Branchenmeldungen 22.10.2012
Neues Rasterelektronenmikroskop für die Uni Witten/Herdecke
Die Universität Witten/Herdecke erhielt am 25. Oktober ein neues Rasterelektronenmikroskop im Wert von 385.000 Euro. Das Zahnmedizinisch-Biowissenschaftliche Forschungs- und Entwicklungszentrum Witten (ZBZ) wird somit um einen weiteren Baustein reicher. Das neue Rasterelektronenmikroskop ist auch für kleine und mittlere Unternehmen aus den Bereichen Zahnmedizin und Biowissenschaften nutzbar.
Durch das große Engagement der Universität Witten/Herdecke erhält diese am Donnerstag, den 25. Oktober 2012, ein neues Rasterelektronenmikroskop im Wert von 385.000 Euro. Ab 9:00 Uhr wird das 630 kg schwere Gerät vor der Zahnklinik, Alfred-Herrhausen-Str. 45, abgeladen und anschließend im ZBZ bis voraussichtlich Freitag aufgebaut und in Betrieb genommen. Finanziert wird die Neuanschaffung zur Hälfte von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und zu 40% vom Land NRW. Die restlichen 10 % teilen sich die Universität und die Fördergemeinschaft Zahnheilkunde, ein Zusammenschluss hauptsächlich von niedergelassenen Zahnärzten. Das Rasterelektronenmikroskop kommt insbesondere den Doktoranden des Departments zugute, die ihre Untersuchungen für die Doktorarbeit an diesem Gerät durchführen können.
Ein Rasterelektronenmikroskop kann Gegenstände bis zu eine Million Mal vergrößern. Zum Vergleich: Ein herkömmliches Lichtmikroskop vergrößert 2000 Mal. Der Name des Gerätes leitet sich daher ab, dass darin ein Elektronenstrahl die Oberfläche des zu untersuchenden Objektes abtastet, rastert – wie die Fachleute sagen. „Wir werden das Gerät hauptsächlich in der Forschung der Zahnmedizin einsetzen“, kündigt Prof. Dr. Wolfgang Arnold an. Er und seine Kollegen interessieren sich für die Entstehung von Karies: „Wir können damit z.B. den Einfluss von Fluorid auf die Oberfläche der Zähne analysieren, aber auch die Abnutzung von Kronen und Füllungen wird ein Untersuchungsthema sein. Denn durch die hohe Abbildungsleistung dieses modernen Gerätes können wir auch feinste Rauigkeiten sichtbar machen.“ Außerdem geht es um den Wiederaufbau von Kieferknochen für Implantate, auch das ein Forschungsthema an der Wittener Zahnklinik.
Das Gerät steht darüber hinaus auch lokalen, regionalen und überregionalen kleinen und mittleren Unternehmen sowie innovativen Gründern aus den Bereichen Zahnmedizin und Biowissenschaften zur Verfügung. Es unterstützt diese Unternehmen u.a. bei deren Forschung, individuellen Schulungs- und Trainingsmaßnahmen sowie Beratungsdienstleistungen. "Gerade durch die räumliche und funktionale Nähe zur Wissenschaft und zur Wirtschaft und den damit verbundenen direkten Zugangsmöglichkeiten zu neuesten High-Tec-Methoden bietet dieses Angebot eine Einzigartigkeit, die seinesgleichen sucht", so Geschäftsführer Ralph Hiltrop vom ZBZ Witten.
Für den März 2013 ist eine offizielle Einweihungsfeier in Vorbereitung.
Quelle: Universität Witten/Herdecke