Branchenmeldungen 10.12.2013

Neue Direktorin an der Zahnklinik Göttingen

Neue Direktorin an der Zahnklinik Göttingen

Foto: © umg

Die Poliklinik für Präventive Zahnmedizin, Parodontologie und Kariologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) hat eine neue Leitung: Seit dem 1. Oktober 2013 hat Frau Professor Annette Wiegand die W3-Professur Präventive Zahnmedizin, Parodontologie und Kariologie inne.

Die klinischen Schwerpunkte der Poliklinik umfassen alle Bereiche der Zahnerhaltung: die Prävention und Restauration von Karies und nicht-kariesbedingten Substanzdefekten, die Endodontie (Wurzelkanalbehandlung und dentale Traumatologie), die Parodontologie (Prävention und Therapie von Erkrankungen des Zahnhalteapparats) und die Kinderzahnmedizin.

Die Forschungsschwerpunkte von Prof. Wiegand liegen in den Bereichen Präventivzahnmedizin, Kariologie und der restaurativen Zahnmedizin. Zusammen mit ihrer Arbeitsgruppe untersucht sie die Entstehung säurebedingter Zahnschäden. Dazu entwickelt Prof. Wiegand Strategien, um Zahnschäden vorzubeugen, zur Erneuerung von Zahnhartgewebe und zu restaurativen Versorgungsmöglichkeiten. Das Ziel der präventiven Zahnmedizin besteht darin, Karies und Zahnfleischerkrankungen durch vorbeugende Maßnahmen zu verhindern. Dafür ist eine frühzeitige Behandlung wichtig.

In der Poliklinik finden auch Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Endodontie statt und zum Zusammenhang zwischen oralen Erkrankungen und Allgemeinerkrankungen. Die Poliklinik arbeitet dazu mit anderen Zentren und Einrichtungen der UMG interdisziplinär zusammen. Diese Zusammenarbeit will Prof. Wiegand weiter verstärken.

Die Spezialsprechstunden der Poliklinik sollen in Zukunft im Sinne einer präventionsorientierten Zahnmedizin weiter ausgebaut werden. Dabei werden auch verschiedene innovative Verfahren sowie non-invasive Therapiemöglichkeiten angeboten, um Karies zu erkennen, zu behandeln und zu entfernen. In der restaurativen Zahnmedizin werden computergestützte Verfahren zur Konstruktion und Herstellung von Füllungen mit keramischen Inlays und Teilkronen verstärkt eingesetzt. Dazu wird mit einer Kamera der Hohlraum im Zahn aufgenommen und per Computer nach der Bildvorlage eine Füllung oder Krone hergestellt.

„Die Universitätsmedizin Göttingen bietet hervorragende Möglichkeiten in der zahnmedizinischen Ausbildung. Mit dem SINUZ, dem studentischen Innovations- und Trainingszentrum, ist das bislang einzige so genannte Skills-Lab in Deutschland entstanden, mit dem den Studierenden ein Lern- und Trainingszentrum zur Verfügung steht. Dort können die Studierenden Verfahren üben, für die es im Lehrplan der Zahnmedizin oft keinen Platz gibt“, sagt Prof. Wiegand.

Prof. Dr. Annette Wiegand wurde am 29. Juli 1977 in Marburg geboren. Dort studierte sie von 1996 bis 2001 Zahnmedizin und wurde im August 2002 promoviert. Von 2002 bis 2006 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Zahnerhaltung, Präventive Zahnheilkunde und Parodontologie in Göttingen tätig, bevor sie in die Klinik für Präventivzahnmedizin, Parodontologie und Kariologie der Universität Zürich wechselte. In Zürich wurde sie 2008 zur Oberärztin ernannt und verbrachte im Department of Biological Sciences der Universität Sao Paulo als Visiting Professor einen mehrmonatigen Forschungsaufenthalt. 2009 habilitierte sie sich in Zürich mit dem Thema „Efficacy of tetrafluorides – especially titanium tetrafluoride (TiF4) – to prevent dental erosion“ und erhielt 2010 die Venia legendi.

Die Forschungsarbeiten von Prof. Wiegand wurden mit dem Oral-B-Prophylaxe-Preis, dem Preis der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) und dem Wrigley-Prophylaxe-Preis ausgezeichnet. Sie ist unter anderem Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), der DGZ, der European Organisation for Caries Research (ORCA) sowie der International Association for Dental Research (IADR).

Quelle: Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität

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