Branchenmeldungen 21.02.2011

Merkel im Interview: "Der Gesundheitsfonds bewährt sich gerade jetzt in der Wirtschaftskrise"

Merkel im Interview: "Der Gesundheitsfonds bewährt sich gerade jetzt in der Wirtschaftskrise"

Foto: © Deutscher Bundestag / photothek.net / Thomas Koehler

Die Veränderungen im Gesundheitswesen sind vielfältig. Viele Bundesbürger fragen sich: Worauf müssen wir uns noch einstellen? In der aktuellen "Apotheken Umschau" nimmt Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel Stellung zur Gesundheitspolitik. Hier sind einige Fragen und Antworten vorab:

Die Gesundheitspolitik ist eine Dauerbaustelle. Angesichts der Wirtschaftskrise könnte die Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung schnell wieder in eine Schieflage geraten. Welche Lebenserwartung geben Sie dem Gesundheitsfonds?


Angela Merkel: Eine lange! Er bewährt sich gerade jetzt in der Krise, denn ohne den Fonds würde eine Vielzahl von Kassen jetzt ihre Beiträge erhöhen. Das wäre für die Konjunktur in der Rezession absolutes Gift. Heute können wir, falls es notwendig wird, Darlehen an den Gesundheitsfonds geben, er ist damit sozusagen Teil unseres Konjunkturprogramms.

Die Bundesregierung schießt auch Steuergelder in den Gesundheitsfonds. Glauben Sie denn, dass auf Dauer das Gesundheitssystem so finanzierbar bleibt?

Angela Merkel: Wir schießen Steuern hinzu und werden noch etwas mehr hinzugeben, solange, bis zum Beispiel die Finanzierung der Gesundheitskosten für Kinder in der Gesetzlichen Krankenversicherung aus dem Steuersystem bezahlt wird.

Falls es zu einer Koalition mit der FDP kommt: Werden die gesetzliche Krankenversicherung und der Gesundheitsfonds bestehen bleiben?

Angela Merkel: Das ist mein klares Ziel. Ich will zwar eine Koalition mit der FDP, das ist ja bekannt. Aber die FDP-Modelle im Gesundheitssystem entsprechen für mich nicht dem Gedanken der sozialen Ausgewogenheit und soziale Unausgewogenheit wird die Union nicht zulassen.

Das ausführliche Interview zu weiteren Themen wie Prävention, Bürgerversicherung und Pflegesystem können Sie in der aktuellen Apotheken Umschau lesen.

Quelle: Apotheken Umschau, 28.08.2009
Bild: Deutscher Bundestag/Photothek/Thomas Koehler


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