Branchenmeldungen 01.05.2011

Neue GOZ bringt Steuer-Einnahmen in Millionenhöhe

Neue GOZ bringt Steuer-Einnahmen in Millionenhöhe

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BLZK fordert Nachbesserungen beim Punktwert

Selbst die geringfügige Anhebung des Honorarvolumens bei der geplanten Neuregelung der zahnärztlichen Gebührenordnung (GOZ) führt ab 2012 zu steuerlichen Mehreinnahmen bei Bund, Ländern und Gemeinden in dreistelliger Millionenhöhe. Darauf hat jetzt der Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer, Prof. Dr. Christoph Benz, hingewiesen.

Benz wirft dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) vor, die steuerlichen Effekte bislang zu verschweigen. Stattdessen werde nur von „Mehraufwendungen“ für die Träger der Beihilfe für die im öffentlichen Dienst Beschäftigten gesprochen. Davon sollen auf den Bund 31,5 Millionen, auf die Länder 33,6 Millionen und die Gemeinden 5,1 Millionen Euro entfallen.

Nicht erwähnt wird, dass höhere Honorare bei Zahnärzten und Einnahmen bei zahntechnischen Laboren gleichzeitig zu deutlich höheren Steuereinnahmen der öffentlichen Hand führen. Insgesamt schätzt das BMG die mit der neuen GOZ verbundene Steigerung des Honorarvolumens auf 345 Millionen Euro. Dies entspricht im Vergleich mit der noch geltenden GOZ aus dem Jahr 1987 einem Plus von circa 6 Prozent oder einer Steigerung von 0,24 Prozent jährlich (1987 bis 2012).

Bei einem durchschnittlichen Steuersatz in Höhe von 35 Prozent kassiert die öffentliche Hand zusätzlich mindestens 120 Millionen Euro an Steuer-Mehreinnahmen. Bei der Einkommenssteuer entfallen 15 Prozent auf die Kommunen, 85 Prozent teilen sich Bund und Länder. Bei den Material- und Laborkosten – ihr Anteil in der Praxis liegt ungefähr bei 40 Prozent – kommen noch einmal Mehreinnahmen in Höhe von 19 Prozent Umsatzsteuer hinzu.

Kammerpräsident Benz forderte Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler auf, die finanziellen Auswirkungen seines Verordnungsentwurfs nachzurechnen und dabei auf die positiven Effekte für die Haushalte von Bund, Ländern und Gemeinden hinzuweisen. „Aus der angeblichen Mehrbelastung wird ein Nullsummenspiel, am Ende machen die öffentlichen Kassen sogar einen satten Schnitt“, meint Benz. Mit diesen Steuer-Mehreinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe, so der bayerische Kammerpräsident, könnte der Punktwert für zahnärztliche Leistungen, der seit 1987 nicht mehr an die wirtschaftliche Entwicklung angepasst worden ist, deutlich angehoben werden.

Quelle: BLZK

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