Branchenmeldungen 28.02.2011
Oral-B-Preis 2010 für Kinderzahnheilkunde und Prävention
Platz 1 für ein Computerspiel zum Erlernen der Dentalprophylaxe
Mit dem Oral-B-Preis für Kinderzahnheilkunde und Prävention haben am 12. November 2010 Prof. Dr. Christian Hirsch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGK), und Frau Dr. Christina Steidle, Professional & Scientific Relations Manager D/A/CH bei Procter & Gamble, drei Arbeitsgruppen ausgezeichnet.
Mit der Entwicklung eines innovativen Computerlernspiels für die Oralprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen errang die Arbeitsgruppe um Dr. Johan Wölber, Abteilung für Zahnerhaltung und Parodontologie, Universitäts klinikum Freiburg, den mit Euro 5000 dotierten 1. Platz. Dr. Carsten Pester, Fachzahnarzt für Kieferorthopädie in Leipzig, und Frau Kirsten Schmied, niedergelassene Zahnärztin in Gleichen-Rittmarshausen, nahmen für ihre Arbeitsgruppen die Preise der Ränge 2 und 3 entgegen. Die feierliche Ehrung erfolgte im Saal Maritim III des Hotels Maritim in Frankfurt am Main anlässlich des DGK-Praktikerforums, das dort im Rahmen des Deutschen Zahnärztetages stattfand.
Mit lang anhaltendem Applaus zeugt das Auditorium Respekt für das ausgezeichnete „Dental Game“. „Konzeption und Erstellung eines digitalen Lernspiels zur Anwendung in der zahnmedizinischen Prävention“ lautete der komplette Titel der mit dem ersten Preis prämierten Arbeit. Die Gruppe aus Zahnmedizinern und Informatikern um Dr. Johan Wölber hat ein Computerspiel geschaffen, das in einer 2D-Spielumgebung und mit drei verschiedenen Eingabequellen Kindern und Jugendlichen einen völlig neuen Zugang zur zahnmedizinischen Prophylaxe eröffnet. Motivierende Feedback-Mechanismen sorgen für viel Spaß bei der spannenden Aufgabe, eine Gruppe von drei Zähnen über drei Minuten hinweg vor der Zerstörung durch bestimmte Nahrungsmittel zu schützen – mit Hilfe von Zahnbürste, Zahnseide und Mundspüllösung. Parallel werden Informationen zur Mundhygiene vermittelt. Ziel ist es, den höchsten Score aus dem Grad der verbliebenen Zahngesundheit und Putzperformance zu erhalten.
In seiner Laudatio betonte Prof. Hirsch, dass das vorgelegte digitale Lernspiel die Jury durch seinen hohen Grad an Innovation und technischem Know-how beeindruckt habe. Das Ergebnis stehe als sehr positives Beispiel für das interdisziplinäre Zusammenwirken von Zahnärzten und Computerfachleuten. Durch das Lernspiel sei Kindern und Jugendlichen eine moderne und zukunftsorientierte Möglichkeit gegeben, das notwendige Bewusstsein für zahnmedizinische Prophylaxe und Mundgesundheit zu entwickeln.
Über den 2. Platz freuten sich Dr. Pester und seine Kollegen. Der eingereichte Beitrag „Untersuchungen zur Dentalfluorose bei 8- bis 10-jährigen Kindern im Norden Tansanias und das Aufzeigen von Möglichkeiten zur Reduktion der Fluoridaufnahme in Form einer Aufklärungskampagne“ erforschte die Ursachen von Dentalfluorosen in drei verschiedenen Regionen des ostafrikanischen Landes.
Im Norden Tansanias herrscht traditionell ein hoher Verbrauch an Magadi – einem stark fluoridhaltigen Kochzusatz zum Siedeverzug. Die Menge an konsumierten Fluoridquellen, vor allem Magadi, daneben aber auch Trinkwasser, Tee oder Zahnpasta korreliert eng mit Dentalfluorosen, war das Ergebnis der Untersuchung. In Kooperation mit regionalen Gemeindeeinrichtungen und Behörden wurde im Anschluss daran eine Aufklärungskampagne initiiert. Ihr primäres Ziel war die Umstellung von Magadi auf ein fluoridfreies Siedeverzugsmittel. Prof. Hirsch lobte den hohen Prophylaxewert dieser aufwändigen klinischen Studie, welche zugleich eine kostengünstige Public-Health-Maßnahme dargestellt habe.
Der Bedeutung zahnärztlicher Patientenführung widmete sich die mit dem 3. Platz prämierte Arbeit mit dem Titel „Video-basierte Kommunikationsanalyse der zahnärztlichen Patientenführung bei Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen“. Die Arbeitsgruppe unter Leitung von Frau Kirsten Schmied evaluierte die spezifischen kommunikativen Anforderungen einer Zahnarzt-Patient-Interaktion bei Kindern mit psychischen Störungen im Vergleich zu einer unauffälligen Patientengruppe. Anhand einer videobasierten Kommunikationsanalyse wurden zeitliche, inhaltliche und emotionale Komponenten erfasst und bewertet.
Signifikant erhöht bei der Gruppe mit psychischen Störungen waren der Zeitbedarf, die Anzahl der gesprochenen Wörter sowie die Zahl der Interakte. Ebenso unterschied sich diese Gruppe durch die eher beziehungsbezogenen Themen im Dialog zwischen Zahnarzt und Patient. Auch wurden hier wesentlich häufiger Kommunikationsmethoden wie die Tell-Show-Do-Technik eingesetzt. Prof. Hirsch lobte insbesondere die minuziöse Analyse der Kommunikation in ihre verschiedenen inhaltlichen und emotionalen Aspekte. Er unterstrich die Bedeutung der Verhaltensführung von Kindern mit psychischen Störungen als wichtigen Teil der zahnärztlichen kommunikativen Kompetenzen, der darüber hinaus auch in der universitären Ausbildung von Zahnmedizinern berücksichtigt werden sollte. „Das Thema ist gesundheits- und sozialpolitisch hochaktuell“, betonte Prof. Hirsch abschließend.
Um den renommierten Oral-B-Preis für Kinderzahnheilkunde und Prävention unter der Schirmherrschaft der DGK bewarben sich in diesem Jahr so viele Arbeitsgruppen mit ihrem druckfertigen Manuskript in deutscher oder englischer Sprache wie nie zuvor. Entsprechend schwer fiel der Jury die Entscheidung. Die ausgewählten drei besten Arbeiten waren mit 5.000, 1.500 und 1.000 Euro dotiert.
Auch die übrigen eingereichten Manuskripte beeindruckten durch ihre fundierte wissenschaftliche Behandlung weiterer interessanter Bereiche der präventiven Zahnheilkunde. Als Zeichen der Anerkennung haben die „Fast-Gewinner“ je eine Oral-B Triumph mit Smart Guide erhalten, das aktuelle Spitzenprodukt der Elektrozahnbürsten von Procter & Gamble.
Mediziner, Zahnärzte sowie Wissenschaftler mit gleichwertiger akademischer Ausbildung, die sich der medizinischen oder zahnmedizinischen Forschung widmen, können sich ab sofort um die mit insgesamt 7.500 Euro dotierte Auszeichnung für 2011 bewerben. Zugelassen sind dabei approbierte wie auch angehende Ärzte und Zahnärzte, Einzelpersonen als auch Arbeitsgruppen. Die Bewertung erfolgt dann wieder traditionell durch eine unabhängige Jury aus mehreren Wissenschaftlern und dem amtierenden Präsidenten der DGK. Die Bewerber können ihr druckfertiges Manuskript in deutscher oder englischer Sprache bis zum Einsendeschluss am 31. Mai 2011 unter der folgenden Adresse einreichen (an gleicher Stelle sind im Vorfeld auch die genauen Teilnahmebedingungen sowie zusätzliche Informationen zum Oral-B Preis für Kinderzahnheilkunde und Prävention 2011 erhältlich):
P&G Professional Oral Health
Stichwort: Oral-B Preis für Kinderzahnheilkunde und Prävention
Sulzbacher Straße 40
65824 Schwalbach am Taunus