Branchenmeldungen 21.02.2011
Linzer Uni kooperiert mit Uni in Budweis
Die Linzer Johannes Kepler Universität beschreitet mit dem Studienfach "Biologische Chemie" neue Wege. Diese zukunftsträchtige Ausbildung erhalten die Studenten nämlich in Oberösterreich und in Tschechien.
Abgesehen von diesem grenzüberschreitenden Studium wird ab Herbst - und das ist österreichweit einmalig - das erste naturwissenschaftliche Forschungszentrum, das von zwei Ländern gemeinsam finanziert und betrieben wird, aufgebaut. Möglich ist das unter anderem durch massive Zuschüsse der EU.
Einblicke in eine andere Kultur
65 Bachelorstudenten haben das grenzenlose Lernen bereits in der Praxis erlebt. Sie absolvieren einen Teil ihres Studiums an der südböhmischen Universität in Budweis und den anderen Teil an der Linzer Johannes Kepler Universität.
Und ganz nebenbei erhalten sie - neben ihrer Chemieausbildung - tiefe Einblicke in eine andere Kultur, auch wenn die Distanz zwischen den beiden wissenschaftlichen Partnerstädten lediglich 99 Kilometer beträgt.
Internationalität wird immer wichtiger
Gerade diese Internationalität ist es, die am Arbeitsmarkt immer wichtiger wird, so der Chemiker und Professor an der Johannes Kepler Unversität Linz, Norbert Müller: "Wenn man schon in frühen Jahren die Erfahrung macht, in einem slawischen Land zu leben, dann ist das ein wesentlicher Vorteil, wenn man später auf Jobsuche ist."
In wenigen Wochen beginnt nun auch das 1. Masterstudium, das sowohl in Budweis als auch in Linz absolviert wird. Unterrichtet wird in Englisch und das zieht Studenten aus aller Welt an, was die Attraktivität des grenzüberschreitenden Projekts noch steigern dürfte.
Gemeinsames Forschungszentrum
Die Johannes Kepler Universität und die südböhmische Universität Budweis richten nun übrigens auch ein gemeinsames Forschungszentrum ein, um in der biologischen Chemie wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die gemeinsame Infrastruktur, die teils in Budweis, teils in Linz aufgebaut wird, soll Grundlagenforschung auf einem internationalen Spitzenniveau ermöglichen. Allein wäre das aus finanziellen Gründen für beide Universitäten schwierig bis unmöglich, wie Professor Norbert Müller betont.
Quelle, ORF, 06.09.2010