Branchenmeldungen 21.02.2011

Mundkrebs: Zusammenhang mit Mobiltelefonie vermutet

Mundkrebs: Zusammenhang mit Mobiltelefonie vermutet

Foto: © Shutterstock.com

Eine aktuelle Studie deutet darauf hin, dass der starke Anstieg im Vorkommen von Speicheldrüsenkrebs in Israel in Verbindung mit der Nutzung von Mobiltelefonen stehen könnte, so die Zeitung Ha’aretz.

Die Untersuchung im Auftrag der Israel Dental Association beschäftigte sich unter anderem mit der Auftretenshäufigkeit von Mundhöhlenkrebs in Israel zwischen den Jahren 1970 und 2006.

Unter den Speicheldrüsenkrebs-Fällen fanden die Wissenschaftler einen bedenklichen Anstieg an Fällen bösartiger Wucherungen in den Ohrspeicheldrüsen, nahe der Stelle, wo Mobiltelefone während des Gesprächs gehalten werden. Im Gegensatz dazu blieb die Häufigkeit von Speicheldrüsenkrebs in der unteren Mundregion – den so genannten submandibularen und sublingualen Speicheldrüsen -stabil.

Von den 11.843 Israelis, die im untersuchten Zeitraum Mundkrebs entwickelten, war Speicheldrüsenkrebs der dritthäufigste (bei 16,2%) nach Lippenkrebs und Kehlkopfkrebs.

Die meisten Mundkrebs-Patienten waren über 70 Jahre, nur 2,7% waren unter 20. Speicheldrüsenkrebs hingegen, bei dem die Forscher einen Zusammenhang mit der Mobiltelefonie vermuten, war überproportional häufig unter den jungen Patienten, 20% waren jünger als 20 Jahre.

Von 1980-2002 blieb die Anzahl der Krebsfälle der Ohrspeicheldrüsen stabil bei etwa 25 im Jahr. In den darauf folgenden fünf Jahren stieg die Zahl der Fälle dramatisch auf etwa 70 Fälle im Jahr.

Der leitende Forscher Dr. Avi Zvini von der zahnmedizinischen Fakultät der Hebrew University sagte: “Wir haben keine Daten über den Gebrauch von Mobiltelefonen bei den Patienten gesammelt, aber der Anstieg [der Krebsfälle] könnte durchaus auf die verstärkte Wirkung von Mobiltelefonen und Schäden durch die Strahlung hindeuten.“

Die Wissenschaftler planen im nächsten Schritt der Untersuchung auch Daten über den Gebrauch von Mobiltelefonen bei ihren Mundkrebspatienten zu sammeln, um mögliche statistische Verbindungen zu untersuchen.

Mundkrebs ist in Israel mit einer hohen Sterblichkeitsrate verbunden, bei der Patienten noch durchschnittlich fünfeinhalb Jahre leben.

Quelle: Dentistry.co.uk, 27.07.2009

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