Branchenmeldungen 21.02.2011
Medizinunis kündigen die Streichung von 450 Arztstellen an
Wie der Studi.Kurier in seiner Online-Ausgabe berichtet, sollen 450 Stellen an den Medizinischen Universitäten Wien, Innsbruck und Graz bis 2013 abgebaut werden, sollte die Regierung die angekündigten realen Unibudgetkürzungen nicht zurücknehmen. Besonders der ärztliche Bereich würde von den Einsparmaßnahmen betroffen sein, kündigten die Rektoren der drei österreichischen Medizin-Unis an.
Derzeit sieht die Regierung vor, das Unibudget ab 2013 nicht zu erhöhen. Die Unis hätten damit im besten Fall mit gleichbleibenden Budgets zu rechnen. Eine Nicht-Nachbesetzung von Stellen werde dafür nicht reichen, erklärt der Rektor der Med-Uni Innsbruck, Herbert Lochs. „Wir werden Bereiche zusperren müssen“.
Sparen beim Personal
Rund 80 Prozent des Unibudgets werden für die Personalkosten aufgewendet. Daher seien Einsparmaßnahmen nur hier möglich, so Med-Uni-Wien-Rektor Wolfgang Schütz. Der Abbau der 450 Stellen müsste bereits im kommenden Jahr beginnen, kündigte er an. Denn nur so könnten die anstehenden Gehaltssteigerungen, Mieterhöhungen und die Teuerung der Sachmittel aufgefangen werden. Würde das Budget auch 2014 nicht erhöht, müsste weiter Personal abgebaut werden.
Probleme für Forschung und geplante Projekte
Probleme daraus ergeben sich vor allem für die Grundlagenforschung, da die verbleibenden Ärzte stärker in der Krankenversorgung tätig sein müssten. Zudem werde es „wesentliche Schwierigkeiten bei der Einhaltung des Krankenanstaltenarbeitszeitgesetzes geben“, sagte Schütz. Auch neue Projekte wären in Folge von Entlassungen nicht mehr möglich. Das geplante „Comprehensive Cancer Center“ drohe dann „zusammenzubrechen“.
Lochs: Forschungsgebiete einstellen
Ein Beharren auf dem bisherigen Budgetkurs bedeutet für Lochs von der Med-Uni Innsbruck, „dass wir uns überlegen müssen, welche Gebiete bieten wir nur noch in Innsbruck, welche nur noch in Wien und welche nur noch in Graz an.“ Gewisse Forschungsgebiete müssten dann eingestellt werden. Für die Patienten bedeute das, dass man unter Umständen etwa für minimalintensive Herzoperationen nach Leipzig oder Berlin fahren müsse. Auch die Schlaganfallzentren könnten betroffen sein.
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Quelle: Studi.Kurier