum Blutungen, Keimzerstörung, Sicherheit bei Überkappungen, kein Wundödem, deshalb ohne Schädigung der Gingiva bei der Freilegung von Implantaten anwendbar, dies alles mit geringem Zeitaufwand. Nach dem ersten Teil des Abends und einem hervorragenden Vortrag eines „wissenschaftlichen Praktikers“ ging es auf die Dachterrasse zum Apéro, der von Orcos Medical gesponsert wurde. Anschliessend fügte sich der Vortrag von Dr. Karl Udo Schmid nahtlos an den ersten Teil an.
Die beiden Referate ergänzten sich bestens. Dr. Schmid, der ein Master Degree für Laserzahnmedizin der Universität Wien besitzt, zeigte ausführlich und sehr eindrücklich Fälle der Laserbehandlung aus seiner Praxis: Indikation, Handhabung, Heilungsverlauf. Es waren zahlreiche und aussagekräftige Bilder, die die Lust auf eine Laseranwendung schürten. Beide Referenten betonten aber auch, dass eine gründliche Einweisung und vorsichtiges Beginnen sowie die gründliche Auseinandersetzung mit der Methode für den Erfolg absolute Voraussetzung ist. Die Gäste des SZAZ bedankten sich mit einem herzlichen Applaus bei beiden Referenten, die im Anschluss noch viele Fragen beantworten mussten. Das Kursprogramm des Studienzirkels finden Sie unter www.szaz.ch.