Branchenmeldungen 22.05.2013

Medizinische Kunstfehler – oft mit dramatischen Folgen

Medizinische Kunstfehler – oft mit dramatischen Folgen

Foto: © Marco2811 – Fotolia.com

Vergessenes Operationsbesteck, Desinfektion mit Zitronensaft, mangelnde Hygiene -–oder wie im Fall einer Patientin in Sachsen-Anhalt: zu Unrecht gezogene Zähne. Ärztliche Behandlungsfehler sind keine Seltenheit und können dramatische Folgen haben. Einige aufsehenerregende Fälle:

Unzureichend beatmet
Im Februar wird eine Narkoseärztin zu 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, weil sie für den Tod des Porno-Stars „Sexy Cora“ bei einer Busen-OP in Hamburg verantwortlich gemacht wird. Die Frau hatte bei der Schönheitsoperation der 23-Jährigen nicht für ausreichende Beatmung gesorgt, was zum Herzstillstand führte.

Desinfektion mit Saft
Ein früherer Chefarzt und Klinikbesitzer aus NRW, der die Wunden frisch operierter Patienten mit Zitronensaft desinfiziert hatte, wird wegen Körperverletzung und fahrlässiger Tötung im März 2011 zu vier Jahren Haft verurteilt. Außerdem hatte er
gesunde Organe entnommen.

Mangelnde Hygiene
Ein mehrfach vorbestrafter Schönheitschirurg muss 2005 für sechseinhalb Jahre in Haft. Aus Sicht des Landgerichts Nürnberg-Fürth hatte er Frauen nicht kunstgerecht und mit mangelnder Hygiene operiert. Nach dem Tod einer Patientin war der Arzt in Sachsen-Anhalt zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Nach der Haft verlegte er seine Praxis nach Nürnberg.

Misslungene Herz-OP
Sechs Jahre nach dem Tod einer Patientin wird ein Klinikchef aus Bayern 2005 wegen Totschlags und Körperverletzung zu drei Jahren Haft verurteilt. Bei der Herz-OP der 55-Jährigen wurde eine Schlagader verletzt. Dennoch kam die Frau erst Stunden später in eine größere Klinik. Grund für die Verzögerung waren laut Landgericht Regensburg persönliche Differenzen mit einer konkurrierenden Klinik.

Vergessenes Operationsbesteck 
Der Chefarzt eines Krankenhauses in Baden-Württemberg vergisst ein Operationsbesteck im Bauch einer Patientin. Das 30 Zentimeter lange Instrument wird erst neun Monate später auf einer Röntgenaufnahme entdeckt. Der Mediziner wird 1999 für seinen Fehler zu einer Geldstrafe von 24.000 Mark verurteilt.

Quelle: dpa

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